Neues Höchstadter Sportzentrum keine Utopie

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So könnte das Areal rund ums Höchstadter Freibad in der Zukunft einmal aussehen. Grafik: Klaus Heim
So könnte das Areal rund ums Höchstadter Freibad in der Zukunft einmal aussehen. Grafik: Klaus Heim
Die Aischtalhalle aus dem Jahr 1983, in der auch Abiturprüfungen stattfinden, müsste in den nächsten Jahren für viel Geld saniert werden.
Die Aischtalhalle aus dem Jahr 1983, in der auch Abiturprüfungen stattfinden, müsste in den nächsten Jahren für viel Geld saniert werden.
 
In das in die Jahre gekommene Höchstadter Hallenbad muss immer wieder investiert werden. Fotos: Andreas Dorsch
In das in die Jahre gekommene Höchstadter Hallenbad muss immer wieder investiert werden. Fotos: Andreas Dorsch
 

Die Betriebsleiter schlagen die Erneuerung des Höchstadter Hallenbads und der Aischtalhalle vor. Ein idealer Standort wäre für sie das Areal am Freibad.

Haben das 1972 gebaute Hallenbad und die 1983 in Betrieb gegangene Aischtalhalle langfristig noch eine Zukunft? Wohl kaum. Die beiden zum Höchstadter Sportzentrum gehörenden Einrichtungen müssten in den nächsten Jahren für viel Geld saniert werden. Diese Sanierungen könnten hinfällig werden, wenn die Visionen realisiert würden, mit denen der Ausschuss für Sport und Freizeit am Donnerstagabend erstmals konfrontiert wurde.

Sportzentrum-Betriebsleiter Hans-Peter Philipp und sein Stellvertreter Karl-Heinz Zillich konnten es am Ende der Sitzung kaum fassen, dass ihre Vorstellungen von den Vertretern aller drei Fraktionen im Ausschuss so positiv aufgenommen wurden.


Großes Freizeitgelände

Ihre Zukunftsplanungen würde die Sportstätten-Landschaft in Höchstadt gewaltig verändern. Statt Hallenbad und Aischtalhalle aufwendig zu sanieren, schlagen sie deren Abriss und Neubau vor. Als Standort sehen sie den Bereich Freibad. "Dort könnte ein großes Freizeitgelände entstehen", sagte Betriebsleiter Philipp.

Als gesetzt sehe man das Eisstadion, das neu mit Edelstahl ausgekleidete 50-Meter-Becken und den dazwischen liegenden Umkleide- und Sanitärtrakt, der demnächst bereits saniert wird. Am östlichen Rand des Freibad-Geländes könnte dann ein Ganzjahresbad mit Saunabereich entstehen, daneben eine neue Mehrzweckhalle und ein größerer Wohnmobil-Stellplatz.

"Wir müssen vordenken und stellen einmal Visionen vor", sagte Bürgermeister Gerald Brehm (JL) zu den Zukunftsplänen seiner Mitarbeiter. Nach dem Ausschuss soll sich jetzt der Stadtrat mit diesen Überlegungen befassen. Brehm: "Bevor wir in Hallenbad oder Aischtalhalle investieren, sollte man sich das überlegen."

Das haben die Betriebsleiter Philipp und Zillich bereits ausgiebig getan. Sie arbeiten beide fast schon ein Vierteljahrhundert im Sportzentrum und kennen die einzelnen Einrichtungen mit all ihren Schwachstellen wie kaum jemand anders. Um es für Schulen, Vereine und die Öffentlichkeit offen halten zu können, müsste das Hallenbad demnächst erneut generalsaniert werden. Die letzte Sanierung liegt schon wieder über 25 Jahre zurück. Eine neuerliche Sanierung schätzt Philipp auf neun Millionen Euro.

Zudem platze man bei der Kapazität aus allen Nähten, berichtete Zillich im Ausschuss auch mit Blick auf die angebotenen Schwimmkurse im Hallenbad.


300 000 Euro für den Belag

Noch nicht groß saniert wurde die Aischtalhalle am Kellerberg. Allein die Erneuerung des schon an vielen Stellen geflickten Sportbelags würde mit über 300 000 Euro zu Buche schlagen. Zudem ist das Dach undicht, Duschen und Toiletten nicht mehr zeitgemäß und nicht ausreichend. Für SPD-Sprecher Andreas Hänjes ist die Aischtalhalle "nicht mehr zu verwenden".

Besser ist es ums Eisstadion bestellt. Hier müsste als nächste Maßnahme nur die Bande ersetzt werden. Dann würde Philipp aber auch gleich die komplette Eisfläche erneuern, wodurch man auch die Öffnungsperiode verlängern könnte.

Bürgermeister Brehm und seine beiden Mitarbeiter sehen hier die Möglichkeit, ein attraktives Sportzentrum zu schaffen. Bei einem Ausstieg aus dem alten Hallenbad und der Aischtalhalle könnten deren Grundstücke samt der zugehörigen Parkplätze in Bauland umgewandelt und verkauft werden. Um für das neue Gelände am Freibad die optimale Lösung zu finden, wird ein Architektenwettbewerb ins Auge gefasst.

Nicht nur Stadträtin Jeanette Exner (JL) hält die Auslagerung von Hallenbad und Aischtalhalle für eine "tolle Idee", Andreas Hänjes sieht es ähnlich. Hans-Walter Förtsch (CSU) möchte kein Stückwerk machen, nichts verschlafen und es jetzt angehen. Sein Fraktionskollege Georg Schockel spricht von "schönen Plänen", fragt aber, "ob wir uns das leisten können".