Der SC Hertha Aisch steckt in einer kleinen Krise. Bei der Generalversammlung war nicht nur von Mitgliederschwund, sondern auch von Demotivation, fehlender Hilfsbereitschaft und allgemeiner Verbitterung die Rede.
Von den insgesamt 411 Vereinszugehörigen fanden nur gut 30 ihren Weg ins Sportheim. Und das, obwohl in diesem Jahr wichtige Neuwahlen auf der Tagesordnung standen.
"Anscheinend interessiert niemanden, was hier passiert", resignierte die Vorsitzende Uta Möller bei einem Blick auf die Anwesenheitsliste. Zunächst gab es jedoch eine allgemeine Rückschau auf das vergangene Jahr, die auch viel Positives bereithielt. Nach einigen Problemen im fußballerischen Bereich und verschiedenen Trainerwechseln, sei nun sowohl im Bereich der ersten als auch der zweiten Mannschaft neuer Schwung vorhanden und damit ein leichter Aufwärtstrend zu erahnen.
Auch etliche gesellschaftliche Veranstaltungen der Hertha seien aus dem Gemeindeleben kaum mehr wegzudenken. So erfreuten sich die Sportlerkerwa mit großem Johannisfeuer, der Kinderfasching sowie der Sportlerball einmal mehr großer Beliebtheit. Ein absolutes Highlight sei wieder das von der Theatergruppe präsentierte Stück gewesen.
Keine Beitragserhöhung Auch Kassier Karl-Heinz Kratz konnte Erfreuliches berichten. Obwohl die Mitgliederzahl zurückgehe und sich die Einnahmen gleichzeitig erhöhten, sei eine Beitragserhöhung in absehbarer Zeit nicht von Nöten. Freiwillige Helfer und Arbeiter ermöglichten diesen Luxus.
Genau wie die meisten anderen Vereine, habe aber auch der SC Hertha Aisch damit zu kämpfen, neue Mitglieder zur Übernahme von Verantwortung zu bewegen. Momentan laufe man Gefahr, diejenigen, die sich bisher am meisten engagierten, zu überlasten, so Möller. "Um uns aus dieser Situation herauszuboxen, müssen wir endlich wieder zusammenhalten und gemeinsam etwas erreichen wollen", appellierte die Vereinsvorsitzende an die Runde.
Ein erster Schritt in die richtige Richtung sollte nun mit den Neuwahlen der Vorstandschaft gemacht werden. Auch weiterhin kann sich das eingespielte Führungsteam auf das Vertrauen seiner Vereinsmitglieder stützen. Uta Möller wurde einmal mehr in ihrem Amt als Erste Vorsitzende bestätigt. Ihr werden in den kommenden beiden Jahren Siegbert Schnaus und Klaus Triebel als Stellvertreter zur Seite stehen. Als Kassier fungiert auch weiterhin Karl-Heinz Kratz mit Erwin Kotzer an seiner Seite. Schriftführerin ist Marion Hobner.
"Die Hertha ist ein großer Verein, der zum Teil wie ein Wirtschaftsunternehmen geführt werden muss", weiß Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal (FW). Die notwendigen Profis für eine solche Führung seien in der Vorstandschaft vorhanden. Nun gelte es, die einzelnen Mitglieder wieder zu bewegen.