Derby entpuppt sich für die TSH als harter Prüfstein

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Mit vier Toren trug Johannes Josnik (Mitte) zum Sieg der Herzogenauracher im Derby bei. Foto: herzopress
Mit vier Toren trug Johannes Josnik (Mitte) zum Sieg der Herzogenauracher im Derby bei.  Foto: herzopress

Die Turnerschaft Herzogenaurach feiert im Bezirksoberliga-Derby gegen den HC Erlangen IV einen am Ende sicheren 24:22-Sieg.

Wenn der Tabellenzweite auf den Vorletzten trifft, dürfte das zumindest auf dem Papier eine klare Angelegenheit werden. Doch beim Derby zwischen den Handballern der TS Herzogenaurach und des HC Erlangen IV war kein deutlicher Leistungsunterschied zu merken. Letztlich wurden die Schuhstädter ihrer Favoritenrolle gerecht und entschieden eine ausgeglichene Partie mit 24:22 für sich.
Schon in den Anfangsminuten unterstrich das junge Team aus Erlangen seine Ambition, den Favoriten aus Herzogenaurach ins Straucheln zu bringen. So nutzten die Hausherren von Trainer Kevin Murphy eine zehnminütige Leerlaufphase der TSHler aus und gingen zuhause früh mit 5:2 in Führung.
TSH-Trainer Kundmüller konnte bis dahin nicht mit dem Spiel seiner Sieben zufrieden sein. Die Abwehr der Gäste machte zu viele individuelle Fehler, während die TS-Offensive nahezu fahrlässig mit den eigenen Chancen umging.
Abgesehen von Thomas Josnik, der den verletzten Spielmacher Florian Heimpel ersetzte, brachte keiner der TS-Akteure die gegnerische Deckung in Bedrängnis. Nach einer Eingewöhnungszeit kamen Auer, Neumann und Co. aber immer besser ins Spiel und gingen beim 7:6 erstmals in Führung. Von da an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den die Erlanger bis zum Pausenpfiff knapp für sich entschieden (12:10).
Die deutliche Halbzeitansprache des Trainers wirkte bei der TSH. So gestalteten die Gäste ihr Angriffsspiel strukturierter, wohingegen die Abwehr das Tempospiel der Hausherren besser im Griff hatte. So gingen die Herzogenauracher mit zwei Toren in Führung (15:13), versäumten es jedoch, den Vorsprung weiter auszubauen.
Ausgerechnet der frühere TSH-Keeper Andreas Friedrich, seit wenigen Wochen im Dienst des HC Erlangen, parierte in dieser Phase einige Würfe und hielt die vierte Garde des HCE weiterhin im Spiel. Mehr noch, die jungen Erlanger nutzten den Schwung durch ihren Torhüter und gingen ihrerseits mit drei Toren in Führung (20:17).
Nun zog Kundmüller die Notbremse und formierte sein Team in einer Auszeit neu. Eine Maßnahme, die fruchtete: Keeper Adrian Schauer lieferte eine hervorragende zweite Halbzeit ab und legte den Grundstein für eine effektivere Defensive. Zudem setzte die Turnerschaft mit dem 19-jährigen Marco Loncar auf einen talentierten und unbekümmerten Rückraumschützen, der in der Schlussphase drei wichtige Treffer erzielte. So wurden die letzten zehn Spielminuten erfolgreich gestaltet und die Partie ein letztes Mal gedreht. Die letzten beiden Treffer gehörten der TSH zum 24:22. Zwei Treffer in Folge machten aus einem 22:22 einen 24:22-Erfolg.
Mit einem blauen Auge kamen die Herzogenauracher Bezirksoberliga-Handballer davon, wobei zwar mit zwei weiteren Punkten, aber auch mit einem blauen Auge davongekommen. sich die spielerische Leistung in Grenzen hielt. Kundmüller lobte davon abgesehen die Moral seiner Truppe: "Wir mussten heute auf viele Speielr verzeichten. Zudem war der eine oder andere Spieler gesundheitlich angeschlagen. Aber die Mannschaft hat eine tolle Einstellung gezeigt und das Spiel über den Kampf gewonnen." Mit diesem weiteren Sieg steht die TSH mit 22 Punkten weiter auf dem zweiten Tabellenplatz. Daran wollen die TSH-Handballer auch am kommenden Wochenende, beim Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Neunburg anknüpfen.
TSH: Kammerer, Schauer - Kares (1), Josnik (4), Janson (1), Kaltenhäuser (2), Auer (3), Zhilinskiy, Odemer (1), Hettchen (3/1), Neumann, Heimpel (2/2), Loncar (3), Kundmüller (4)