Sechs Stadträte gehen - die meisten davon freiwillig. Dafür kommen Neue. Unter anderem die Bürgermeistergattin Maria Brehm. Sie hat es vom letzten Listenplatz ins Gremium geschafft.
Damit hatte sie selbst nicht gerechnet. Dass sie vom letzten Listenplatz weiter nach vorne rutscht - ja, das schon. Aber, dass sie es tatsächlich in den Stadtrat schafft, war für Maria Brehm (JL) dann doch etwas unerwartet: "Ich war schon überrascht. Ich war bewusst weiter hinten und wollte mich nicht vordrängeln", erklärt die 53-Jährige.
Die Kinder sind aus dem Haus, sie hat damit mehr Zeit - "ich wollte einfach auch mal mitmachen", sagt die Frau des Bürgermeisters. Dass sie mit ihm mal nicht einer Meinung sein könnte, sieht sie gelassen: "Ich hab' ihn immer unterstützt und werde es weiterhin tun. Aber man muss ja nicht immer einer Meinung sein." Ob andere Fraktionen ein Problem damit haben könnten, dass das Paar nun gemeinsam im Gremium sitzt, könne sie nicht einschätzen. "Letztlich bin ich von den Bürgern gewählt worden. Das muss jeder akzeptieren", findet sie.
Früher war es verboten Auch Gerald Brehm freut sich über das neue Familienmitglied im Stadtrat. Die Politik liegt offensichtlich nicht nur ihm im Blut. Auch seine Tochter Carina war im Stadtrat, bevor sie ihr Mandat berufsbedingt niederlegen musste. Noch vor ein paar Jahren war es laut Gemeindeordnung verboten, dass enge Verwandte, wie Ehepaare oder Geschwister, zusammen im Stadt- oder Gemeinderat sitzen. Diese Vorgabe ist laut Hannah Reuter, Pressesprecherin des Landratsamts, allerdings abgeschafft worden.
Verluste gut aufgefangen Insgesamt ist Gerald Brehm mit dem Wahlergebnis zufrieden: "Besser hätte es nicht laufen können." Auch Martin Oberle, der am 30. März gegen Alexander Tritthart (CSU) in der Stichwahl als Landrat steht, ist neu im Stadtrat. Als Einziger nicht mehr bei der Jungen Liste dabei ist Lorenz Niklas. Mit 1762 Stimmen (3,16 Prozent) schaffte er nicht mehr den Sprung ins Gremium.
Neu im Stadtrat ist Alexander Schulz (CSU). Er kandidierte bereits mehrmals, auf dem ersten Listenplatz hat er es nun geschafft. "Das passt schon", sagt der CSU-Bürgermeisterkandidat. Insgesamt hätte er sich aber einen Sitz mehr für seine Partei erhofft. "Wir sind aber auch froh, dass wir die neun gehalten haben", betont er. Nicht mehr kandidiert haben Ulrich Wustmann und Robert Mirschberger. "Das haben wir gut aufgefangen", findet Schulz. Neu dabei bei der CSU ist der 23-jährige Bernd Herberger: "Ich bin sehr zufrieden. Ein bisschen ein frischer Schwung und ein Generationenwechsel ist nie verkehrt", sagt der Student der Wirtschaftsmathematik.
Junges Blut kommt außerdem mit Philip Käs (SPD). Der 25-jährige studiert Master of Science in Economics. Er will sich jetzt zunächst einmal einarbeiten. "Ich freue mich, dass ich dabei bin." Genauso geht es Norbert Bechstein, Ortsvorsitzender der SPD, der ebenfalls neu ins Gremium gewählt wurde. Aufgehört haben Rudolf Schüpferling und Paul Neudörfer (beide SPD). Sie wollten nicht mehr kandidieren. Auch der ÜBB stellte keinen Kandidaten. Johann Cach ließ sich nicht mehr aufstellen.