Der Tabellenführer leistet sich einen Ausrutscher

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Philipp Wolf (Mitte) war zwar kaum zu bremsen und traf achtmal, doch er wie auch alle anderen TSHler offenbarten gegen den HC Forchheim einige Schwächen in der Verteidigung. Fotos: herzopress
Philipp Wolf (Mitte) war zwar kaum zu bremsen und traf achtmal, doch er wie auch alle anderen TSHler offenbarten gegen den HC Forchheim einige Schwächen in der Verteidigung. Fotos: herzopress
 
 
 

Schlechter hätte der Start ins neue Jahr für die Bezirksoberliga-Handballer der Turnerschaft Herzogenaurach kaum laufen können. Vor heimischer Kulisse musste sich das Team von Spielertrainer Ingo Kundmüller dem Tabellenvierten aus Forchheim knapp mit 32:33 geschlagen geben.

Mahnende Worte hatte Kundmüller noch unmittelbar vor Anpfiff an seine Spieler gerichtet. Doch sämtlichen Warnungen zum Trotz präsentierten sich die Schuhstädter nicht von ihrer besten Seite. Dies bekam das Publikum bereits in den Anfangsminuten deutlich zu spüren. Während die Offensivreihe der Gastgeber im Angriff zu früh den Abschluss suchte, agierte die Defensive äußerst lethargisch und ließ den gegnerischen Rückraum frei gewähren.


TSH kämpft sich zurück

Dieser überwand ein ums andere Mal den TSH-Innenblock und düpierte Kundmüllers Hintermannschaft durch eine effektive Mischung aus platzierten Rückraumwürfen und klugen Kreisanspielen. Hierbei tat sich besonders Youngster Jakob Sekolec hervor, der insgesamt sechsmal einnetzte.
Mit zunehmender Zeit kamen aber auch die Hausherren besser in die Partie.
Nach einem 1:4-Rückstand drehte der Angriff der Aurachstädter auf und fand immer häufiger spielerische Mittel, um die Forchheimer Deckung auszuhebeln. Tor für Tor kämpften sich Hirning, Wonner und Co. heran und zogen beim 10:10 erstmals wieder gleich. Doch die Kehrtwende sollte bis zur Pause nicht gelingen, mit 15:15 ging es in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich das Derby zu einem offenen Schlagabtausch, bei dem sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen konnte. Bis zum 26:26 boten sich beide Kontrahenten Paroli und lieferten ein spannendes und torreiches Spiel ab. Bei der Kundmüller-Sieben taten sich allen voran Markus Wolf und Jendrik Großhauser positiv hervor, die durch ein starkes Zweikampfverhalten und schnelle Tempogegenstöße immer wieder zum Torerfolg kamen.


Zwei Minuten vor Schluss in Führung

Lediglich die eigene Defensivschwäche bekamen die Akteure der Turnerschaft zu keinem Zeitpunkt in den Griff. "Das war unser Problem. Wir waren viel zu harmlos und passiv. Das hat es dem gegnerischen Rückraum leicht gemacht", ärgerte sich TS-Kapitän Jonas Hirning nach Spielende. Trotzdem genügte diese Leistung, um fünf Minuten vor Abpfiff mit zwei Treffern in Front zu liegen (30:28).
Aber erneut zeigten die Schützen gegen den stark parierenden HC-Keeper Albrecht Nerven und luden Forchheim zu schnellen Gegenangriffen ein. Die Gäste drehten die Begegnung mit einem 5:2-Lauf in der Schlussphase und entführten verdient zwei Zähler vom Burgstaller Weg.
"So wollten wir nicht in das neue Jahr starten. Sicherlich haben wir auch einige positive Ansätze gezeigt. Aber trotzdem erwarte ich von meiner Mannschaft eine deutliche Leistungssteigerung in den kommenden Tagen und Wochen. Ein besonderes Augenmerk müssen wir auf unsere Abwehrarbeit legen", haderte Kundmüller in Bezug auf das kommende Auswärtsspiel bei der HG Hemau/Beratzhausen. Durch diese knappe Derbyniederlage teilen sich die Schuhstädter Rang 1 nun mit dem punktgleichen TV Erlangen-Bruck II.