Auf dem Areal des leerstehenden  Edeka-Markts in Höchstadt soll sich bald  etwas tun. Der Investor hofft,  dass schon  in wenigen Wochen  die Bagger rollen  und er   umgehend  in den Verkauf der Häuser  gehen kann.
                           
          
           
   
          Eigentlich sollte heuer im Frühjahr schon Baubeginn sein. Doch am Greiendorfer Weg in Höchstadt  zeigt sich  noch immer das alte Bild. Seit 2015  steht der ehemalige Edeka-Markt leer. Pflanzen erobern den Asphalt, Graffiti die Wände. 
Vorübergehend wurde das Gebäude  noch gewerblich genutzt. Dann wurde HBP   aus Erlangen, gemeinsame Firma des Immobilienentwicklers Sontowski  & Partner und  der Unternehmensgruppe Mauss,  auf das 7500-Quadratmeter-Gelände   an der B470  nahe des Karpfenkreisels aufmerksam. Vor einem Jahr kündigte HBP an, dort 32 Reihenhäuser bauen zu wollen. 
 "Ja, wir sind ein bisschen verzögert dran, auch wegen Corona", erklärt Norbert Ringler, bei HBP für das Bauprojekt zuständig, den Grund für den Verzug. 
Man hatte noch einige Punkte mit der Stadt abzustimmen. Dann kam die Pandemie und riss ein  großes Loch in den Sitzungskalender von  Stadtrat und Ausschüssen. 
Abriss für Herbst geplant
Doch nun soll es ganz schnell gehen. "Wir gehen davon aus, dass wir im Oktober den Bebauungsplan bekommen", sagt Ringler. Sobald dies geschehen ist, wolle HBP umgehend mit Abriss und Erschließung  beginnen. Auch der Verkauf der Häuser solle dann unmittelbar starten. Wenn diesmal alles wie geplant  läuft, seien die Häuser im Herbst kommenden Jahres fertig. Die Immobilien sollen vorwiegend schlüsselfertig verkauft, nicht vermietet werden. Die Preise sollen, so die Ursprungsplanung vergangenes Jahr,  im Bereich um die 350.000 Euro liegen.  
Fragen zu Hochwasser und Lärm
 Offen waren noch  Fragen zum Lärmschutz und zur Hochwassergefahr. Hierzu sind  Gutachten erstellt und der Stadt übermittelt worden. Und laut Ringler  gebe es darin keine Einwände der Fachleute: "Nach den Gutachten, die uns vorliegen, gibt es keine Probleme."
Auch Bürgermeister  Gerald Brehm (JL) klingt optimistisch: "Ich denke, dass die offenen Fragen geklärt werden können." Beim Hochwasserschutz gebe es aus seiner Sicht keine Probleme. In der Oktober-Sitzung des Stadtrats werde man die Sache behandeln können.
Die Gutachten waren nötig geworden, da der Höchstadter Stadtrat vergangenes Jahr  noch Abklärungsbedarf sah. Martin Oberle (FW)  wies auf eine mögliche Lärmbelästigung der nahegelegenen Karpfenzucht hin.    Von ihm stammte im Stadtrat die einzige Gegenstimme. 
Da es sich um ein Mischgebiet handelt, ließ der Stadtrat in seinem Beschluss einen Passus aufnehmen, dass die Nachbarinteressen in Sachen Emissionsschutz gewahrt werden. Soll heißen: Niemand, der später dort wohnt, soll sich beklagen, dass es  hier und da  einen Geräuschpegel geben kann.
 Einige Räte kritisierten, dass es sich um eine sehr  enge Bebauung auf dem schmalen  Areal zwischen B470 und Aischwiesen handle. Der Entwurf solle aufgelockert werden. 
Kein "zweites Seeside"
Ein zweites  Seeside, wie manche  unkten, werde es  nicht, betonte damals unter anderem  Alexander Schulz (CSU): "Es sind die Aischwiese und der Engelgarten in der Nähe. Das ist überhaupt nicht mit dem Seeside zu vergleichen."
"Es ist eine sehr dichte Bebauung, gar keine Frage", sagt der Bürgermeister. "Aber wir brauchen bezahlbaren Wohnraum in Höchstadt. Und städtebaulich ist das Wohngebiet ein Gewinn. Mit der Brache verschwindet ein Schandfleck."
Interessant finde er, so Brehm, dass die Grünen sich  kürzlich gerade gegen  Wohnbebauung auf diesem  Areal  ausgesprochen haben. 
Grüne sind sich nicht ganz einig
Als vor zwei Jahren um Wohnbebauung auf der Obstwiese an der Kerschensteinerstraße gestritten wurde, wurde auch von Höchstadter Grünen, so etwa von Werner Friedrich, immer wieder auf eine Nachverdichtung mit Wohnungen auf dem ehemaligen Edeka-Gelände gedrängt.  Brehm in Richtung der Grünen: "Da heißt es immer, wir müssen nachverdichten. Und wenn wir verdichten, dann heißt es: Aber nicht dort."
Die Grundstücke der 32 Reihenhäuser sollen  jeweils zwischen 150 und 300 Quadratmeter groß sein. Dazu sind 20 Carports und 28 Autostellplätze geplant.  HBP, die ähnliche Projekte in Hemhofen, Eckental, Nürnberg-West und Ansbach planen,  betont, dass die Häuser  vor allem für junge Familien konzipiert seien.