Ramadama in Lonnerstadt und Ailsbach: Einige Wenige räumten den Abfall der anderen weg.
Alte Schuhe, Autoreifen, Fast-Food-Tüten, benutzte Windeln. Was klingt wie auf einer Müllhalde ist in der heutigen Zeit: Natur pur. An den Straßenrändern lagert sich immer mehr Unrat ab - vieles bleibt über Jahre liegen. Doch es gibt Aktionen gegen diese Umweltverschmutzung. Einige wenige räumen dann den Müll von vielen auf.
So auch in Lonnerstadt am Samstag. Über 30 Helfer fanden sich zusammen, vor allem junge Menschen. Denn die Kinder- und Jugendfeuerwehr hat sich an der Aktion beteiligt. Bereits seit über 15 Jahren gibt es Ramadama in Lonnerstadt, über die Jahre hat man viele kuriose Dinge eingesammelt.
Das Ortsbild leidet
"Gerade an der Bundesstraße fällt sehr viel Müll an", stellt Bürgermeister Stefan Himpel (FW) fest. Das schade dem Ortsbild. Im Ortskern hingegen wird weniger einfach aus dem Fenster geworfen. Anders schaut es da wiederum beim Pavillon am Sportplatz aus. Viele Jugendliche seien dort, die hinterließen Dreck und räumten nach ihrer Party nicht richtig auf, waren sich die Beteiligten einig. "Gerade nach dem Winter sieht man den ganzen Müll", meint Organisatorin und Zweite Bürgermeisterin Regina Bruckmann (FW). In den letzten Jahren hätten sie dabei mal mehr, mal weniger Müll gefunden.
Die Helfer sammelten den Unrat auf, packten ihn in Tüten und stellten ihn an den Straßenrand. Dritter Bürgermeister Johann Höps (CSU-Bürgerblock) fuhr dann mit einem Auto im Dorf herum und lud die Säcke auf. Anschließend wurden sie in die Mülldeponie nach Medbach gebracht. Die Kosten dafür übernahm das Landratsamt Erlangen-Höchstadt.
Gefüllte Urinflaschen
Ein paar Kilometer weiter, im Ortsteil Ailsbach, machte man ebenfalls bei der Aktion mit. Durch die nahe gelegene Autobahn fanden die Helfer hier sogar mit Urin gefüllte Flaschen. "Mit jedem Meter, den man näher zur Autobahn kommt, ist die Umweltverschmutzung größer", meint Organisator Sascha Link. Im Ortskern hätte sich der Müll über die Jahre jedoch reduziert. "Wenn man in der Siedlung wohnt, kommt ja keiner auf die Idee, den Müll über den Gartenzaun zum Nachbarn zu schmeißen", so Link weiter.
Um das Bewusstsein der Autofahrer zu schärfen, hat er gemeinsam mit den Helfern am Ortsausgang ein Schild aufgestellt, das verdeutlichen soll, wie viel Müll tatsächlich in der Natur landet. An dem Brett hängen nämlich einige Reste der Aktion. Die Aufschrift ist einfach und lautet: "Warum?" Kommentar von Yannick Hupfer:
R und 50 freiwillige Helfer sammelten in Ailsbach und Lonnerstadt am Samstag Müll ein. Müll in der Natur. Dort, wo er nicht hingehört. Es ist der Müll von Menschen, die nicht nachdenken über die Folgeschäden für die Umwelt. Sie nutzen das Engagement einiger weniger aus und schmeißen ihren Abfall einfach aus dem Fenster. Ihre Reste bleiben dann an den Helfern solcher Ramadama-Aktionen hängen.