Profis werben jetzt fürs Karpfenland

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Karpfenkönigin Barbara Römer (rechts) und Teichgenossenschaftsvorsitzender Walter Jakob ließen auf der Grünen Woche in Berlin die Besucher Karpfenchips probieren. Foto: Andreas Dorsch
Karpfenkönigin Barbara Römer (rechts) und Teichgenossenschaftsvorsitzender Walter Jakob ließen auf der Grünen Woche in Berlin die Besucher Karpfenchips probieren. Foto: Andreas Dorsch
Martin Oberle (links) und Helmut Dresel vom Karpfenland mit Karpfenkönigin Barbara. Foto: Marianne Jakob
Martin Oberle (links) und Helmut Dresel vom Karpfenland mit Karpfenkönigin Barbara. Foto: Marianne Jakob
 
Karpfenchips von einer Königin gab es nur am Stand vom Karpfenland Aischgrund. Foto: Andreas Dorsch
Karpfenchips von einer Königin gab es nur am Stand vom Karpfenland Aischgrund. Foto: Andreas Dorsch
 
Barbara I. servierte auch Pastete vom Karpfen. Foto: Andreas Dorsch
Barbara I. servierte auch Pastete vom Karpfen. Foto: Andreas Dorsch
 
Im Biergarten in der Bayernhalle standen erstmals Karpfenchips auf der Speisekarte. Foto: Andreas Dorsch
Im Biergarten in der Bayernhalle standen erstmals Karpfenchips auf der Speisekarte. Foto: Andreas Dorsch
 
Gästen aus ganz Deutschland schmeckten die Karpfenchips mit Kartoffelsalat. Foto: Andreas Dorsch
Gästen aus ganz Deutschland schmeckten die Karpfenchips mit Kartoffelsalat. Foto: Andreas Dorsch
 
Auch CSU-Bundestagsabgeordneter Stefan Müller (2.v.r.) schaute am Stand vorbei. Foto: Andreas Dorsch
Auch CSU-Bundestagsabgeordneter Stefan Müller (2.v.r.) schaute am Stand vorbei. Foto: Andreas Dorsch
 
Was ist denn das? Skeptische Blicke gab es nur vor dem Probieren. Foto: Andreas Dorsch
Was ist denn das? Skeptische Blicke gab es nur vor dem Probieren. Foto: Andreas Dorsch
 
Sandra Hammer (rechts) warb mit Karpfenpastete fürs Karpfenland. Foto: Andreas Dorsch
Sandra Hammer (rechts) warb mit Karpfenpastete fürs Karpfenland. Foto: Andreas Dorsch
 
Karpfen auf Eis am Messestand in Berlin. Foto: Andreas Dorsch
Karpfen auf Eis am Messestand in Berlin. Foto: Andreas Dorsch
 
Messebetrieb strengt an - da müssen auch mal kleine Pausen sein. Foto: Andreas Dorsch
Messebetrieb strengt an - da müssen auch mal kleine Pausen sein. Foto: Andreas Dorsch
 
Teichwirt Walter Jakob (links) beantwortete alle Fragen rund um den Karpfen. Foto: Andreas Dorsch
Teichwirt Walter Jakob (links) beantwortete alle Fragen rund um den Karpfen. Foto: Andreas Dorsch
 
Oliver Kohl frittierte die Karpfenchips. Foto: Andreas Dorsch
Oliver Kohl frittierte die Karpfenchips. Foto: Andreas Dorsch
 
Auch Königin Barbara half beim Schmieren der Brote. Foto: Andreas Dorsch
Auch Königin Barbara half beim Schmieren der Brote. Foto: Andreas Dorsch
 
Schon legendär ist der Karpfensong von Martin Oberle. Foto: Marianne Jakob
Schon legendär ist der Karpfensong von Martin Oberle. Foto: Marianne Jakob
 

Der Verein Karpfenland Aischgrund ging mit einer Delegation aus Höchstadt in Berlin auf Touristenfang und präsentierte erstmals Karpfen in Form von Chips.

Ein Bus mit Mitarbeitern einer Berliner Firma rollt in die Höchstadter Innenstadt. Die 40 Insassen checken in einem Hotel ein und am nächsten Morgen startet ihr mehrtägiges Programm: eine historisch-kulinarische Genusstour durch Höchstadt, eine Abenteuertour Karpfenteich-Abfischen, ein Marterl-Trail rund um die Stadt, Ausflüge nach Bamberg und Nürnberg. Jeder Programmpunkt wird von einem sachkundigen Führer begleitet. Utopie? Nein, solche und ähnliche Angebote will der Verein Karpfenland Aischgrund schon bald Firmen, Vereinen und Privatleuten auch über die Grenzen Deutschlands hinaus präsentieren.

Auf der derzeit laufenden "Grünen Woche" in Berlin hat der Verein die Möglichkeit genutzt, für sein neues Konzept die Werbetrommel zu rühren. Ziel ist es, das "Karpfenland Aischgrund" und auch sein Hauptprodukt, den Fisch, professionell zu vermarkten. Die Generalprobe dafür gelang am Montag und Dienstag an einem Stand in der Bayernhalle auf dem Berliner Messegelände.


Mit "Karpfenland-Travel" in den Aischgrund

Wurde bisher in dem Verein vorwiegend ehrenamtlich gearbeitet, sind jetzt seit Anfang Januar - noch vorbehaltlich der Zustimmung der Mitgliederversammlung - zwei Profis fest angestellt. Unter dem Dach des Vereins wurde die Incoming-Agentur "Karpfenland-Travel" gegründet. Die Macher in dieser Agentur sind die neue Karpfenland-Geschäftsführerin Sandra Hammer und der Reiseexperte Helmut Dresel. Die beiden werden für die nächsten zwei Jahre aus einem EU-Förderprogramm bezahlt, danach soll sich Karpfenland-Travel selbst finanzieren.

Mit welchem Engagement Hammer und Dresel ans Werk gehen, erlebten die Grüne-Woche-Besucher am Stand aus dem Aischgrund. Unterstützt wurden sie dabei natürlich von Karpfenkönigin Barbara Römer, Teichgenossenschafts-Vorsitzenden Walter Jakob mit seinem Team und Martin Oberle, dem Leiter der Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft. Er hatte die Möglichkeit bekommen, den Aischgrund samt Karpfen in der vom Landwirtschaftsministerium gemieteten Bayernhalle zu präsentieren.


Karpfensong auf großer Bühne

Das tat er auch mit zwei Auftritten auf der Hauptbühne vor großem Publikum. Oberle intonierte an der Trompete den Karpfensong, pries das Karpfenland und überraschte die Gäste mit zwei noch wenig bekannten Spezialitäten: Karpfenpastete und Karpfenchips.

Am Stand konnten sich die Messebesucher davon überzeugen, dass Karpfen nicht nur gebacken oder blau schmecken. Relativ neu sind die Karpfenchips. Dazu wird das entgrätete Karpfenfilet in Streifen geschnitten, in der Fritteuse vorgebacken, tiefgefroren und dann vermarktet. Vor dem Verzehr müssen die Chips dann nur noch einmal kurz ins heiße Fett.

Die Messebesucher waren vom Geschmack der Chips durchweg begeistert. Die auf Brothäppchen servierte Karpfenpastete fand aber ebenso reißenden Absatz wie die Chips. Dass es sich bei der Pastete um ein Fischprodukt handelt, überraschte die meisten Tester. Sie hatten eher auf Leberwurst getippt.

Neben Karpfenchips und Pastete stand das Karpfenland rund um Höchstadt als touristisches Zielgebiet im Mittelpunkt. Auch Karpfenland-Vorsitzender Bürgermeister Gerald Brehm (FW) warb am Stand mit den Vorzügen seiner Heimatregion. CSU-Bundestagsabgeordneter Stefan Müller lobte bei seinem Besuch in der Bayernhalle die Initiative der Aischgründer.


Qualität ist gefragt

"Der Groschen ist gefallen, dass wir im Tourismus was machen müssen", stellt Helmut Dresel fest. Karpfenland Aischgrund will sich jetzt professionell darum kümmern. Ziel ist es, die Vereinsmitglieder nach vorne zu bringen. Dabei handelt es sich um 15 Gemeinden, Privatleute, Hoteliers, Brauereien und die Teichgenossenschaft. Hauptziel von Dresel und seiner Kollegin ist es, den Tourismus zu fördern und die Welt in den Aischgrund zu holen. "Was andere Regionen können, schaffen wir auch", sind sie überzeugt.

Allerdings brauchen sie dafür Partner und Leistungsträger, die bereit sind, sich vermarkten und vernetzen zu lassen. "Es muss Qualität sein", sagt Sandra Hammer und denkt auch an Kurse zum Brot backen, Karpfen räuchern oder Weiher abfischen - Pakete mit Übernachtungen und Events. Eine ganze Reihe konkreter Angebote hat sie auch schon ausgearbeitet und bereits die ersten Anfragen.

Einen "Standpunkt" zum Thema von unserem Redakteur Andreas Dorsch finden Sie hier.