Der Blick des Höchstadter EC ist bereits auf die Oberliga gerichtet. Der erste Schritt wurde mit der Verpflichtung von Martin Ekrt als Trainer getan.
Mit der Niederlage der Höchstadt Alligators im dritten Play-off-Spiel des Eishockey-Halbfinals in der Bayern-Meisterschaft vor eineinhalb Wochen ging nicht nur die siebenjährige HEC-Ära von Trainer Daniel Jun zu Ende. Knapp 500 Kilometer weiter südlich war ein gewisser Martin Ekrt (gesprochen wie Eckert) ebenso lange Zeit Coach des HC Neumarkt in Südtirol. Die Betonung liegt auf "war", denn Ekrt wird Jun auf der Trainerbank der Panzerechsen ersetzen und kehrt damit zu seinem früheren Verein zurück.
Von 2004 bis 2006 stürmte der inzwischen 46-Jährige für die Alligators, verabschiedete sich mit dem Gewinn der bayerischen Meisterschaft und kehrte 2008 für eine Saison als Spielertrainer in den Aischgrund zurück. Der Kontakt zum HEC, vor allem zu Sportvorstand Jörg Schobert, sei nie abgerissen. "Ich verfolge alle meine Ex-Klubs", sagt Ekrt, der 1996/97 für die Nürnberger Ice Tigers in der Deutschen Eishockey-Liga auf Torejagd ging.
Sportliche Wunschliste
"Jörg und ich haben im Januar eine Stunde lang telefoniert", berichtet der in Österreich geborene und in Tschechien aufgewachsene Ekrt. Während der neue Übungsleiter dargelegt habe, was er sich sportlich vorstelle und wünsche, sei es Schobert darum gegangen, die Rahmenbedingungen zu setzen. "In einem Brainstorming des Präsidiums mit Aufsichtsratschef Axel Rogner haben wir zunächst alle Namen in den Raum geworfen, die uns einfallen", erzählt Schobert. Anschließend sei eine Liste mir einer Hand voll Kandidaten übriggeblieben.
Ein Hauptkriterium war: kein Spielertrainer. "Die Belastung in der Oberliga ist dafür zu hoch", begründet der 47-Jährige. Zudem sollte der Stammkader bestehen bleiben. "Wir können den Verein nicht von heute auf morgen komplett umkrempeln", sagt Schobert. Vielmehr solle die unter Jun entstandene Eishockey-Euphorie in Höchstadt weiter angefacht werden. "Wenn mehr Zuschauer kommen, haben die Spieler eine größere Motivation, der Verein mehr Einnahmen und Sponsoren. Es ist eine positive Spirale." Dank dieser wolle sich der HEC in der Oberliga etablieren.
Alle sollen Spaß haben
Ein präziseres Ziel kann und will auch Ekrt nicht nennen. "Es geht darum, dass alle im Verein Spaß haben. Erfolg kann man nicht erzwingen, aber man kann auf ihn zugehen." Auf welchem Weg? "Ich plane individuelles Training auf dem Eis mit jedem Spieler", erklärt der 46-Jährige, der kürzlich bei einem Nachwuchsverein in Kanada hospitierte. "Irgendwann ist die Zeit zu gehen", sagt er mit Blick auf seine sieben Jahre in Neumarkt inklusive drei Titeln.
Ähnlich formulierte es Daniel Jun am vorvergangenen Dienstag ("So kann man aufhören. So kann man gehen."). Während Jun seine Umzugskartons gerade nach Kaufbeuren kutschiert, richtet sich Ekrt demnächst also zum dritten Mal im Aischgrund ein. "Ich will ein Haus mit 130 Quadratmetern und Pool", sagt der Vater einer 20-jährigen Tochter mit einem Schmunzeln. Nein, ums Geld gehe es ihm nicht. Nur in den letzten zehn Minuten des oben erwähnten Telefongesprächs sei es ums Finanzielle gegangen. Ein Wunsch sei allerdings noch offen, werde aber bald erfüllt. "Ich will einen Co-Trainer", sagt Ekrt.
Co-Trainer ist im Anflug
An dieser Personalie und am Kader für die Spielzeit in der Oberliga arbeiten die HEC-Verantwortlichen auf Hochtouren. Nur ein Mal noch soll die gelungene Spielzeit 2017/18 im Vordergrund stehen. Am Samstag, 31. März, feiern die Alligators mit ihren Fans ihr Abschlussfest. Ab 19 Uhr verabschiedet der Verein in der Fortuna-Kulturfabrik (Bahnhofstraße 9) Daniel Jun, versteigert ein HEC-Trikot und verspricht neben dem Barbetrieb weitere Überraschungen.