Preisträgerin Henrike Fröhlich wird Jahr für Jahr besser

2 Min
Henrike Fröhlich (links) spielte dem Publikum bei der Preisverleihung in Adelsdorf Stücke auf der Querflöte vor, begleitet wurde sie von Jelena Roos am Piano (rechts) Foto: Johanna Blum
Henrike Fröhlich (links) spielte dem Publikum bei der Preisverleihung in Adelsdorf Stücke auf der Querflöte vor, begleitet wurde sie von Jelena Roos am Piano (rechts) Foto: Johanna Blum
Ein kleines Konzert zu Beginn: Lehrer Wolfgang Auer im Duett mit seiner Schülerin Henrike Fröhlich
Ein kleines Konzert zu Beginn: Lehrer Wolfgang Auer im Duett mit seiner Schülerin Henrike Fröhlich
 
Alexander Tritthart, Josef Hirthammer, Henrike Fröhlich und Regina Klatte
Alexander Tritthart, Josef Hirthammer, Henrike Fröhlich und Regina Klatte
 
Preisvergabe: Henrike Fröhlich und Landrat Alexander Tritthart
Preisvergabe: Henrike Fröhlich und Landrat Alexander Tritthart
 
Josef Hirthammer mit Landrat Alexander Tritthart
Josef Hirthammer mit Landrat Alexander Tritthart
 

Kürzlich wurde der Jugendförder- und Kulturpreis 2016 verliehen. Dabei bewies die Nachwuchspreisträgerin, warum sie die Anerkennung verdient hat.

Es ist nicht gewöhnlich, dass die Preisträger zum Gelingen ihres eigenen Festaktes beitragen. Doch eine Ausnahme wurde in Adelsdorf gemacht. Auf den Gebieten der Musik, Literatur, Bildenden Kunst, Theater, Tanz und Malerei vergibt der Kulturverein Erlangen-Höchstadt seit 2011 einen Kultur- sowie einen Jugendförderpreis. Nach Künstlern wie Thomas Fink, Stefan Kügel und Fitzgerald Kusz erhielt Josef Hirthammer den Kulturpreis 2016. Beim Nachwuchs überzeugte die junge Flötistin Henrike Fröhlich aus Höchstadt.

Sie verzauberte an der Querflöte zusammen mit ihrem Lehrer Wolfgang Auer die anwesenden Gäste, die Landrat Alexander Tritthart (CSU) als Vorsitzender begrüßte. Vom Bürgermeister Klaus Hacker (FWG) bis zum Oberstudiendirektor Bernhard Lohneiß lauschten alle andächtig einem launigen Querflötenduo. "Ich bin überzeugt, dass wir diesmal die richtige Preisträgerin gekürt haben", sagte Tritthart nach dem Musikstück. Der Orchesterleiter und ehemalige Biologie- und Chemielehrer des Gymnasiums Höchstadt, Rüdiger Kaufmann, hielt die Laudatio auf die 16 Jahre junge Preisträgerin. Beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" 2015 in Hamburg erreichte sie den Zweiten Platz. Beim Landeswettbewerb 2015 in Bayreuth erhielt sie den Sonderpreis für die herausragende Interpretation eines zeitgenössischen Werkes.

Mit acht Jahren nahm sie Blockflötenunterricht, schon damals ist Rüdiger Kaufmann und Musikpädagogin Maria Thamm-Kaufmann ihr musikalisches Talent bei Weihnachtsaufführungen aufgefallen. "Und jedes Jahr wurde sie besser!" Im Gymnasium und jetzt privat wurde sie von Wolfgang Auer, einem staatlich geprüften Musiker und hervorragendem Instrumentallehrer unterrichtet. Auch bei Kaori Kuwei erhielt sie zwischenzeitlich Querflötenunterricht. "Mein Onkel war mein Vorbild. Von ihm habe ich auch die erste Querflöte geschenkt bekommen", erzählt die junge Preisträgerin. "In meiner Familie spielt jeder ein Instrument."
Mittlerweile hat sie die Aufnahmeprüfung ins Landesjugenorchester geschafft, war in Japan und spielt nun auch im VBW Festival-Orchester. "Wir freuen uns, dass sie Konzerte hier in der Region genau so wichtig nimmt, wie die in aller Welt, denn sie spielt im Schulorchester und im Höchstadter Kammerorchester mit", betont Kaufmann.


Überraschung vor den Feiertagen

"Ich war sehr überrascht als ich von diesem Preis erfuhr", erinnert sich Henrike. Neben einer Urkunde erhielt sie einen Geldpreis und eine Skulptur aus Bronze und Stein, die der Maler, Bildhauer und Fotograf Josef Hirthammer für diesen 2011 erstmals gestifteten Kultur- und Jugendförderpreis entwickelt und hergestellt hat.
Nach einem Zwischenspiel mit Variationen von Frederic Chopin, gespielt von Henrike Fröhlich, einfühlsam am Piano begleitet von Jelena Roos, nahm der Künstler Josef Hirthammer seine "eigene" Skulptur, die Urkunde und ein Preisgeld aus den Händen des Landrates entgegen.

Ein Freund aus Studienzeiten, Gerhard Peschke, ehemaliger Kunsterzieher in Ansbach, hielt die Laudatio. Josef Hirthammer wurde 1951 in Bad Reichenhall geboren. Nach dem Abitur am dortigen Karlsgymnasium und anschließendem Wehrdienst zog er verheiratet nach München, um dort Kunst zu studieren.

Schon während des Studiums stellte er aus und erarbeitete sich seinen Ruhm. Fast 40 Jahre lebte und arbeitete er in Oberreichenbach und erschuf in dieser Zeit mehrere tausend Kunstwerke. Im letzten Jahr siedelte er nach Fürth um, wo er sich gerne in sein Atelier zurückzieht. "Die Ehrung hat einen besonderen Stellenwert für mich, denn die Skulptur habe ich 2011 eigenhändig angefertigt und bekomme sie nun selbst verliehen", erklärte Hirthammer. Er bedankte sich besonders bei seiner Ehefrau, "die mir 50 Jahre die Freiheit gelassen hat Kunst auszuüben und meine beste Kritikerin ist".