Auf einer Demonstrationsfläche bei Kairlindach erklärten Experten vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den Nutzen von Zwischenfrüchten.
Vorbeifahrende haben sich auf der Verbindungsstraße zwischen Reinersdorf und Kairlindach sicher schon über die 13 weißen Schilder auf einem Feld gewundert. Dort legte Robert Ort, Kreisobmann des Kreisverbandes Erlangen-Höchstadt des Bayerischen Bauernverbands (BBV), eine Demonstrationsfläche für Zwischenfrüchte an. Jetzt hatte das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Fürth zu einer Begehung eingeladen. Nikolaus Ehnis und Anton Neumann vom AELF zeigten auf der Demonstrationsfläche die praktische Umsetzung von Gewässer- und Bodenschutzmaßnahmen. "Bodenfruchtbarkeit und Schutz vor Erosion sind wesentliche Punkte in der heutigen Landwirtschaft", erklärte Ehnis.
Zwischenfrüchte leisten einen wichtigen Beitrag zum Wasser- und Bodenschutz. Es gilt dabei für die Landwirte, die passenden Mischungen für ihre Fruchtfolgen und ihre betriebliche Situation zu finden. Mit den Felderführungen auf Demonstrationsflächen wie jetzt bei Kairlindach zeigen die Berater vom Amt für Landwirtschaft, was alles möglich ist. Gleichzeitig gab es Tipps zum richtigen Anbau der unterschiedlichen Pflanzen.
Der Anbau von Zwischenfrüchten zähle zu den wichtigsten Grundwasserschutzmaßnahmen, da die Bestände Stickstoff in der Biomasse konservieren und Verlagerungen während der winterlichen Sickerperiode verhindern. Ferner wird der Stickstoff organischer Düngergaben nach der Ernte durch die Zwischenfrucht effizient in Pflanzenmasse konserviert. Darüber hinaus nutzen die Kulturen dem Erosionsschutz, haben eine positive Auswirkung auf den Humushaushalt, die Bodenstruktur und das Wasserhaltevermögen, so die beiden Experten. Das Thema Zwischenfruchtanbau sei daher ein fundamentaler Bestandteil der Beratung zur grundwasserschonenden Landbewirtschaftung.
Wie Ehnis erläuterte, bieten Zwischenfrüchte Vorteile gerade bei der Lockerung, Stabilisierung und Wasseraufnahmefähigkeit der Böden. Darüber hinaus lockern sie die Fruchtfolgen, können Nährstoffe aufnehmen und dienen gerade im Herbst als Nahrung für verschiedenste Insekten sowie als Äsungs- und Schutzflächen für Niederwild und Vögel. Im Winter bieten sie einen effektiven, ganzflächigen Erosionsschutz und sind auch die Grundlage für die Mulchsaat. Dass die Pflanzen auf der Demonstrationsfläche nicht die gewünschte Größe haben und zum Beispiel der Perserklee nicht tief genug wurzelt, begründete Robert Ort mit etwas zu späten Aussaat. So habe es nach der Saat im August zwar geregnet, aber anschließend war es zu trocken. Trotzdem zeigten sich die Mitarbeiter des Amtes einigermaßen zufrieden. Auf einer Parzelle zog Neumann sogar Rettiche aus dem Boden, und Ehnis versicherte, dass sie auch essbar seien.
Einen zusätzlichen Aspekt hat der Zwischenfruchtanbau durch das Greening. Betriebe, die mehr als 15 Hektar Ackerfläche bewirtschaften, müssen fünf Prozent ihrer Ackerfläche als ökologische Vorrangfläche (öVF) bereitstellen. Der Zwischenfruchtanbau bietet eine Möglichkeit, diese Vorgabe zu erfüllen. Dabei werden 3,34 Hektar Zwischenfrüchte als 1 Hektar öVF angerechnet.
Wie Ehnis bei den einzelnen Parzellen erläuterte, bieten die Hersteller unterschiedliche Mischungen an, die zwischen drei und zehn verschiedenen Pflanzen enthalten. Letztendlich sei es aber auch eine Frage des Preises und ob man die Pflanzen auch auf seinem Acker haben möchte.