Einmal falsch abgebogen, schon war der Titel beim 20. Autoslalom der AC Höchstadt für Günter Fertig trotz Tagesbestzeit futsch. Johannes Riegler siegte im "Race of Champs".
Aus sportlicher Sicht hatte die Pfingst-Hitze keine Auswirkungen auf den ADAC-Clubsport-Slalom, den der Automobilclub Höchstadt zum inzwischen 20. Mal auf dem Festplatz der Aischauen veranstaltete. Der Untergrund kam mit den hohen Temperaturen jedenfalls bestens zurecht - weit und breit keine Blow-Ups in der Asphalt-Decke, die ein Tempolimit nötig gemacht hätten. Neuen Bestzeiten auf dem Parcours stand also nichts im Weg.
Allerdings hatte die Hitze Auswirkungen auf den Zuschauerzuspruch: "Sonst haben wir immer zwischen 200 und 300 Besucher an der Strecke, heuer waren es gerade mal 100", erzählt Thomas Hawel. Der Vorsitzende des AC Höchstadt kann gut verstehen, dass die Menschen an diesem Tag ein schattiges Plätzchen, den Biergarten oder das Freibad dem Renngelände vorzogen, aber gerade zum Jubiläum wäre es schön gewesen, mit mehr Motorsportfans zu feiern.
"Der geringe Zuspruch hat sich natürlich auch an den Essens- und Getränkeständen negativ bemerkbar gemacht", erzählt Hawel weiter.
Die Sportler ließen sich von der brütenden Hitze nicht abschrecken, 73 Fahrer aus ganz Nordbayern waren nach Höchstadt gekommen. In der Gruppe G gingen 22 Serienautos an den Start, in den Gruppen F und H, in denen stärkere Motoren, andere Fahrwerke und weitere leistungssteigernde Maßnahmen erlaubt sind, tummelten sich die anderen 51 Teilnehmer.
Der Gesamtsieg-Favorit und mehrfacher Gewinner der letzten Jahre, Günter Fertig aus Marktheidenfeld, wurde in seinem Opel-Kadett C wegen eines Fahrfehlers mit 15 Strafsekunden belegt und erreichte somit trotz gefahrener Tagesbestzeit nur einen Platz im Mittelfeld.
Stattdessen holte sich Alexander Schramm aus Knetzgau (BMW 316) die Trophäe, gefolgt von Bernd Schöller aus Niederndorf (NRW) mit seinem Simca R3 und dem Marktredwitzer Helmut Krämer (BMW M3).
Lokalmatador Johannes Riegler gewann mit seinem über 20 Jahre alten BMW M3, mit dem er auch bei historischen Rennen an den Start geht, die Unterklasse H15 und triumphierte auch beim extra zum Jubiläum ausgeschriebenen "Race of the Champs": Hier durften alle Klassensieger starten und versuchen, ihre im Hauptrennen gefahrene Zeit zu unterbieten. Wer sich am meisten verbesserte, feierte den Sieg. Und das war Riegler, der es in der Gesamtwertung nur auf Rang 8 schaffte.