Mit einer rundum gelungenen Vorstellung fanden die Alligators zurück in die Spur und verteidigten ihren Vier-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze.
Die Verantwortlichen beim Höchstadter EC hatten am Freitagabend zwei Gründe, zufrieden zu sein. Zum einen durfte die unter dem Motto "Green Night" ausgelobte Benefizaktion zugunsten des Projekts "Weihnachtsträume für Kinder" am Universitätsklinikum Erlangen als voller Erfolg verbucht werden: Unter anderem brachte das von allen HEC-Spielern signierte Originaltrikot von Torhüter Philipp Schnierstein 200 Euro in der Versteigerung ein. Dazu ließen mehrere hundert grüne Zipfelmützen im weiten Rund - Stückpreis drei Euro, die voll gespendet wurden - erahnen, dass die 837 Zuschauer für den guten Zweck gern in die Tasche griffen. Zum anderen zeigten die Alligators nach zuletzt etwas durchwachsenen Leistungen, dass gegen sie in der Eishockey-Bayernliga kein Kraut gewachsen ist, wenn sie ihr Potenzial ausschöpfen.
Höchstadter EC - HC Landsberg 7:1
"Green Night" - grün wie die Hoffnung der Fans auf beste Unterhaltung. Sie wurden nicht enttäuscht. Beide Teams gaben vom Start weg mächtig Gas, wobei der HEC nach einer Doppelstrafe erst einmal mit Defensivaufgaben beschäftigt war. Doch diese Phase überstanden die Hausherren unbeschadet, mehr als zwei, drei Abschlüsse kamen nicht durch, und die waren eine sichere Beute von Goalie Philipp Schnierstein. Die beste Chance hatten sogar die Alligators, als Daniel Jun, direkt von der Strafbank kommend auf die Reise geschickt wurde, Schedlbauer die Fanghand aber gerade noch rechtzeitig nach oben riss. Kurz darauf fand sich auch der HEC erstmals in Überzahl wieder und zog ein Powerplay auf, das sich an diesem Abend als tödliche Waffe erweisen sollte: Michal Petrak bediente Vitalij Aab, der den Puck aus zentraler Position trocken zum 1:0 ins kurze Eck setzte (7.). Die Hausherren waren nun bemüht nachzulegen, vor allem nachdem Landsberg eine weitere Überzahl-Situation nicht nutzte. Bei vier gegen drei schlug der HEC erneut zu: Nach Pass von Ales Kreuzer legte Tomas Urban auf Petrak ab, der keine Mühe hatte, die Scheibe ins entblößte kurze Eck zu bugsieren (14.). Die Riverkings waren nicht geschockt, suchten nach der richtigen Antwort. Doch Kerber, Neal und Menge fanden in Schnierstein ihren Meister.
Im zweiten Drittel sahen die Zuschauer ein ähnliches Bild: Landsberg spielte munter mit, fand aber kein Vorbeikommen an Schnierstein, der gegen Juhasz sogar einen Spagat auspackte, um zu retten. Der HEC hingegen nutzte seine Chancen konsequent, vor allem im Powerplay: Markus Babinsky bezog hinter dem Landsberger Gehäuse Stellung, passte ins Zentrum, wo der agile Ales Kreuzer auf 3:0 erhöhte (27.). Dazu kam, dass die Alligators auch in Unterzahl weiter stark verteidigten und kaum Räume boten, selbst eine weitere Drei-gegen-fünf-Sitiuation brachte die Aischgründer nicht in die Bredouille. Ganz im Gegenteil: Kaum wieder komplett, spielte ihnen eine Strafe gegen die Gäste in die Karten. Daniel Jun brachte den Puck nach links außen auf Kreuzer, der aus acht Metern draufhielt und das 4:0 markierte (35.). Ein kurzer Schockmoment folgte, als Schiedsrichter Vorgeitz sich beim Ausweichen das Knie verdrehte und zu Boden ging. Doch der Unparteiische biss auf die Zähne - und die HEC-Show ging weiter. Tomas Urbans Blue Liner schlug über Schedlbauers Schonerhand zum 5:0 ein (36.), und in der Schlussminute stand der Stürmer erneut im Mittelpunkt: Bei einem Unterzahlkonter schön freigespielt, ließ er dem Landsberger Torhüter keine Chance und machte das halbe Dutzend voll (40.).
Man muss den Gästen zu Gute halten, dass sie sich auch jetzt nicht aufgaben und im Schlussdrittel versuchten, Ergebniskosmetik zu betreiben. Da sich aber auch die Alligators mit der komfortablen Führung nicht zufriedengaben, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem zunächst noch einmal die Gastgeber jubeln durften: Jun setzte Urban in Szene, der auf den am langen Pfosten lauernden Kreuzer ablegte, der die Scheibe trocken zum 7:0 abtropfen ließ (45.). Zwei Minuten später zeigten dann auch die Riverkings, dass sie Powerplay können: Sturm fälschte einen Gäbelein-Schuss unhaltbar ab und verhinderte so einen Shutout, der zwar bezeichnend für Schniersteins starke Leistung, des Guten aber zuviel gewesen wäre.
Die Statistik zum Spiel
Höchstadter EC - HC Landsberg 7:1 (2:0, 4:0, 1:1)
Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Metz;
Verteidigung: Cejka/Urban, Babinsky/A. Lenk, Wiedl/Roth, Ribarik;
Angriff: Aab/Petrak/L. Lenk, Jun/Mikesz/Kreuzer, Tratz/Grau/Seibel, Revaj
HC Landsberg: Tor: Schedlbauer, Güßbacher;
Verteidigung: Geisberger/Wedl, Schmelcher/Curmann, Neal/Turner;
Angriff: Kerber/Juhasz/Sturm, Reuter/Maier/Reicheneder, Gäbelein/Menge/Slavicek
SR: Manuel Vorgeitz, Felix Graf, Marius Voigt
Zus.: 837
Tore: 1:0 Vitalij Aab (7.), 2:0 Michal Petrak (14.), 3:0 Ales Kreuzer (27.), 4:0 Ales Kreuzer (35.), 5:0 Tomas Urban (36.), 6:0 Tomas Urban (40.), 7:0 Ales Kreuzer (45.), 7:1 Dennis Sturm (47.)
Strafminuten: 14 / 10