Siemens Healthineers überzeugt die Börsianer

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Vorstandschef Bernd Montag Foto: Siemens Healthineers AG
Vorstandschef Bernd Montag Foto: Siemens Healthineers AG

Die ausgegliederte Sparte des Siemenskonzern steigert Umsatz und Gewinn. Nur die Labordiagnostik bremst das Wachstum.

Für die Aktie des Medizintechnikanbieters Siemens Healthineers ging es gestern steil bergauf. Im Tagesverlauf schnellte das Papier um mehr als neun Prozent nach oben und überstieg erstmals seit dem Börsengang im März 2018 die Linie von 40 Euro deutlich.

Grund war die Präsentation der Geschäftszahlen des Unternehmens, bei dem der Siemenskonzern mit 85 Prozent der Anteile Mehrheitsaktionär ist. Diese fielen zwar nicht überragend aus. Aber die Aussichten, die der Vorstandsvorsitzende und ehemalige Bamberger Bundesligabasketballer Bernd Montag gab, weckten bei den Anlegern vermutlich Hoffnung auf glänzende Zeiten. "Wir nutzen die größere Flexibilität eines eigenständigen Unternehmens, um die Weichen für weiteres Wachstum zu stellen", sagte Montag bei der Pressekonferenz in Erlangen.

Labordiagnostik trübt das Bild

Die Bilanz für das Ende September beendete Geschäftsjahr weist ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 5,8 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro aus. Der Nettogewinn erhöhte sich, auch aufgrund eines starken Schlussquartals, um knapp ein Viertel auf rund 1,6 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie liegt bei 1,70 Euro.

Allerdings verfehlte das Unternehmen die eigenen Profitabilitätsziele. So stieg die bereinigte operative Marge lediglich um 0,1 Prozentpunkte auf 17,3 Prozent. Healthineers hatte zuvor eine Spanne von 17,5 und mehr in Aussicht gestellt. Grund hierfür war das unter den Erwartungen ausgefallene Ergebnis bei der Sparte Labordiagnostik. Hier sind die Anlaufschwierigkeiten für das Diagnostiksystem Atellica Solution doch stärker als gedacht.

Jedes Jahr zehn Prozent Gewinnplus

"Atellica macht Verluste. Das ist aber so geplant in dieser Investitionsphase", sagte Montag. Weil die Investitionsphase aber länger als erhofft laufe, verschiebe sich das Profitabilitätsziel um zwei Jahre. Die beiden anderen Geschäftsfelder, Bildgebung und Präzisionsmedizin, entwickelten sich dagegen gut. Bei beiden stiegen Marge und Ergebnis deutlich.

Für die nächsten Geschäftsjahre prognostizierten Vorstandschef Montag und Finanzvorstand Jochen Schmitz steigende Gewinne. Das Gewinnplus soll 2021 und 2022 je rund zehn Prozent betragen. Siemens Healthineers beschäftigt weltweit rund 52 000 Menschen.