Das Adelsdorfer Schloss ist zwar ein Renaissancebau, aber trotzdem "der perfekte Hintergrund für einen Vortrag über den Barock", findet Kerstin Blum. Die Zweite Vorsitzende der Stiftung Schloss Adelsdorf, in die das Gebäude 2008 überführt wurde, unterhielt ihre Zuhörer vom Rotary-Club Höchstadt mit einer kurzen Rundreise durch die Epoche des Barock im Allgemeinen und in Franken im Besonderen.
Der Abend beinhaltete eine doppelte Premiere, denn zum einen war es für die Rotarier das erste "Außenmeeting", so Präsident Gerd Baumüller bei seiner Begrüßung, zum anderen war es das erste Mal, dass die Stiftung Schloss Adelsdorf die Räume im ersten Stock für eine Veranstaltung dieser Art öffnete.
Bewundernd schlenderten die Gäste virtuell durch die Residenz von Würzburg, renkten sich die Hälse aus, um das Deckengemälde von Tiepolo zu bewundern, lauschten in den opulenten Sälen von Schloss Weissenstein in Pommersfelden Konzerten mit klassischer Musik. Städte wie Erlangen, Würzburg und Bamberg sind geprägt von barocken Palästen, Gärten und Straßenplänen, aber auch durch das Lebensgefühl dieser so widersprüchlichen Epoche.
Besonders auf Erlangens Vergangenheit als barocke Musterstadt und Beispiel für den damals entstehenden Merkantilismus wies Kerstin Blum ihr vor allem aus dem Wirtschaftssektor stammendes Publikum hin - kurz: Der barocke Stil sei nicht aus Franken wegzudenken und scheine beinahe selbstverständlich.
Anhand anschaulicher Beispiele und vieler Abbildungen zeichnete die Referentin ein Bild der Epoche rückte Tatsachen in ein neues Licht und brachte Leben in ein allzu oft als "trocken" verschrienes Thema. Die Spenden des Abends gingen an die Stiftung Schloss Adelsdorf, die in diesem Jahr den Trausaal sanieren lassen will.