Ökofestinitiative stiftet Kindergarten eine Getreidemühle

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Die Ökofestinitiative übergibt als erstem Kindergarten der Villa Herzolino eine Getreidemühle. Die Kinder erhalten künftig Speisen aus vollwertigem, selbstgemahlenen Mehl.

Wer ins Schlaraffenland will, muss sich durch einen Berg Hirsebrei durchfuttern, heißt es im Märchen. Heute ist Hirsebrei ein nur wenig verbreitetes Gericht. Obwohl, so Retta Müller-Schimmel, Hirse den höchsten Gehalt an Kieselsäure hat und die wiederum der Gesundheit quicklebendiger Kinder sehr zuträglich ist.

Das "Holzgehäuse" mitten in der Kindergartengruppe rattert laut los und schon spuckt die Öffnung das Mehl aus. Locker rieselt es in eine Schlüssel. Die Blicke aller Kinder sind auf den ihnen noch nicht vertrauten Vorgang gerichtet.

Demnächst wird aber die Mühle mindestens einmal in der Woche in Betrieb genommen, um verschiedene Getreidearten zu mahlen. Daraus werden dann Brötchen gebacken oder leckere Suppen und Nachspeisen zubereitet werden.

Den vielfachen gesundheitlichen Wert des vollen Korns will die Ökofestinitiative durch diese Aktion für Kindergärten auch bei den Jüngsten populär machen. "Wir sind bei Eva Reitz, der Leiterin der Villa Herzolino, damit auf offene Ohren gestoßen", erklärte Müller-Schimmel zum Start.

"Wir können Eltern und Einrichtungen nicht bevormunden; wir können nur anbieten, den richtigen Weg zu gesunder Ernährung zu begleiten."Einmal im Jahr geht die Ökofestinitiative "raus", um zu "belohnen", formulierte es Müller-Schimmel.

Schwerer Karton

Die Aktion begann mit vier tüchtigen Helfern: Georgios Halkias und Peter Simon von der Ökofestinitiative schleppten den schweren Karton in die Kindergruppe. Zwei mutige Kleine packten sie aus und ernteten erstaunte Blicke. Was ist das? Wie funktioniert das?

Alle Kinder wagten einen Kauversuch mit den rohen Körnern, nachdem Müller-Schimmel sie mit einem Lied davon überzeugt hatte, dass afrikanische Kinder so gut singen und tanzen, weil sie viel Hirse essen.

Kerrigan und Clara hatten die Aufgabe, eine Flasche naturtrüben Apfelsaft mit einer Zimtstange zu erwärmen. "So braucht man keinen Zucker oder Honig dazugeben", erklärte Müller-Schimmel. Und einen feinen Geschmack gibt es außerdem. Denn davon möchte die Initiative überzeugen: Vollwertige Kost schmeckt auch gut. "Und tut den Zähnen gut", spielte Halkias auf den Gehalt an Fluor und Mineralien an.

Lara füllte die Hirse in den Mühltrichter. Ein bisschen Mühe war es, den Mahlgrad richtig zu treffen. Und schon konnte das Hirsemehl in den Topf gerührt werden. Vorsicht, nicht anbrennen lassen!Umrühren und fertig war der märchenhafte Brei.