Hans und Tobias Hartmann aus Burghaslach erfüllen sich einen langersehnten Traum. Mit ihrem Oldtimer-Traktor aus dem Baujahr 1965 fahren Vater und Sohn von ihrer fränkischen Heimat aus über den Großglockner bis nach Venedig. Ihre Zweizimmerwohnung haben sie immer im Schlepptau.
20 bis 30 mal pro Jahr bricht Hans Hartmann von den "Eicherfreunden-Burghaslach" mit seinem Oldtimer zu Ausflügen oder Treffen mit befreundeten Bulldogliebhabern auf. Jetzt freut er sich auf eine Drei-Länder-Tour mit seinem Sohn Tobias.
Der 21-Jährige ist von Geburt an linksseitig gelähmt. Ihn hat die Leidenschaft seines Vaters für die Bulldogs längst angesteckt. Auch auf den kleineren Ausflügen ist Tobias meist mit von der Partie. "Wenn er mal nicht dabei ist, werde ich immer gefragt, wo denn mein Kleiner ist. Jeder mag ihn", lacht Hartmann."Als ich ihm von der geplanten Tour erzählt habe, war er sofort begeistert."
Am heutigen Samstag starten die beiden ihr Abenteuer, das voraussichtlich zwei Wochen dauern wird. Ein Highlight stellt die Großglockner Hochalpenstraße dar. Diese berühmte Passstraße am höchsten Berg Österreichs zu befahren, wünscht sich Hartmann schon länger.
"Die Idee für die Reise steht eigentlich schon seit sechs Jahren. Ich habe auf den richtigen Moment und auf ausreichende Urlaubstage gewartet", erklärt Hartmann.
Mit circa 20 Kilometern pro Stunde und einem Bauwagen im Schlepptau wird sein Eicher Tiger mit 32 Pferdestärken den Höhenanstieg bis auf 2500 Meter bezwingen. Dann geht es gemütlich weiter bis ins hoffentlich sonnige Italien. Im Zielort Venedig möchten sie drei bis vier Tage verweilen, bis sie die Rückfahrt anbrechen und nach rund 2000 Kilometern wieder ihre fränkische Heimat erreichen.
Bauwagen dient als Wohnung
Durch den angehängten Bauwagen sind Vater und Sohn flexibel. "In unserem Bauwagen ist alles drinnen, was man braucht", erklärt Hartmann. Der 52-Jährige hat nicht nur an Betten und eine Küche gedacht, sondern unter anderem eine Ladestation für sein Handy eingeplant.
Auch eine Rückfahrkamera mit einem Monitor am Fahrzeug hat er eingerichtet. Der Umbau nahm ungefähr ein Jahr in Anspruch.
Nun können die beiden ihre Reise flexibel gestalten und an Orten, die ihnen gut gefallen, auch länger bleiben - ihre Wohnung haben sie ja dabei. Hans Hartmann freut sich am meisten darauf, neue Bekanntschaften zu schließen: "Es ist immer schön, neue Leute kennenzulernen!" Sie hoffen, dass ihr Vorhaben gut gelingt und freuen sich sehr auf die große Fahrt.