Der richtige Weg ist das Ziel

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Beim Start gibt Hans Holstein (2. v. r.) letzte Anweisungen, bevor die Läufer sich im Wald ihren Weg suchen müssen. Fotos: Max Kaltenhäuser
Beim Start gibt Hans Holstein (2. v. r.) letzte Anweisungen, bevor die Läufer sich im Wald ihren Weg suchen müssen. Fotos: Max Kaltenhäuser
Isabel (l.) und Mareike Seeger besprechen im Ziel auf der Karte ihre Problemstellen.
Isabel (l.) und Mareike Seeger besprechen im Ziel auf der Karte ihre Problemstellen.
 

Bei Röttenbach suchten Sportler versteckte Streckenposten im Wald. Neben Wanderern und Spaziergängern nahmen auch einige ambitionierte Läufer wie die Zwillinge Isabel und Mareike Seeger teil.

Über Stock und Stein, ein kurzer Blick auf die Karte und weiter geht die Suche: Etwa 90 Teilnehmer kämpften sich beim 9. Röttenbacher Karpfen-Orientierungslauf durch das Gelände rund um den Fritzenweiher und versuchten, in möglichst kurzer Zeit alle versteckten Streckenposten abzulaufen.
"Der Orientierungslauf ist besonders in Ländern wie Schweden oder Finnland weit verbreitet", erzählt Hans Holstein, Schriftführer der TG Röttenbach und Mitorganisator der alljährlichen Laufveranstaltung. Währenddessen kümmerte er sich um einen reibungslosen Ablauf beim Start. So mussten die Teilnehmer - je nach gezogener Nummer - in unterschiedlichen Abständen loslaufen und erhielten kurz vor Beginn ihrer Suche noch eine Gebietskarte mit den abgedruckten Streckenposten.
Diese mussten die Teilnehmer allesamt suchen und ihre Teilnehmerkarte bei jenen orangefarbigen Pfosten in der richtigen Reihenfolge abstempeln.
Je nach Schwierigkeitsgrad der Strecke, die längste war sieben Kilometer durch den Wald, mussten die Läufer mithilfe ihrer Karte bis zu elf Stempel sammeln, um anschließend ins Ziel einlaufen zu dürfen. "Um es aber für die Teilnehmer möglichst abwechslungsreich zu gestalten, variieren wir jedes Jahr den Austragungsort des Laufes innerhalb Röttenbachs. Die Streckenposten werden von Hauptorganisator Dieter Oechler erst kurz vor Beginn aufgestellt, um zu verhindern, dass der eine oder andere Läufer diese schon zuvor suchen kann", berichtet Holstein. Die beiden Gewinner des Orientierungslaufes erhielten am Ende der Veranstaltung als Preise Urkunden und Karpfen.

Zwei deutsche Meisterinnen

Neben Spaziergängern und Wanderern nahmen auch einige professionelle Läufer teil. So gingen die Zwillinge Isabel und Mareike Seeger dieses Jahr erneut an den Start. 2007 hatten die beiden 14-jährigen Schwestern mit ihrer Mutter erstmals am Röttenbacher Karpfenlauf teilgenommen - und sind dabei auf den Geschmack gekommen. Seither absolvieren die sportlichen Mädchen regelmäßige Trainingsläufe und gehen bei Orientierungsläufen quer durch Bayern an den Start. Zuletzt sicherten sie sich die Deutsche Meisterschaft in der Staffel und erhielten ein Zweitstartrecht, um bei möglichst vielen Läufen teilnehmen zu können. Derweil vertreten sie die beiden Vereine Baiersdorfer SV und OLG Regensburg regelmäßig.
Der Röttenbacher Karpfen-Orientierungslauf habe daher Isabel und Mareike keine größeren Probleme bereitet. "Es hat uns gut gefallen. Zwischen dem siebten und dem achten Streckenposten hatte ich kurz gezögert und war mir nicht mehr sicher, ob ich noch auf dem richtigen Weg war. Aber dann hat alles doch noch ganz gut funktioniert", erzählt Isabel. Sie absolvierte den Lauf durch den Wald zwei Minuten schneller als ihre Schwester, mit der sie regelmäßig Joggen, Turnen, Schwimmen und Tennis spielen geht. "Vom achten zum neunten Posten bin ich fast zwei Minuten lang in die falsche Richtung gelaufen. Isabel ist sechs Minuten nach mir gestartet und war vier nach mir im Ziel. Da fehlen also genau diese zwei Minuten in meiner Zeit. Aber Spaß hat's trotzdem gemacht", lächelt Zwillingsschwester Mareike. Auch im nächsten Jahr wollen die beiden wieder am Start sein. Denn für die beiden Mädchen aus Baiersdorf zählt: "Orientierung ist alles".