FSV hat keine Zeit zum Jubeln

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Paul Schulze-Zachau, Simon Drießlein, Philipp Viereckl, Timur Zenginer und Tim Basener (v.l.) fielen sich sich trotz der 0:2-Pleite in Feucht in die Arme. Das Hinspiel hatte der FSV mit 3:0 gewonnen. Fotos: Sportfoto Zink
Paul Schulze-Zachau, Simon Drießlein, Philipp Viereckl, Timur Zenginer und Tim Basener (v.l.) fielen sich sich trotz der 0:2-Pleite in Feucht in die Arme. Das Hinspiel hatte der FSV mit 3:0 gewonnen. Fotos: Sportfoto Zink
Die nervliche Anspannung war auch beim sonst ruhigen Normann Wagner nicht zu übersehen.
Die nervliche Anspannung war auch beim sonst ruhigen Normann Wagner nicht zu übersehen.
 

Nach vier harten Relegationsspielen feiert Bruck die nicht geplante Rückkehr in die Bayernliga. Nur für ein paar Tage, dann beginnt die Saisonvorbereitung.

Der FSV Erlangen-Bruck ist zurück in der Fußball-Bayernliga - ein Jahr früher als es sich die Verantwortlichen nach dem Abstieg im Sommer 2015 erhofft hatten. "Mit unserem schmalen Etat war es damals eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann wir runtergehen", sagt Trainer Normann Wagner, der nun in seine sechste Saison mit dem FSV gehen wird. Mit der neuen Vereinsführung, einem neuen Sponsoring-Konzept und der Mannschaft, die sich ab diesem Zeitpunkt vornehmlich aus Spielern zusammensetzen sollte, die aus der eigenen Jugend kommen oder schon für Bruck gespielt haben, sei dann ein Drei-Jahres-Plan ausgetüftelt worden.
"Zunächst wollten wir uns in der Landesliga einmal kräftig schütteln, im zweiten Jahr möglichst vorne mitspielen und im dritten Jahr den Wiederaufstieg angehen. Dass wir es jetzt schon geschafft haben, nimmt uns natürlich den Druck, in der kommenden Saison aufsteigen zu müssen", sagt Wagner.

Der 43-Jährige betont aber auch, dass er es mit Kusshand genommen hätte, wenn ihm jemand vor der Saison gesagt hätte, dass sein Team Vizemeister wird. "Wir sind als Topfavorit gehandelt worden. Aber unsere jungen Spieler waren es nicht gewohnt, mit alten Hasen zusammenzuspielen, und die Routiniers mussten erst einmal in ihre Führungsrolle finden. Deshalb war der durchwachsene Saisonstart für mich nicht überraschend."
Dass die SG Quelle Fürth in der Rückrunde so viele Punkte liegen ließ, sei unerwartet gekommen, andernfalls wäre das Titelrennen wohl nicht so nervenaufreibend gewesen. Die beeindruckende Serie, die im 2:1-Sieg gegen Kornburg und dem Sprung auf Rang 1 gipfelte, habe in Bruck jedoch zu etwas Nervenflattern geführt. "Wir haben gedacht: ,Oh Gott, wird sind Tabellenführer'. Und das hat dazu geführt, dass wir in Selbitz keine einzige Torchance generierten, was untypisch für unser Spielsystem ist", erzählt Wagner.
Doch im Saisonfinale löste sich beim FSV die Blockade wieder, Platz 2 wurde verteidigt. "Die Jungs wollten dass dann auch unbedingt und haben in der Relegation gegen die starken Bayernligisten wirklich hervorragend gespielt. Vor allem zu Hause, wo wir den Grundstein zum Weiterkommen legten.

Für die kommende Saison wird es keine grundlegenden Änderungen geben. Das Team der Brucker bleibt zusammen, für drei Spieler, die aufhören, wurde adäquater Ersatz gefunden, der auch in das Konzept des FSV passt. "Die Jugend ist unser Kapital, daran halten wir fest. Aktuell sind 14 Spieler der ersten Mannschaft Eigengewächse.Unser Erfolg lässt sich nicht nur an Namen wie Lunz, Jäckel oder Seybold festmachen, die fußballerisch aber auch in Erlangen verwurzelt sind", erklärt Wagner, der Ende nächster Woche wieder zum Training bitten wird. "Mitte Juli geht es in der Bayernliga los, wir müssen also in die Vorbereitung starten. Der Europapokal-Modus in der Relegation war etwas unglücklich. Umso mehr müssen wir die paar freien Tage nutzen, um die Köpfe nach der großen Anspannung der letzten Wochen und Monate wieder freizubekommen. Die Mannschaft wird sich vielleicht noch bei einem weiteren Besuch der Bergkirchweih für den Aufstieg belohnen, aber dann geht es schon wieder weiter."