Monstranzbohnen sind der Hingucker im Wachenrother Ernteteppich

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Fleißige Helfer haben in vier Tagen den Bildteppich gelegt. Foto: Evi Seeger
Fleißige Helfer haben in vier Tagen den Bildteppich gelegt. Foto: Evi Seeger
Die Monstranzbohnen von Hildegund Kratzer haben eine besondere Zeichnung. Foto: Evi Seeger
Die Monstranzbohnen von Hildegund Kratzer haben eine besondere Zeichnung. Foto: Evi Seeger
 

Ein Rosenkranz umschlingt die "Betenden Hände", die das Zentrum des Ernteteppichs bilden. Viele fleißige Helfer haben den Bildteppich in der Wachenrother Pfarrkirche für das diesjährige Erntedankfest gelegt.

Schon am Sonntag, 28. September um 10 Uhr feiert die Gemeinde Sankt Gertrud mit ihrem neuen Pfarrer Pater Gabriel Ramos den Dankgottesdienst. Denn am Erntedankfest, 4. und 5. Oktober, geht die Gemeinde auf Pfarrwallfahrt nach Altötting.

Betende Hände werden auch am Sonntag das Thema der kirchlichen Feier sein. Neben viel Glitter, Mehl, Pfeffer, Muskat, Raps, Zimt, Kreuzkümmel Sternanis, Wacholder und Gerstenkörnern wurden für die Perlen des Rosenkranzes erstmals auch "Monstranzbohnen" verwendet. Hildegund Kratzer, die im Schatten des Kirchturms von Sankt Gertrud zu Hause ist, hat die Bohnen mit der auffälligen Zeichnung in ihrem Garten selbst angebaut. Zehn Bohnenkerne von der Ernte des letzten Jahres hatte ihr ein Mann aus Hallstadt geschenkt.
Die Wachenrotherin hat daraus eine gute Ernte herangezogen.

Legenden um die Bohne

Ihren Namen hat die Monstranzbohne, weil die Zeichnung sehr einer Monstranz, dem Gefäß für die heilige Hostie, ähnelt. Wundersame Legenden ranken sich um die Bohne. Am häufigsten ist wohl die: In den Wirren des 30-jährigen Kriegs wollte ein Priester die wertvolle Monstranz seiner Kirche vor der Plünderung durch feindlichen Truppen retten und vergrub sie in der Erde. Darüber pflanzte er Bohnen. Längst war der Ort vergessen, als sich nachfolgende Generationen über die seltsame Zeichnung der Bohnenkerne wunderten. Sie gruben in der Erde und fanden die Monstranz. In den Klöstern hat man die wundersamen Bohnen daher gerne zu Rosenkränzen aufgefädelt. Das will Hildegund Kratzer mit ihrer diesjährigen Ernte auch versuchen. Die Wachenrotherin hat die Bohnen erst kürzlich geerntet. Erst in der letzten Woche hätte sich die Monstranz ausgebildet. Zuvor hätten sie keinerlei Zeichnung gehabt, erzählt sie.

Petra Wichert, Werner Kaiser, Simone Martin, Anna-Lena und Jannik Martin, Kathrin Gogolok und Lea Bauernfeind haben das vergängliche Kunstwerk geschaffen. Von Montag bis Donnerstag dieser Woche haben sie täglich etwa drei Stunden daran gearbeitet. Der Teppich bleibt bis zum 1. November liegen.

Ab dem kommenden Sonntag ist die Kirche täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Während dieser Zeit kann das Gebetsbild besichtigt werden. Für den Erntedankgottesdienst wird die Kirche noch mit einer Erntekrone, mit Früchtekörbchen und mit verzierten Stangen geschmückt.