Christa Lehmann will, dass die Autos vor der Sambacher Schule Tempo 30 einhalten. Die Erst- und Zweitklässler haben ihre eigenen Schilder mit der Geschwindigkeitsbegrenzung gemalt.
"Es ist ja bis jetzt nichts passiert!" Diesen Satz kann Christa Lehmann nicht mehr hören. "Muss erst etwas passieren, um tätig zu werden?", fragt sich die Sambacherin. Die Mutter eines Erstklässlers kämpft um Tempo 30 im Bereich der Sambacher Schule und hat für ihr Anliegen auch schon Unterstützer gefunden.
40 Unterschriften hat sie bei den Eltern und Großeltern der Grundschüler bereits gesammelt. Denn in der Sambacher Schule werden nur erste und zweite Klassen unterrichtet. Um den Wunsch nach Geschwindigkeitsreduzierung deutlich zu machen, haben die Vorschulkinder in den Kitas Steppach und Pommersfelden jetzt Plakate gemalt und sie mit ihren Fotos beklebt.
Unterschriften gesammelt Dass sich ihr Anliegen nicht so einfach durchbringen lässt, obwohl sie mit der Polizei und dem Staatlichen Bauamt in Kontakt ist, musste die engagierte Sambacherin bereits feststellen.
Denn bei der Sambacher Ortsdurchfahrt handelt es sich um eine Staatsstraße (St 2260). "Die Gemeinde ist für die Staatsstraße nicht zuständig", erklärte auf Anfrage Pommersfeldens Bürgermeister Hans Beck (Wählerblock Sambach). Lehmanns Anliegen sei bereits im Rahmen einer Verkehrsschau behandelt worden. Im Prinzip werde auf Staatsstraßen Tempo 30 nicht angeordnet.
Lehmann gibt nicht auf Christa Lehmann will dennoch nicht aufgeben. Als Beschäftigte der Kommunalen Verkehrsüberwachung ist die Straße praktisch ihr Arbeitsfeld. Sie verweist daher auf die Gemeinden Hallerndorf, Schlüsselfeld oder Bischberg, wo vor den Schulen Tempo 30 angeordnet ist. Einen kleinen Erfolg kann sie dennoch bereits für sich verbuchen: Auf ihr Engagement hin wurden Anfang des Jahres an der Ortsdurchfahrt zwei Schilder aufgestellt, die auf die Schule hinweisen.
Das war Christa Lehmann sehr wichtig: "Die Schule ist von der Straße zurück gesetzt und - zumindest aus östlicher Richtung - für den Autofahrer nicht einsehbar." Sie argumentiert damit, dass die Gefahr für die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Kinder, reduziert werden müsse. Nach einer "Crash-Studie" würden Unfälle bei Tempo 30 wesentlich glimpflicher ausgehen als bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern.
Noch etwas ruft bei Christa Lehmann Sorge hervor. "Die Zwerge", wie sie die Grundschüler gerne nennt, benutzen normalerweise die Busse auf der Seite der Schule. Laut Lehmann gibt es aber auch Tage, an denen sie die Straße queren. Dann nämlich, wenn sie vom Turnen aus Pommersfelden zurück kommen und der Bus an der Haltestelle gegenüber der Schule hält.
Roland Strigl vom Staatlichen Bauamt Bamberg zeigte in einem Telefongespräch mit dem FT den offiziellen Weg auf, den Lehmann mit ihrem Anliegen gehen kann: Ein Antrag samt den beigefügten Unterschriftslisten müsse bei der Gemeinde eingereicht werden.
Der Gemeinderat habe darüber Beschluss zu fassen und den Vorgang dann an die Verkehrsbehörde im Landratsamt weiterzureichen. Der "Umweg" über die Gemeinde sei unerlässlich, "damit die Angelegenheit keinen Privatcharakter hat", so Strigl.
Sehr geehrte Frau Christa Lehmann,
kommen Sie doch mal in den Gemeindeteil Abtsdorf, der nicht sehr weit von Ihnen entfernt liegt. Da stehen ebenfalls Schilder mit Tempo 30. Wer nun glaubt ein Schild mit einer solchen maximalen Geschwindigkeitsangabe bewirke etwas, der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
Sie sollten aus Ihrem "Berufsalltag" doch deutlich genug wissen, das nur eine Überwachung, sprich, wenn es an den Geldbeutel der Menschen geht, solche Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten haben.
Zurück zu Abtsdorf. Nachdem die Gemeinde Frensdorf aus der Kommunalen Verkehrsüberwachung ausgestiegen ist und nun eben nicht mehr "geblitzt" wird, ist alles wie vorher.
Tempo 30? Aber das gilt doch nicht für mich! So mögen einige viele denken.