Schüler aus Herzogenaurach designt Mode

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Seine designten Einzelstücke können auch gekauft werden. Seine Schulfreunde stellen sich Felix (vierter von rechts) gerne als Model zur Verfügung. Fotos: privat
Seine designten Einzelstücke können auch gekauft werden. Seine Schulfreunde stellen sich Felix (vierter von rechts) gerne als Model zur Verfügung. Fotos: privat
 

Kleidungsstücke zu designen ist Felix Flechtners liebstes Hobby. Der 17-jährige Schüler besucht die elfte Klasse des Gymnasiums in Herzogenaurach und gestaltet am Freitag seine fünfte Modenschau.

"Begonnen habe ich mit 13 oder 14 Jahren. Ich habe meine Mutter, die als Hobby sehr viel näht, gefragt, ob sie mir mal zeigen kann, wie die Nähmaschine funktioniert", erinnert sich Felix Flechnter aus Herzogenaurach. "Bis jetzt ist das immer noch mein liebstes Hobby." Einiges brachte er sich außerdem selbst bei, besuchte ein paar Nähkurse und absolvierte ein Praktikum bei einer Designerin.

Seine fünfte Modenschau präsentiert er am Freitag auf dem Schulfest des Gymnasiums, das von 16 Uhr bis 19 Uhr stattfinden wird. Passend zum Thema des "Zeitreise" des Fests designte der Elftklässler 30 Teile. In sechs Durchgängen mit je vier bis acht Teilen lässt er die Mode von den 50er Jahren bis jetzt wieder aufleben. Für seine bisherigen fünf Kollektionen gestaltete Felix circa 100 Kleidungsstücke. Zusätzlich nahm er bereits einige Aufträge von Besuchern seiner Modenschau an. Da ihnen das begehrte Stück nicht passte, fertigte er den Interessenten ein neues mit den passenden Maßen an.

"Meine Models sind Schulfreunde von mir und beim Schulfest werden auch einige Lehrer mitlaufen", berichtet Felix. Er bekommt heute auch einen Stand, an dem er die präsentierte Mode verkaufen wird. Der Preis hänge davon ab, wie viele Stunden Arbeit im Einzelstück stecken und wie viel das Material kostet. "Für eine Stunde Arbeit verlange ich zehn Euro und so beläuft sich der Preis eines Kleids auf 100 bis 120 Euro. Wenn es aufwendiger ist und länger dauert, kann es aber auch mehr kosten", erklärt der junge Designer. "Ich musste schon erstmal einiges von meinem eigenen Geld investieren, damit ich produzieren kann. Vor allem bei der letzten Modenschau habe ich aber gesehen, dass man wieder etwas zurückbekommt, weil sich viele meiner Teile sehr gut verkaufen ließen."

Beim Stil seiner Mode versucht Felix die Balance zwischen "tragbar im Alltag" und "so, dass es nicht aussieht wie von der Stange" zu finden. Für die internationalen Modenschauen interessiere er sich zwar, aber er orientiere sich nicht am Vorbild bestimmter Designer.

Kreativität und Handwerk

"Die Ideen entstehen in meinem Kopf. Sie konkret zu zeichnen, fällt mir schwer", erläutert Felix. So überträgt er seine Vorstellungen Stück für Stück in den Schnitt und die Produktion, bis er sein Endergebnis betrachten kann. Diesen Weg der Entstehung eines Kleidungsstücks nachzuvollziehen, mache ihm einfach Spaß.

Im Vordergrund steht für ihn die Kreativität, die er bei seinem Hobby ausleben kann. "Ich stelle auch unheimlich gerne Outfits zusammen oder gehe shoppen", erzählt Felix, dem auch das handwerkliche Arbeiten beim Modedesign gefällt.

Da die meisten Textilproduktionen ins Ausland verlegt wurden, wird in Bayern, bzw. Deutschland kaum mehr Kleidung hergestellt. "Kleinere Unternehmen, auch Ein-Mann-Unternehmen sind deshalb von großer Bedeutung, weil so wenigstens zum Teil die Textilproduktion noch im Inland gehalten wird. Auf die Zukunft gesehen finde ich das wichtig", erläutert der junge Modedesigner.

Auf alle Fälle möchte er sein Hobby zum Beruf machen. Er plant nach seinem Abitur nächstes Jahr eine Schneiderausbildung bei der Beruflichen Schule B5 in Nürnberg anzufangen, um weitere näherische Grundlagen zu erlernen.

Felix zweites großes Hobby ist die Musik. Er spielt Klarinette, Bassklarinette und Saxofon in der Stadtjugendkapelle.

Christina Grübel, die Inhaberin des Bekleidungsgeschäfts Red Corner in der Herzogenauracher Innenstadt, unterstützt häufig Jungdesigner und stellte Felix eines ihrer Schaufenster zur Verfügung. Aufgrund ihres Sommerschlussverkaufs muss er den Platz zwar wieder räumen, rechnet aber Mitte oder Ende September wieder mit der Möglichkeit, die Mode seines Labels "Felix - wear a smile" dort präsentieren zu dürfen.