Späte Sophie macht Gärtnern zu schaffen

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Peter Gauch im Gewächshaus seiner Gärtnerei Fotos: Manfred Welker
Peter Gauch im Gewächshaus seiner Gärtnerei  Fotos: Manfred Welker
Hier werden die Setzlinge für Gurken oder Tomaten herangezogen.
Hier werden die Setzlinge für Gurken oder Tomaten herangezogen.
 

Im Mai müssen sich Gärtner vor den Eisheiligen hüten. Eigentlich stehen die kalten Tage vom 12. bis 15. Mai im Kalender. In diesem Jahr scheinen sie sich allerdings etwas verspätet zu haben - doch Gärtner Peter Gauch aus Herzogenaurach sieht Besserung kommen.

Diese Tage sind bei Gärtnern und Landwirten gefürchtet: Die sogenannten Eisheiligen Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie, die normalerweise bis zum 15. Mai im Kalender stehen. In diesem Jahr haben sie sich aber etwas verspätet.

Um die Zeit der Eisheiligen sinken in der Nacht die Temperaturen auf vier Grad, auch an den Tagen sind sie im unteren zweistelligen Bereich. In den Gewächshäusern der Gärtnerei Gauch in Herzogenaurach ist es dagegen angenehm temperiert. In den Gewächshäusern wachsen Paprika, Tomaten, Gurken, Kürbisse und Zucchini und warten darauf, von den Gärtnern ausgepflanzt zu werden.

Am Eingang zur Gärtnerei stehen Töpfe, in denen Gauch Paprika und Tomaten gepflanzt hat, die bereits Früchte tragen.
Einladend für die vielen Hobbygärtner, die in den Startlöchern stehen und darauf warten, ihre Beete bepflanzen zu können.

Für Peter Gauch ist es bei den bestehenden Temperaturen für die Gärtner aber noch zu unsicher. "Wenn die Temperaturen niedriger als vier Grad ausfallen, gibt es die ersten Schäden bei den Pflanzen." Daher heißt es mit dem Auspflanzen eher noch zu warten oder die Pflanzen nach dem Auspflanzen durch Abdecken zu schützen. Der späte Termin schadet den Pflanzen erst einmal nicht.

"Die Natur hat nach dem langen und kühlen Wetter mit den ersten höheren Temperaturen viel aufgeholt", sagt Gauch. Vor allem die Obstbaumblüte ging rasend schnell vor sich, hat Gauch ebenfalls im eigenen Garten beobachten können. Auch die Gemüsepflanzen werden bei schönem Wetter schnell ihren Wachstumsrückstand aufholen. Andere Pflanzen, wie Gurken, fangen erst bei 15 Grad richtig an zu wachsen.

Früher: Bohnen am ersten Freitag

Erst nach den frostigen Gesellen, also am 16. Mai, brachten auch früher die Kleingärtner ihre Pflanzen in den Garten aus. Zuvor hatte man sie auf der Fensterbank, oder im "Mistbeet", das abgedeckt werden konnte, heranwachsen lassen. Außerdem war es üblich, die Bohnen am ersten Freitag im Mai zu "legen". Nicht selber gezogene Pflanzen holten sich die Herzogenauracher beim Blumen Schoetzau, Schaufler, der Gärtnerei Gauch oder Meidel. Pflanzen gab es auch im Liebfrauenhaus, das früher eine Gärtnerei betrieb. Dort konnte man neben Komposterde Pflanzen von einer Ordensschwester kaufen.

Peter Gauch hofft jetzt auf steigende Temperaturen, denn auch er hat schon eigene Tomaten 'rausgepflanzt. Der Gärtner hofft natürlich, dass er sie nicht vergebens herangezogen hat.