Das Runde will nicht ins Eckige

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Im Duell der A-Klassen-Dritten zeigte die Heßdorfer Reserve (schwarze Trikots) die reifere Spielanlage und siegte verdient gegen den SV Poxdorf II, auch wenn der Treffer erst sehr spät fiel. Fotos: herzopress
Im Duell der A-Klassen-Dritten zeigte die Heßdorfer Reserve (schwarze Trikots) die reifere Spielanlage und siegte verdient gegen den SV Poxdorf II, auch wenn der Treffer erst sehr spät fiel. Fotos: herzopress
 
 

Der SC Adelsdorf lässt beste Chancen aus und verpasst im letzten Anlauf den Aufstieg in die Bezirksliga. Im Zuge dessen kommt es eine Etage tiefer nun zum brisanten Derby zwischen Kersbach und Poxdorf.

Hätte der SC Adelsdorf am Samstag seine Chancen genutzt, hätte das Team eine tolle Saison mit dem Aufstieg in die Bezirksliga krönen können. Doch in den entscheidenden Momenten wollte der Ball nicht über die Linie und so überwog nach dem zweiten Duell mit der DJK Weißenburg die Enttäuschung: "Wir laufen mehrmals allein auf das Tor zu und machen das Ding halt nicht rein. Nichtsdestotrotz gehen wir erhobenen Hauptes vom Platz und werden alle miteinander einen neuen Anlauf in der kommenden Saison machen. Ich bin stolz auf die Mannschaft und auf das, was sie geleistet hat", sagte SCA Trainer Wilhelm Satzinger unserem Partnerportal anpfiff.info.
Ebenfalls enttäuscht dürfte die DJK Kersbach gewesen sein, die bei einem Adelsdorfer Sieg kampflos in die Kreisliga aufgestiegen wäre.
So aber muss der Vizemeister der Kreisklasse 2 am kommenden Mittwoch in Weilersbach den SV Poxdorf bezwingen, um doch noch das Ticket für die höchste Klasse im Spielkreis Erlangen/Pegnitzgrund zu lösen. Ein Derby, das von allesn Seiten mit Hochspannung erwartet wird.
In der Relegation zur Kreisklasse triumphierten der SK Heuchling und die SpVgg Heßdorf II, die nun am kommenden Mittwoch untereinander ausmachen, wer den Sprung nach oben schafft.

Relegation zur Bezirksliga: SC Adelsdorf - DJK Weißenburg 1:3

Die 800 Zuschauer, unter den auch zahlreiche Kersbacher waren, die dem SCA die Daumen drückten, sahen eine zunächst von Taktik geprägte Partie, in der es nur wenige Torchancen gab, die aber nichts einbrachten. So blieb es zur Pause beim gerechten 0:0. Der SCA kam spritziger aus der Kabine, der eingewechselte Florian Weller krönte ein Solo mit dem Treffer zum 1:0 (51.). Doch das war ein Weckruf für die Weißenburger, die nun Dampf machten und sich belohnten: Alexander Rottler schlenzte den Ball aus 20 Metern an die Unterkante der Latte, von wo das Leder zum 1:1 in die Maschen sprang (68.). Danach waren wieder die Adelsdorfer an der Reihe. Doch weder Pascal Benes, noch Weller schafften es, den zweiten Treffer nachzulegen und so ging es in die Verlängerung.
Die wohl entscheidende Szene spielte sich in der 98. Minute ab: Florian Weller ließ sich zu einem Schubser hinreißen, der ihm "Gelb-Rot" einbrachte, und im Gegenzug zog Simon Britz aus 20 Metern ab - der leicht abgefälschte Ball landete zum 1:2 in den Maschen. In Unterzahl versuchte das Team von Trainer Wilhelm Satzinger alles, um sich ins Elfmeterschießen zu retten, doch der Versuch von Tim Lausen wurde gerade noch von der Linie gekratzt. Der SCA setzte alles auf eine Karte und lief in einen Konter, den Andreas Pfefferlein zum entscheidenden 1:3 nutzte (120.).

Relegation zur Kreisklasse: SV Kirchenbirkig - SK Heuchling n.E. 4:6

Auch im dritten Anlauf hat es der SV Kirchenbirkig nicht geschafft, das Ticket für die Kreisklasse zu lösen. Nachdem schon die beiden Entscheidungsspiele um die direkten Aufstiegsplätze gegen Bärnfels und Michelfeld verloren gegangen waren, kassierte der Tabellendritte der A-Klasse 4 nun auch im Relegationsspiel eine Niederlage. Dabei waren die Regenthaler vor 320 Zuschauern in Hüttenbach dreimal in Führung gegangen, kassierten aber kurz vor Ablauf der Verlängerung erneut den Ausgleich und zeigten im Elfmeterschießen leider keine Nervenstärke. "Der Fußball-Gott ist anscheinend nicht auf unserer Seite", erklärte SVK-Spielertrainer Thomas Riess.
Die Kontrahenten schenkten sich von Beginn an nichts. Kirchenbirkigs Keeper Martin Dornisch war gleich in der ersten Minute zweimal gefordert, auf der anderen Seite brachte Andreas Ehret den SVK-Stürmer Sven Brütting zu Fall und Schiedsrichter Manuel Doneff (Weingarts) zeigte auf den Punkt: Oliver Grüner ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher zum 1:0 (13.). Aber die Führung hielt nicht lang, denn vier Minuten später gab es erneut Elfmeter - diesmal für Heuchling - und Dominik Dotzler glich aus. In der Folge gingen Tempo und Intensität nach und nach verloren und so blieb es zur Pause beim 1:1.
Heuchling kam besser aus der Kabine, ging aber auch zu ungestüm zu Werke und so gab es die dritte Elfmeter-Entscheidung an diesem Tag: Spielertrainer Thomas Riess brachte den SVK erneut in Front (55.), schwächte wenig später aber sein Team, als er für ein Foul die Gelb-Rote Karte sah (69.). Heuchling war nun am Drücker, aber die Regenthaler hielten kämpferisch und läuferisch dagegen. Doch das nütze nichts. Vier Minuten vor Schluss stieg Mark Duty nach einer Flanke von Karin Belkaid am höchsten und traf per Kopf zum verdienten Ausgleich (86.). Also ging es in die Verlängerung und nur wenige glaubten noch an den SVK, der ja die zwei Entscheidungsspiele in den Knochen hatte und dazu in Unterzahl agieren musste. Doch tatsächlich strahlte Kirchenbirkig viel mehr Torgefahr aus und Mittelstürmer Sven Brütting staubte nach einem Freistoß von Oliver Grüner zum 3:2 ab (96.). Nach dem erneuten Seitenwechsel legte Heuchling aber eine Schippe drauf und drängte vehement auf den Ausgleich, der tatsächlich noch gelang, nachdem es Andre Reichel verpasst hatte, für die endgültige Entscheidung zu sorgen: Aus der zweiten Reihe drosch Max Schorn den Ball zum 3:3 ins Netz (119.) Im anschließenden Elfmeterschießen patzten drei SVK-Spieler, für Heuchling trafen Duty, Belkaid und Halit Ödemiz.

Relegation zur Kreisklasse: SV Poxdorf II - SpVgg Heßdorf II 0:1

Die rund 200 Zuschauer in Zeckern hatten sich schon damit abgefunden, dass die umkämpfte Partie in die Verlängerung geht, da schlug Tobias Gumbrecht zu: In der ersten Minute der Nachspielzeit stieg der Abwehrmann nach einem Eckball des eingewechselten Sebastian Bräunig im Fünf-Meter-Raum am höchsten, erzielte per Kopf den alles entscheidenden Treffer und lässt die SpVgg Heßdorf II dadurch weiter vom Aufstieg in die Kreisklasse träumen.
Dieser Sieg ist umso höher einzuordnen, je mehr die Tatsache in den Fokus rückt, dass der Tabellendritte der A-Klasse 1 fast 50 Minuten lang in Unterzahl spielte. Kurz vor der Pause nämlich zückte Schiedsrichterin Simone Krause (Hüttenbach) die Rote Karte und schickte damit SpVgg-Kapitän Michael Reif vorzeitig zum Duschen (43.). "Die Entscheidung war überzogen. Das war höchstens Gelb, aber weil das Foul direkt vor der Poxdorfer Bank passierte und alle sofort aufsprangen, hat sich die Schiedsrichterin vielleicht beeinflussen lassen. Ansonsten war ihre Leistung aber in ordnung", sagte SpVgg-Vorsitzender Hans Ort.
Er konnte auch Nachsicht walten lassen, denn obwohl es nach der Roten Karte mit nur neun Feldspielern auskommen mussten, zeigte das Heßdorfer Team die bessere Spielanlage, war optisch überlegen und siegte deshalb auch verdient. johö