Die Weisendorfer Kerwa des Jahres 2015 begann am Donnerstag, wie es sich für eine fränkische Kerwa gehört: mit einem Kesselfleischessen beim Heimatverein.
Inzwischen hat es sich herumgesprochen, dass die Weisendorfer Kerwa eigentlich beim Heimatvereinsmuseum startet und so war auch heuer das Interesse groß. Bereits im Vorfeld hatten die Aktiven im Heimatverein das Potenzial abgefragt und den Bedarf gemeldet. Auch in diesem Jahr hatten die Verantwortlichen deutlich mehr Vorbestellungen als im Vorjahr - ein Indiz dafür, dass dieser Kerwa-Auftakt gut ankommt. Ob Rüssel, Zunge, Bauch oder Ohr, jeder konnte ordern, was ihm besonders mundete. Passend dazu gab es süß-saueres Kraut und Brot.
Geliefert wurden die Essereien in bewährter Qualität von Werner Schorr aus Großenseebach. Schorr sorgte in seiner Wurstküche dafür, dass die Esser zeitgerecht versorgt wurden. Nach rund zweieinhalb Stunden waren alle Teile gar gekocht und musste in mundgerechte Portionen zerlegt werden.
Übersichtlich auf Platten drapiert, war es dann in Weisendorf für die Esser ein Leichtes, das Gewünschte herauszusuchen. "Gut ist die Organisation durch den Heimatverein Weisendorf bereits im Vorfeld. Wir wissen, wie viel zum Essen benötigt wird, und können bedarfsorientiert produzieren", wertet Schorr die Zusammenarbeit mit dem Heimatverein.
Nachdem die erste Essenslieferung auf dem Weg war, ging es dann in Großenseebach darum, Blut- und Leberwürste zu produzieren und in den Kessel zu geben, die dann ab 12 Uhr in Weisendorf auf den Teller kamen. Auch Tatar und Bratwürste wurden nach Weisendorf gebracht. Das Sauerkraut dazu wurde aus der Küche mitgeliefert. Inge Muggenhöfer und Magda Höfer sorgten bei der Essensausgabe dafür, dass die Interessenten das Gewünschte auf den Teller bekamen.
Ganze Firmenbelegschaften machten sich auf dem Weg zum Gebäude des Heimatvereins. So auch die Firma Brehm.
Für Firmenchef Peter Brehm ist es klar, dass ein "Ohrbacken" auf dem Teller liegen muss. Auch die Mitarbeiter aus dem nahen Weisendorfer Rathaus und die Mitarbeiter des Bauhofs kamen gerne zum Heimatvereinsgelände, um sich das Kesselfleisch und die Bratwürste munden zu lassen.
Für Musik sorgte Karl Kaiser aus Weisendorf mit seiner "Quetschn", er unterstützte die Weisendorfer beim Einsingen mit Kerwasliedern auf ihr großes Fest. Kaiser verwendet ein richtiges Akkordeon, mit dem alle zwölf Tonarten zu spielen sind, kein Knopfakkordeon. Sein Tasteninstrument ermöglicht ihm auch, dass er eigene Stücke wie "Bratwurst und Sauerkraut" zum Besten geben kann. Kaiser ist Pensionist und kann es sich "leisten", beim Kesselfleischessen dabei zu sein.
@Roth: da mußt die Verantwortlichen dieser Schlachtschüssel fragen warum sie nix bei den Weisendorfer Metzgern bestellen, der eine hat momentan soweiso Urlaub. Das hat jetzt nix mit der Metzgerei Schorr zu tun, die haben sehr gute Sachen in ihrer Metzgerei.
... gibt es wohl gar keine mehr. Es ist ja schön, dass der Metzgermeister aus dem Nachbarort hier einen langjährigen treuen Kunden hat und die Metzgerei Schorr steht auch sonst für sehr gute Qualität. Es ist wirklich schade, dass die Metzgereifilialen in Supermärkten, die ihren Betriebssitz teilweise sogar in Niederbayern haben, den "echten" Metzgern den Dolchstich verpassen. Auch abgepacktes Fleisch und Wurst in Folie kaufen aus Preisgründen viele Verbraucher beim Discounter. Arme fränkische Kultur!
Auch auf einem Knopfakkordeon, wie es v.a. in Italien, Frankreich und Russland beliebt ist, kann man alle 12 Tonarten spielen (genau genommen sind es sogar 24!). Was im Artikel wohl gemeint ist, ist die diatonische Harmonika, auch als "Steirische" bekannt, die - je nach Bauart - nur ein paar wenige DUR-Tonarten beherrscht.
Die meisten auf den Fotos sind ja Rentner, die haben auch die Zeit dazu.