Das Röttenbacher Ensemble Sing-a-moll wurde 1992 innerhalb des örtlichen Gesangvereins gegründet. Bei ihren Auftritten begeistern die Mitglieder nicht nur mit ihren Stücken, sondern auch mit ihrer Bühnenshow.
Seit Februar 2012 sind die Aufgaben des gemeinsamen Siedlungsschwerpunktes Hemhofen-Röttenbach vertraglich geregelt. Das Vokalensemble Sing-a-moll aus Röttenbach war da seiner Zeit weit voraus. Denn bereits 1992 nutzten sie die Synergie-Effekte der beiden kleinen Gemeinden und verlegten "Kreißsaal und Kinderstube der Singgemeinschaft in das Wohnzimmer von Elisabeth Bahr in Hemhofen", berichten Inge Freitag und Stefan Lücker. Feinsinnig, heiter und pointiert führen die beiden durch das Geburtstagsprogramm, aber auch durch 20 Jahre Sing-a-moll-Geschichte(n).
Von den Anfängen an bis in das Teenager-Alter (2005) wurde der Chor von Elvira Walter geleitet. Ihre stringente Führung verlangte den Sängern einiges ab. "Strenge Ausbildung, strenge Lehrerin - aber auch tolle Erfolge kennzeichnen diese Ära", bringt Gründungsmitgliede Marlis Liepelt die 13 Jahre mit Elvira Walter auf den Punkt.
"Fränkische Sülze kann es bei mir nicht geben. Wir brauchen karibisches Feeling in den Kehlen", formulierte die Leiterin 1995 und lag damit genau richtig.
Von 2005 bis 2009, gleichsam der "Sturm- und Drangzeit" des Geburtstagskindes (also die pubertären Jahre von 13 - 16), übernahm der aus der Region Miesbach stammende Josef Laußer das Dirigat. "Allein sein Bewerbungsfoto hat uns sofort für ihn eingenommen", verraten die Moderatoren. Doch auch seine fachlichen Fähigkeiten, die er am Meistersingerkonservatorium Nürnberg erwarb, überzeugten und bereicherten die Sängergemeinschaft.
Seit 2010 gibt der aus Bubenreuth stammende Ingo Behrens den guten Ton und Takt an. "Den Ingo Behrens können's net entBehren(s)", weiß der Franke. Als Hauptschullehrer mit dem Schwerpunkt Musik setzte er seine Ausbildung mit einem Masterstudium für Sologesang in den Niederlanden fort.
So erklärt sich, dass das Ensemble auch holländisch singen kann.
Hörvermögen und Rhythmus Die Vielfalt ihres Ausbildungsstandes belegen die 22 Sänger während des zweistündigen Konzerts vor mehr als 150 Zuhören eindrucksvoll und ausdrucksstark. "Singen kann jeder", ist sich Gründungsmitglied Marlis Liepelt sicher. "Ein gutes Hörvermögen und Rhythmusgefühl sind aber Voraussetzung, um im Chor mitzumachen." Diese Qualitäten sind den aktiven Ensemblemitgliedern sicherlich zu eigen. Doch sie haben nicht nur gesangliche Talente, sondern auch immer wieder eine neckische Note in ihrer Bühnenshow.
"Michelle" - ein Liebeslied von den Beatles - bringen die Sänger so emotional auf den Punkt, dass bei den Zuhörern eine wohlige Gänsehaut aufläuft.
Samtig, innig und doch kräftig kommen sie im crescendo zu einer gefühlvollen Stimmkraft. Scheinbar leicht gelingt ihnen der Sprung zum direkt anschließenden frisch, frech und flottem "dubdubdudu" des Swingstückes "By mir bist du schoen". Stark sind sie auch im Leisen, wie sie sogleich mit "Soon I will be done" beweisen. "Aufgrund der Finanzkrise in den USA mussten wir den folgenden Titel entfallen lassen", gestehen Lücker und Freitag. "I need a dollar! ist jenseits des Ozeans gerade so brisant, dass uns das Stück nicht zur Verfügung steht", witzeln sie charmant und haben die Lacher auf ihrer Seite.
Gelacht wird auch während der Proben viel. "Was hier aussieht wie sportliche Übungen, sind auch sportliche Übungen", erklärt Inge Freitag das Foto vom sogenannten Einsingen. Singen ist eine Tätigkeit, die den gesamten Körper, aber auch Geist und Seele beansprucht.
Unvergessen bleibt das Bild von Elvira Walter: "Hintern runter, dann geht der Ton rauf".
Der bereits verstorbene Ulf Husch sowie Marlis Liepelt brachten 1992 auf den Punkt, was viele andere auch wollten: "Neue Leute - neue Lieder". So entstand Sing-a-moll im Gesangsverein Röttenbach. Mit 13 Gleichgesinnten begann die Geschichte des erfolgreichen Vokalensembles. "Garant für die Beständigkeit und eigentlich permanente Chorleiterin ist unsere Waltraud Schleemilch", lobt Stefan Lücker. "Wir haben sehr gut ausgebildete Stimmen in unserem Chor. Viele aktive Mitglieder gönnen sich neben dem gemeinschaftlichen noch eine private Stimmbildung. Auch das Üben der Stücke daheim gehört ganz selbstverständlich zu unserem künstlerischen Anspruch", erklärt Marlis Liepelt.
"Nachwuchssorgen haben wir nicht. Erst jüngst haben wir fünf neue Mitglieder aufgenommen", weiß Ingo Behrens.
"Wer bei uns mitsingen möchte, kann gerne zu unseren Proben kommen. Montags um 19.20 Uhr im Bürgertreff von Röttenbach, gleich neben dem Rathaus", lädt der sympathische Chef ein.
Erst nach zwei Zugaben kann die Geburtstagsfeier mit dem Auftragen eines wohl 200 cm langen Kuchens in lockerer Atmosphäre weiter gehen. Auch hier hat der Verein an alles gedacht und einen schönen Rahmen für das Leben als "Twen" geschaffen.