Pöllmanns Porträts fesseln den Betrachter

2 Min
Christian Pöllmann erzählt Karsten Fischkal und Alexander Tritthart (v. l.), wie das Porträt der Adelsdorfer Ehrenbürgerin Gertraud Fröhlich entstanden ist. Foto: Johanna Blum
Christian Pöllmann erzählt Karsten Fischkal und Alexander Tritthart (v. l.), wie das Porträt der Adelsdorfer Ehrenbürgerin Gertraud Fröhlich entstanden ist. Foto: Johanna Blum

Der Adelsdorfer Hotelier Christian Pöllmann zeigt in den Räumen der Sparkasse Höchstadt Fotografien, die er selbst gar nicht als Kunst bezeichnen möchte.

Ausdrucksstarke Landschaftsbilder und Porträts konnten die zahlreichen Gäste der Vernissage "Ausgelöst" des Adelsdorfer Gastronoms, Musikers und Fotografen Christian Pöllmann am Donnerstagabend in den Räumen der Sparkasse in Höchstadt bewundern.
Seit Juni 1994 ist dies die 48. Ausstellung der Sparkasse, die dadurch Kunst und Kultur - nicht professionelle Künstler, aber solche, die ein hohes Niveau haben - fördern will. Dies erzählte Vorstandsvorsitzender Reinhard Lugschi, nachdem der bekannte Gitarrist Stefan Grasse die Gäste, darunter den Landrat und Verwaltungsratsvorsitzenden Alexander Tritthart (CSU) mit Gattin und Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) mit Gattin musikalisch eingestimmt hatte.
Pöllmann sei in der Porträtfotografie zuhause, aber seine ausgeprägte Liebe zum Detail erwecke auch Sachgegenstände zu eindrucksvollen Bildmotiven. "Da wird eine rostige Schnauze eines Containerschiffs zum hochwertigen Interieur." Aber auch als Hochzeitsfotograf sei er gefragt und als Landschaftsfotograf lasse er sich immer wieder durch die Schönheit des heimatlichen Aischgrunds inspirieren.


Im Auge des Betrachters

Pöllmann sieht sich bewusst nicht als Künstler, und "ich würde meine Fotos ebenso wenig als Kunst bezeichnen", erklärte er. Kunst liege stets im Auge des Betrachters und das sei auch gut so. "Hier im Raum gibt es aus meiner Sicht nur zwei wirkliche Künstler, nämlich den Ausnahmegitarristen Stefan Grasse und die Nürnberger Sängerin Sonja Tonn", fuhr er fort.
Auch als Fotograf bezeichnet er sich nicht, denn ein echter Fotograf durchläuft eine Ausbildung, der er seinen höchsten Respekt zollt. "Ich bin in erster Linie Gastgeber (Hotelmeister und Koch), der vor ein paar Jahren erfahren musste und durfte, dass ihm die Fotografie und die Musik als Ausgleich zur stundenfressenden Hotellerie verdammt gut tut."
Weshalb er mit der Fotografie angefangen hat, erklärt er kurz so: "Mit der analogen Fotografie bin ich erstmals im Internat in Würzburg in Kontakt gekommen." Die dortige Dunkelkammer sei der einzige Raum gewesen, in dem man - so lange das rote Licht im Vorraum leuchtete - unbeobachtet und unkontrolliert von störenden Präfekten "was auch immer" machen konnte.
Dort hingen Schwarz-Weiß-Aufnahmen zum Trocknen, die sein Interesse weckten. Die Wahrheit sei auch, dass er sich selbst auf Fotos nicht ertrage. "Was lag da näher, als von vor der Kamera hinter die Kamera zu wechseln." Auch wenn diesmal überwiegend herrliche Landschaftsausnahmen von seinen geliebten Florida Keys ausgestellt sind, gehört seit Anfang an dem Ablichten von Menschen seine große Leidenschaft. Es sei genau dieser Kontakt mit den Menschen, der hier eine Fortsetzung seiner Hotelleidenschaft finde.
Er bedankte sich bei seiner Familie, bei seinen Freunden, bei seinen Adelsdorfer und Forchheimer Lions, die so zahlreich "aus freiem Willen" der Einladung gefolgt waren. Doch der größte Dank mit einem Blumenstrauß ging an seine Gattin Petra, die ihm immer den Rücken frei halte. "Sie ist das Beste, was mir je passiert ist!"
Stefan Grasse ließ den offiziellen Teil mit "Recuerdos de la Alhambra" des spanischen Komponisten und Gitarristen Francisco Tárrega ausklingen. Viele Bilder, vor allem die Adelsdorfer Porträts, fesselten die Zuschauer und forderten auch den Landrat richtiggehend heraus, bei Karsten Fischkal und Christian Pöllmann die Geschichte hinter den Bildern der Adelsdorfer Gesichter zu erfragen.