Alexander Friedl, Sportleiter des AC Höchstadt, wird mit seinem BMW beim 19. Autoslalom in den Aischauen auf einem schnellen Parcours Fünfter der Klasse H15 und zeigt sich mit der Veranstaltung rundum zufrieden.
Röhrende Motoren, quietschende Reifen, waghalsige Manöver, Geschwindigkeit, die Luft riecht nach Benzin, Öl und verbranntem Gummi - eine Mischung, bei der Motorsportfreunden das Herz aufgeht. Und beim Auto-Slalom des AC Höchstadt, der auf der Festwiese an den Aischauen zum inzwischen 19. Mal ausgetragen wurde, kamen die Fans schneller Wagen voll auf ihre Kosten.
Vor allem, weil der Parcours, den es zweieinhalb Mal zu bewältigen galt, für hohe Geschwindigkeiten prädestiniert war. "Der Kurs ist nicht sehr eng gesteckt, da kann man 's laufen lassen. Auf der Geraden sind bis zu 130 Sachen drin", erklärte der Sportleiter des gastgebenden ACH, Alexander Friedl.
Zumindest bei den höheren Klassen, denn die rund 80 Teilnehmer, die in ihren auch für die Straße zugelassenen Rennboliden aus ganz Nordbayern anreisten, traten je nach Motorenstärke in verschiedenen Wettkämpfen gegeneinander an.
Konkurrenz ist dicht beieinander In der Klasse G gingen serienmäßige Fahrzeuge an den Start, die Autos der Klasse F dürfen schon leicht modifiziert sein, während sich in der Klasse H schon echte Boliden tummeln. "Die sind komplett ausgeräumt, im Innenraum ist also nur noch der Fahrersitz montiert, und an den Motoren wurde geschraubt", berichtete Friedl, der mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden war, obwohl er sich aufgrund des schönen Wetters den einen oder anderen Zuschauer mehr an der Strecke gewünscht hätte.
Auf selbiger ging leistungsmäßig eng zu, auch wenn es fast bis zum Mittag dauerte, ehe auch die letzten Schlammrückstände des jüngsten Hochwassers, die trotz intensiven Kehrens von Seiten des Automobilclubs Höchstadt den Asphalt verschmutzt hatten, mit heißem Gummi von der Ideallinie gefegt worden waren.
In der Klasse F brauchten die Kontrahenten allesamt etwas mehr als eine Minute für die Slalomstrecke, also entschied der saubere Fahrstil über Sieg und Niederlage. "Jede Pylone, die der Pilot umfährt, wird mit drei Strafsekunden geahndet. Schon ein einziger Fehler kann also eine gute Zeit zunichte machen", führte Friedl aus.
Deshalb war die die richtige Mischung aus fahrerischem Können und Risikobereitschaft gefragt. "Jeder holt alles aus sich und dem Auto heraus, es handelt sich schließlich um einen richtigen Sport mit einer Meisterschaft", sagte der Sportleiter, der mit dem Höchstadter Autoslalom eines von 13 Saisonrennen des Frankenslalompoklas (FSP) ausrichtet.
Bisher keine schweren Unfälle Zu schweren Unfällen sei auf den Aischauen aber noch nie gekommen.
Einer hat mal ein Rad verloren, ein anderer verpasste die Kurve und rauschte ins freie Feld. Aber zum Glück habe sich kein Wagen bisher auf die Seite oder aufs Dach gelegt. Das ist auch keinem der Hobby-Rennfahrer zu wünschen, denn abgesehen von der Verletzungsgefahr, kann so ein Crash richtig ins Gels gehen. "Viele Fahrzeuge sehen unscheinbar aus, aber unter der Karosserie verbergen sich echte Schätze.
Ein Satz Reifen kostet 1000 Euro, dazu Fahrwerk, Technik und Motor. In manchem Auto stecken an die 15.000 Euro ", brachte es Alexander Friedl auf den Punkt. Kein Wunder also, dass ein Teilnehmer angefressen war, als sein VW Polo Coupé von der Rennstrecke geschoben werden musste, weil ein Zapfen von der Antriebswelle abgerissen war.
Technisch unterlegen Neben der Ausstattung der Wagen ist nach wie vor das Können des Fahrers entscheidend, denn wer mit 600 PS unter der Haube nicht umgehen kann, wird am Ende halt von einem 180-PS-Wagen ausgestochen - so geschehen im vergangene Jahr.
In erster Linie geht es aber um den Spaß an der Sache, und den ließ sich Thomas Hanel zum Beispiel nicht nehmen, obwohl sein Fiat Uno motorentechnisch weit unterlegen war und der Fahrer auch deshalb "absolut unzufrieden mit dem ersten Wertungslauf" war. "Ich wollte ein zuverlässiges Auto und habe deshalb gar nichts am Motor gemacht", erzählt der 41-jährige Fürther, der mit Pausen seit 1994 im Rennzirkus mitmischt.
Dabei sein ist eben alles, auch wenn die Siegchance gegen Null läuft.