Nur einen Tag nach dem großen Benefizkonzert zur Rettung der Erlanger Kultkneipe "Strohalm" traten Wirt Thomas "Wulli" Wullschläger und Sonja Tonn in Herzogenaurach auf, um ihre neue CD vorzustellen.
Unter Hochspannung stehen derzeit die Stimmbänder der beiden Erlanger Musiker Thomas "Wulli" Wullschläger und Sonja Tonn. Nachdem am Freitag noch das große Benefizkonzert zugunsten ihrer Musikkneipe "Strohalm" rund 900 Gäste in die Erlanger Hugenottenkirche gelockt hatte (siehe obenstehenden Bericht), griffen sie bereits am nächsten Mittag erneut zu Gitarre und Mikrofon. So präsentierten Wulli und Sonja ihre neue CD "Der letzte Gaukler" im wesentlich kleineren Rahmen bei "Bücher, Medien und mehr" in der Herzogenauracher Innenstadt.
Ein klein wenig steckte der vergangene Abend den beiden stimmgewaltigen Musikern noch in den Knochen. Doch trotz leicht gereizter Stimme und etwas heiserem Ton heizten Wulli und Sonja den Herzogenaurachern im Buchladen von Barbara Jung-Reusch am Samstagnachmittag ordentlich ein. "Wir sind beide gesundheitlich angeschlagen. Aber das hält uns nicht davon ab, trotzdem auf die Bühne zu gehen. Schließlich wollen wir ja unsere neue CD bekannter machen", erzählt Gitarrist und Sänger Wulli in einer kurzen Verschnaufpause.
Auf ihrem neuen Album "Der letzte Gaukler" geht es auch um Themen wie Liebe oder Facebook. Doch der Haupttitel ist einer ganz bestimmten Person gewidmet: "Unser Titellied handelt vom Pinsel aus Erlangen", sagt Wullschläger. Erhard Königsreuther alias "Pinsel" war ein Erlanger Künstler, der für seine Auftritte als König der Bergkirchweih sehr bekannt war. Zu dieser Zeit stand auch Wullschläger häufig mit dem Künstler auf der Bühne. 2009 starb Erhard Königsreuther. Mit dem Lied über Pinsel wollten Wulli und Sonja einen "musikalischen Nachruf" veröffentlichen, betonen aber zugleich, dass der Großteil des neuen Albums aus deutsch- und englischsprachigen Eigenkompositionen besteht.
Zwei bekannte Namen Mit Barbara Jung-Reusch, die durch eine Kundin auf Wulli und Sonja aufmerksam geworden war, hat das Musikerduo einen neuen Fan für sich gewonnen: "Bücher und Musik passen gut zusammen. Der Zuspruch ist sehr gut, was vielleicht auch daran liegt, dass die beiden sehr bekannt sind." Zwar war der Rahmen des Live-Konzertes im Buchladen räumlich begrenzt, jedoch machte genau diese gemütliche Atmosphäre den besonderen Charme des Kurzauf-trittes für viele Passanten interessant.
Doch mit dem Kopf waren beide Musiker noch bei ihrem Benefizkonzert. "Ich bin immer noch nicht gelandet und will mich für dieses unglaubliche Ereignis bedanken. Erlangen hat zusammengehalten und daher wollen wir uns besonders bei Pfarrer Johannes Mann und allen anderen bedanken, die uns unterstützen."
Allerdings sollte es schon wenige Stunden nach dem Konzert in der Herzogenauracher Buchhandlung weitergehen: Mit einem Privatauftritt rundeten Wulli und Sonja ein gelungenes, aber anstrengendes Wochenende musikalisch ab.