Der böse Kunstrasen-Fluch des SV Tennenlohe

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Christian Gauglitz
Christian Gauglitz
 

Lediglich neun seiner 22 Punkte holte der SV Tennenlohe daheim. Eine Bilanz, die der Bezirksligist dringend verbessern muss, um die Klasse zu halten.

Am Osterwochenende hagelte es erneut zwei Heim-Rückschläge für das Team um Christian Gauglitz.

Lediglich ein Zähler aus zwei Heimpartien sprang am langen Wochenende heraus.
Christian Gauglitz: Das stimmt. Wir sprechen insgeheim schon von einem Kunstrasen-Fluch, der uns vor eigener Kulisse begleitet. Aber daran liegt es nicht. Wir hätten sowohl gegen Hüttenbach als auch gegen Diepersdorf gewinnen müssen. Uns hat erneut vor dem gegnerischen Tor die Durchschlagskraft gefehlt. Wir haben zu viele klare Dinger liegen gelassen und sind hinten wiederum nicht stabil genug, um ohne Gegentor zu bleiben. Für mich steht trotzdem außer Frage, dass wir mehr Potenzial haben.

Vor allem der magere Punkt gegen den Tabellennachbarn aus Diepersdorf dürfte schmerzen.
War gegen die SpVgg mehr drin?

Das hat uns alle am meisten geärgert. Da waren definitiv drei Punkte drin. Wir sind erneut in Führung gegangen und haben es nicht geschafft, das clever zu verwalten. Dazu wurde uns ein klarer Elfmeter verweigert. Dementsprechend deprimiert war die Mannschaft nach der Partie. Trotzdem sind noch 27 Punkte zu vergeben und wir können den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft schaffen.

Rechnen Sie sich für die nächste Partie Chancen aus? Immerhin tritt Ihr Team dann auswärts an.
Auswärts fällt uns momentan vieles leichter. Aber der nächste Gegner ist eine riesige Herausforderung. Für uns sind die Spiele gegen den ATSV Erlangen Bonuspartien, in denen wir nichts verlieren können. Wir wollen uns einfach nur gut verkaufen und nicht unter die Räder geraten. Wenn ein Punkt herausspringt, wäre das eine tolle Sache. Aber prinzipiell spielt der Tabellenführer in einer anderen Liga. Einen Spieltag später kommt der Tabellenzweite aus Nürnberg zu uns. Die nächsten Wochen werden also kein Zuckerschlecken.

Auch bei der Nationalmannschaft läuft es nicht rund. Wie schätzen Sie die deutschen Chancen bei der Europameisterschaft ein?
Wir werden eine gute Rolle spielen, aber für das Finale wird's nicht reichen. Dafür haben wir einfach zu viele Baustellen. Durch die Rücktritte von Miroslav Klose, Philipp Lahm und Per Mertesacker sowie den Ausfall von Bastian Schweinsteiger sind zu viele Lücken in der Reihe der Leistungsträger entstanden. Gleichzeitig rücken kaum Spieler nach, die diese Positionen einnehmen können. Während England zum Beispiel plötzlich einen Vardy oder Kane aus dem Hut zaubert, müssen wir Mario Gomez reaktivieren. Das ist schlichtweg zu wenig, um Titelchancen zu haben.