In Oberreichenbach findet alljährlich Anfang September die Kerwa statt. Gefeiert wird mitten im Ort.
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Oberreichenbach findet alljährlich Anfang September die Kerwa statt. Zum Auftakt hatte Bürgermeister Klaus Hacker (FW) bereits am Donnerstagabend Gemeinderäte, Landrat Alexander Tritthart (CSU) und die Bürgermeister der benachbarten Kommunen in das Brauereigasthaus Geyer eingeladen. In geselliger Runde tauschte man zwanglos aus.
Außerdem hatten sich auch die Kerwasburschen dort eingefunden, um sich auf die kommenden Tage vorzubereiten. Hier wurden bereits Kerwaslieder zum Besten gegeben, das gegenseitige "Ansingen" brachte die Truppe um den Oberortsburschen Michael Maier bereits in die richtige Stimmung für das anstehende Wochenende.
In Oberreichenbach wird jedes Jahr der Ortskern zu einer Feiermeile umgestaltet. Den Ortsmittelpunkt beherrschen diverse Buden, eine Schiffschaukel und ein temporäres Vereinsheim für die Kerwasburschen, das zur Versorgung und bei nicht so gutem Wetter zum Unterstellen, generell aber zum Überwachen des Kerwasbaums dient. Denn das Schmuckstück soll als Kirchweihzeichen die Festzeit unbeschadet überstehen.
Anstich mit zwei Schlägen
Den Anstich zelebrierte der Bürgermeister am Freitagabend. Hacker benötigte lediglich zwei Schläge für das 30-Liter-Fässchen, bis der erste Gerstensaft in die Krüge fließen konnte. Die Ortsburschenspiele, bei denen sich die Oberreichenbacher mit Mannschaften aus Wilhelmsdorf und Neundorf maßen, ging zugunsten der Gastgeber aus. Den zweiten Platz belegte Neundorf, den dritten Wilhelmsdorf.
Der Baum mit seinen 25 Metern wurde im Korporationswald von Michael Maier und Peter Besold alias "Bulldog-Peter" geschlagen und von Jörg Kalten-häuser mit einem restaurierten Fendt-Dieselross F 12 GH, Baujahr 1955, eingeholt. Kaltenhäuser war viele Jahre bei den Kerwasburschen aktiv in vorderster Front dabei und unterstützt sie weiterhin bei ihren Aktivitäten. Für den Nachwuchs war zusätzlich ein neun Meter langer Baum aus dem Wald geholt worden.
Nach dem Einholen hieß es, die Baumkrone zu schmücken und einen vorbereiteten Kranz anzubringen. Alles war in den fränkischen Farben rot und weiß gehalten, außerdem wurde eine Frankenfahne angebracht. Die Spitze ziert eine Fahne mit der Aufschrift "OuMV Reicher-bach", die für den Ortsburschen und -madli-Verein Oberreichenbach steht.
Danach war für die Kerwasburschen Schwerarbeit angesagt. Mit Hilfe von drei Schwalbenpaaren wurde der Baum Stück für Stück in die Höhe gehievt. Nachdem er im Lot stand, wurde er verkeilt und damit in seiner Position gesichert. Auch die Nachwuchskerwasburschen hatten im Nu ihren Baum in die richtige Position gebracht. Die ganze Zeremonie begleitete ein Dutzend Musiker, die sich zum größten Teil aus Mitgliedern der Jugendkapelle Aurachtal rekrutierten.