Landrat Eberhard Irlinger (SPD) hat sich am Montag in der Haushaltssitzung des Kreistags bekannt: Er habe gegen Studiengebühren beim Volksbegehren unterschrieben. Vor diesem Hintergrund stellte Irlinger auch das Schulgeld an der Fachschule für Maschinenbautechnik in Frage.
Der Landrat kam damit der SPD entgegen, die beantragt hatte, das Schulgeld für die Fachschule in Herzogenaurach zu streichen. Diese sei schließlich die einzige Schule im Kreis, die Geld verlange. 500 Euro muss derzeit ein Schüler pro Schuljahr hinlegen. Das könnte sich nun bald ändern, sind doch die Kreisräte einer Abschaffung nicht abgeneigt. Doch noch gibt es keine Mehrheit dafür. Gerald Brehm (FW) mahnte, man dürfe nicht nur Geld für eine Schule aussetzen, sondern müsse das flächendeckend für alle Schulen im Kreis tun, schließlich sei das bei den Studiengebühren auch so. Bei der FDP sah man das genauso Viele Räte fürchteten eine mögliche Konkurrenzsituation zwischen Herzogenaurach und Erlangen, wo Schulgeld verlangt wird.
Jörg Bubel (SPD) verteidigte die Forderung seiner Partei. Bubel betonte: Der Unterschied zu Studiengebühren sei, dass das Schulgeld in den Haushalt fließe und nicht der Schule direkt zugute komme. Er sieht zwischen Erlangen und Herzogenaurach auch keine Konkurrenz, da es ohnehin Wartelisten gebe. Zum Beschluss kam es dennoch nicht, auf Antrag der CSU wurde das Thema mit knapper Mehrheit vertagt. Die Verwaltung will nun einen Vorschlag erarbeiten.
Hier ist endlich mal die Tür zu einem vernachlässigten Aspekt der Ausbildungskosten geöffnet worden. Im Rahmen der Abschaffung der Studiengebühren von 1000 Euro pro Jahr wird ganz ausser Acht gelassen, dass viele Berufsfachschulen deutlich höhere Schulgebühren erheben. So kostet die Beruftsfachschule für Ergotherapie in Erlangen rund 5500 Euro pro Jahr und bei Meisterschulen kommt schon mal ein Betrag von 5000 - 15000 Euro zusammen bis der Meisterbrief ausgehändigt wird.
Wenn Ausbildung eine Gesellschaftsaufgabe sein soll dann muss der gesamte Komplex auf den Prüfstand.