So wurde aus "Kufi" ein Teil von Schaeffler

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Blick auf den Eingang des Hauptsitzes der Schaeffler KG Foto: dpa
Blick auf den Eingang des Hauptsitzes der Schaeffler KG Foto: dpa

1883 konstruierte Friedrich Fischer in Schweinfurt eine Kugelschleifmaschine. Mit ihr war es erstmals möglich, Stahlkugeln massenweise gleichmäßig rund zu schleifen.

Damit wird der Grundstein gelegt für die in den Folgejahren aufblühende Wälzlager-Industrie (die Schweinfurt im Zweiten Weltkrieg zu einem bevorzugten Ziel alliierter Luftangriffe machte).

Am 29. Juli 1905 wird die Marke FAG (Fischers Aktien Gesellschaft) beim Patent- und Markenamt in Berlin registriert. 1909 übernimmt Georg Schäfer die kriselnde "Erste Automatische Gußstahlkugelfabrik".

Während des Ersten Weltkriegs verdoppelte sich die Zahl der Beschäftigten auf 2000. Ende der 20er Jahre geriet die deutsche Wälzlagerindustrie in eine schwere Krise. Als einziges Unternehmen beteiligte sich Schäfer mit FAG nicht an dem unter dem Druck der schwedischen SKF vollzogenen Zusammenschluss der deutschen Wälzlagerindustrie. Schäfer nutzt die Gunst der Stunde für einen atemberaubenden Aufstieg.

In der Weltwirtschaftskrise stieg die Zahl der Mitarbeiter um fast die Hälfte auf 3000. 1939 waren es schon mehr als 9000. Während des Zweiten Weltkriegs beschäftigte die Firma als wichtiger Zulieferer für die Rüstungsindustrie 11 700 Menschen, darunter viele Zwangsarbeiter - ein dunkles Kapitel, das erst in den letzten Jahren zaghaft aufgearbeitet wurde.

Nach Kriegsende erfolgte auf Beschluss der Alliierten die völlige Demontage der Fabrikanlagen. 1948 übernahmen die Gesellschafter Georg und Otto Schäfer die Geschäftsführung und bauten auf den Ruinen ein Unternehmen auf, das als Teil des "Wirtschaftswunders" schnell als einer der weltweit führenden Wälzlagerhersteller etablierte. Zu Spitzenzeiten beschäftigte FAG Kugelfischer weltweit knapp 30 000 Mitarbeiter.

1993 geriet der Konzern durch Fehlentscheidungen (unter anderem das Engagement in den neuen Bundesländern) in eine existenzgefährdende Krise und wurde zerschlagen. Die Hälfte der Arbeitsplätze fiel weg. 2001 erfolgte die "feindliche Übernahme" durch Schaeffler.