Ab dem 1. Juni lockt die Erlanger Bergkirchweih wieder zahlreiche Besucher an. Die sollen nicht nur ausgelassen, sondern auch sicher feiern können.
Am 1. Juni ist es wieder soweit: In Erlangen startet die 262. Bergkirchweih. Zwölf Tage lang herrscht auf dem "Berch" Ausnahmezustand. Damit die Besucher ohne Sorge feiern können, hat die Stadt das Sicherheitskonzept vorgestellt.
1. Selektive TaschenkontrollenDie Zugänge zum Berg werden während der gesamten Öffnungszeit mit einer deutlich höheren Anzahl an Ordnungskräften besetzt. Diese würden laut Bergreferent Konrad Beugel selektive Personen- und Taschenkontrollen durchführen. Große Taschen und Rücksäcke sollen laut Beugel daheim gelassen werden. Ein generelles Taschen- oder Rucksackverbot bestehe jedoch nicht. "Wir wollen das richtige Maß an Sicherheit treffen", sagt Beugel. Außerdem dürfen weiterhin keine Glasflaschen, kein Alkohol und keine Hunde mit auf das Gelände gebracht werden. Waffen sind ebenso verboten. "Das berühmte Brotzeitmesser wollen wir nicht verbannen. Das ist immerhin eine Kirchweih", betont Beugel. Vorgaben über die Klingenlänge gebe es nicht.
Mathias Schenkl, Leiter des Ordnungs- und Straßenverkehrsamts, weist darauf hin, dass auch Pfeffersprays oder Tierabwehrsprays nicht mit auf den Berg gebracht werden dürfen. Auch die Polizei wird verstärkt auf Streife gehen, sowohl in Uniform als auch in Zivil, sagt Peter Kreisel, Polizeichef in Erlangen.
2. Mehr SirenenwarnanlagenEine Neuerung werde es laut Beugel auch bei den Sirenenanlagen geben. Im vergangenen Jahr habe man bei einer Unwetterwarnung den Sirenenalarm und die Durchsagen nicht auf dem gesamten Gelände gehört. Deswegen werden an sechs Standorten neue Sirenenanlagen installiert. Der Test für die Sirenen werde laut Beugel in diesem Jahr am ersten Tag der Bergkerwa um 20 Uhr unter Realbedingungen durchgeführt, nicht wie sonst schon davor.
3. ZufahrtssperrenAm zentralen Zugang zum Berg und am Martin-Luther-Platz wird es Zufahrtssperren geben. Die Veranstalter weisen ausdrücklich darauf hin, dass dies nur eine Präventivmaßnahme sei. Konkrete Gefahren seien der Polizei nicht bekannt.
Der obere Weg am Berggelände wird mit einer Sichtschutzwand versehen und als Rettungsweg freigehalten. Weil stehende Gruppierungen immer wieder den oberen Absatz der großen Treppe am Hauptweg blockieren würden, werde der Absatz mit einem mobilen Sichtschutz freigehalten.
4. Neue GeländerIm vergangenen Jahr wurden an den Kellern provisorische Stabgitterzäune angebracht, um Stürze über die Kellermauern zu verhindern. Diese Gitter sollen laut Thomas Ternes, Referent für Recht, Sicherheit und Personal, nach und nach durch 1,10 Meter hohe Geländer ersetzt werden. Ternes spricht dabei von einem "mehrjährigen Projekt". Weil die Fundamente und Stützmauern marode seien, müssen diese größtenteils ebenfalls erneuert werden.
Laut Ordnungsamtsleiter Schenkl werden in einem ersten Bauabschnitt die Geländer, Fundamente und Stützmauern oberhalb des Hübners-Kellers sowie im Bereich des Erich-Kellers und des Niklas-Kellers erneuert. Die Arbeiten sollen bis zum Start der Bergkerwa am 1. Juni beendet sein. Ein zweiter Abschnitt solle dann im Herbst folgen. Der erste Bauabschnitt kostet der Stadt 450 000 Euro.
5. RettungsinselnAuch die Rettungsinseln wird es in diesem Jahr wieder geben, um Opfern von sexuellen Übergriffen zu helfen.
Es gibt drei von ihnen direkt am Berg, jeweils eine bei den Sanitätsstationen. Eine weitere befindet sich am Martin-Luther-Platz.