Der Wahnsinn geht in Moosburg weiter

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Alligator Tomas Urban (links) wurde in Moosburg böse attackiert, revanchierte sich aber mit zwei ganz wichtigen Treffern. Foto: Picturedreams
Alligator Tomas Urban (links) wurde in Moosburg böse attackiert, revanchierte sich aber mit zwei ganz wichtigen Treffern. Foto: Picturedreams

Von wegen stade Zeit: Was der Höchstadter EC in der Eishockey-Bayernliga rund um den vierten Advent abbrennt, hat mit Ruhe und Besinnlichkeit rein gar nichts zu tun.

Was am Freitag mit eine unfassbaren Energieleistung gegen Waldkraiburg begann, die in der Verlängerung im Siegtreffer gipfelte, ging am Sonntagabend in Moosburg unvermindert und in ähnlicher Dramatik weiter.


EV Moosburg - Höchstadter EC 5:7

Die Höchstadter waren nach dem Wahnsinns-Sieg gegen Waldkraiburg - allen Personalsorgen zum Trotz - mit sehr breiter Brust nach Moosburg gereist. Nach fünf Minuten des Abtastens, in denen die Hausherren das 1:0 durch Mayer vorlegten, gaben die Höchstadter ihrer Zurückhaltung auf. Allerdings bremsten sie sich durch einige Strafzeiten selbst aus, sodass der fällige Ausgleich erst in der 12. Minute fiel, als Stephan Hiendlmeyer trocken abzog. Doch nur drei Minuten später, der HEC war erneut in Unterzahl, legte Varecha das 2:1 nach.
Die Gäste mussten also erneut einem Rückstand hinterherlaufen, schafften es vor der Drittelpause aber nicht mehr, diesen aufzuholen.
Doch die Alligators hatten nun Lunte gerochen, starteten mit viel Schwung in den Mittelabschnitt und wurden belohnt, als Thilo Grau sich ein Herz nahm und den Puck an Freund und Feind vorbei im Tor unterbrachte (27.). Nur Sekunden nach dem Ausgleich musste Höchstadt einen Rückschlag hinnehmen, denn Goalie Martin Fous wurde so unglücklich abgeschossen, dass er verletzt vom Eis musste und von Philipp Schnierstein ersetzt wurde. Doch geschockt war der HEC nicht: Auf Zuspiel von Tomas Urban verwandelte Daniel Jun sicher zur ersten Führung (32.). Jetzt musste Moosburg kommen. Und tatsächlich, wenige Sekunden vor der Sirene war Steiger zur Stelle und traf zum 3:3.


Tomas Urban dreht auf

Die 185 Zuschauer durften sich also auf ein packendes Schlussdrittel gefasst machen, in dem das Pendel zunächst wieder in Richtung der Hausherren ausschlug, die durch Möhle wiederum vorlegten und einen vermeintlichen Vorteil daraus zogen, dass sich auf Höchstadter Seite Verteidiger Daniel Sikorski verletzt hatte und nicht mehr mitwirken konnte. Doch die Teamkameraden des HEC-Kapitäns waren gewillt, dessen Ausfall zu kompensieren. Allen voran Tomas Urban: Erst schickte er Marco Pronath auf die Reise, der nur knapp am Ausgleich scheiterte, dann steckte er einen brutalen Stockschlag weg: Nach fünfminütiger Behandlung kehrte der Stürmer auf das Eis zurück, und schickte sich an, zum Matchwinner zu werden.
In der Zwischenzeit hatte Jun mit einem satten Schuss das 4:4 erzielt (50.), das aber nur eine Minute Bestand hatte, weil Varecha zurückschlug. Sei's drum. Die unfaire Attacke hatte bei Urban enorme Kräfte freigesetzt, die er nun ungebremst aufs Eis brachte und in der 52. Minute mit dem Treffer zum 5:5 krönte. Doch damit gab sich der 30-Jährige nicht zufrieden. Mit dem Tor zum 6:5 - der Sieg war zum Greifen nah - zwang er Moosburg eine Minute vor Schluss zum Handeln. Der EV ging volles Risiko, nahm den Goalie vom Eis. Doch in Überzahl fingen sich die Gastgeber einen Konter ein. Grau machte nach Pass von Jun den Sack zu.


Die Statistik zum Spiel

EV Moosburg - Höchstadter EC 5:7 (2:1, 1:2, 2:4)

EV Moosburg: Tor: Hingel, Jedrus; Verteidigung: Ujcik, Steiger, Mayer, Lorenz, Krämmer, Loidl;
/>Angriff:Hanöffner, Möhle, Schander, Schindlbeck, Varecha, Braun, Simm, Dlugos, Smolik, Samanski

Höchstadter EC: Tor: Fous (27. Schnierstein); Verteidigung: Sikorski/Schorr, Jun/A. Lenk;
Angriff: Grau/Hiendlmeyer/Urban, Gäbelein/Dzemla/Pronath, Tratz/L. Lenk/Seelmann

SR: Marcus Bleier, Mario Gigler, Thomas Raidl

Zuschauer:
185

Tore: 1:0 Mayer (6.), 1:1 Hiendlmeyer (12.), 2:1 Varecha (15.), 2:2 Grau (27.), 2:3 Jun (32.), 3:3 Steiger (40.), 4:3 Möhle (44.), 4:4 Jun (50.), 5:4 Varecha (51.), 5:5 Urban (52.), 5:6 Urban (59.), 5:7 Grau (60.)

Strafzeiten: 13 + 20 (Hanöffner) / 14 + 10 (Urban)