Nach tagelangem Warten auf einen Rückflug traten die 23 in Castlebar festsitzenden Realschüler heute früh die Heimreise an. Am Nachmittag wurden sie mit Transparenten von den Eltern empfangen.
Der Zwangsurlaub in Castlebar ist nun für die Realschüler zu Ende. Heute gegen 10 Uhr landeten sie sicher am Frankfurter Flughafen. Danach ging es mit dem Bus nach Höchstadt. Am Parkplatz vor der Schule wurden die Heimkehrer von ihren Eltern sehnlichst empfangen.
Als sich die 26-köpfige Gruppe - 23 Schüler und drei Lehrer - am 10. April in die Partnerstadt Castlebar aufgemacht hatten, rechnete keiner damit, dass es ein nicht ganz normaler Schüleraustausch wird. "Davon könnt ihr noch euren Enkeln erzählen", sagt Konrektor Andreas Marquardt bei der Ankunft der Schüler.
Die Gruppe hätte eigentlich schon letzten Freitag zurückfliegen sollen, aber die Aschewolke, die von Island über ganz Europa zog, machte den Reisenden einen Strich durch die Rechnung. Auch ein zweiter angesetzter Rückflug wurde gestrichen. Nun hofften alle auf den für gestern geplanten Flug.
Nach zwei abgesagten Flügen und einer unberechenbaren Aschewolke wollten die Lehrer auf Nummer sicher gehen und entwickelten einen Plan B. Wenn alle Stricke gerissen und die Flugzeuge am Boden geblieben wären, hätte die Gruppe auf die Fähre nach Frankreich ausweichen müssen. Von dort dann mit dem Bus in Richtung Heimat. Eine lange und strapaziöse Reise, die noch einmal 6000 Euro mehr verschlungen hätte.
Abschiedsgeschenke der Iren
"Aber soweit kam es jetzt ja doch nicht", sagt Englischlehrerin Tanya Fisher erleichtert bei der Ankunft in Höchstadt. Ungefähr 24 Stunden zuvor wurde die Austauschgruppe noch von den Gastfamilien verabschiedet. Neben Reise-Süßigkeiten hat jeder Schüler eine Decke bekommen, damit im Fall des Falles es auch warm auf der Fähre ist.
Um den Flieger um 7 Uhr morgens zu erwischen, wurden die Schüler schon um Mitternacht abgeholt. "Der irische Busfahrer hat sogar die Schlaglöcher umfahren, damit die Jugendlichen weiter schlafen konnten", erzählt Fisher. "Viel vom Flug hab' ich nicht mitbekommen, da ich vom Start bis zur Landung geschlafen habe", fügt sie noch an. Aber auch die Schüler erholten sich während des Fluges und der Busfahrt von den Strapazen.
"Obwohl es am Anfang schon nicht so toll war, dass wir länger bleiben mussten, fand ich die zusätzlichen Tage sehr schön", erzählt Theresa Wernsdorfer. Durch die Ausflüge, sei die Zeit dann doch schnell vorbeigegangen, fügt die Neuntklässlerin noch an.
Obwohl Schülern und Lehrern freigestellt wurde, ob sie nach der langen Heimreise heute in den Unterricht kommen, wird Theresa wohl in die Schule gehen, denn nächste Woche macht sie ein Französisch-Diplom.
In Castlebar waren die Schüler schon kleine Stars. "Die Jugendlichen wurden immer wieder angesprochen, ob sie die aus Höchstadt sind", erklärte Fisher. Und durch die große Aufmerksamkeit, die die Gruppe in den letzten Tagen erfahren hat, sind auch nochmal Spenden, wie von der Firma Baxter in Höhe von 1000 Euro, eingegangen.