Wie immer ließ der Martinszug die Augen der kleinen Laternenträger in Herzogenaurach leuchten. Nach dem Weg durch die Stadt hinter dem "heiligen" Martin (Feucht) auf dem prächtigen Schimmel Toni gab es noch ein bisschen Rabimmelrabammelrabum und eine Brezen .
Der traditionelle Martini-Ritt mit Laternenumzug feierte in Herzogenaurach ein kleines Jubiläum. Zum 15. Mal führte der 33-jährige Martin Feucht auf dem Schimmel Toni als St. Martin den Zug an und teilte nach dem Umzug auf dem Kirchenplatz seinen Umhang mit dem Bettler. Der ehemalige Turnierleiter sowie Leiter der Betriebsfeuerwehr am Klinikum der Universität München, Martin Feucht war viele Jahre in der Reitschule Staudenmaier auf dem Reiterhof Hessenmühle aktiv und kommt jedes Jahr am Martinstag in seine Heimatstadt zurück.
Die Kinder mussten noch die offiziellen Begrüßungsworte abwarten bevor sich der Zug mit Musik von der Stadtjugendkapelle in Bewegung setzte. Wegen der Baustelle am Steinweg ging es durch den Schlosshof zur Hauptstraße und über die Steggasse und Hintere Gasse wieder zurück zum Kirchenplatz. Auf dem Kirchenplatz wurde es schon zu Beginn und auch nach der Rückkehr des langen Zuges ziemlich eng. Nach der Teilung des Mantels und dem Segen durch vom Kaplan gab es die von Thomas Kotzer (Werbegemeinschaft) und Zweiter Bürgermeisterin Renate Schroff versprochenen Brezen.
Am Rand des Umzuges übten einige Eltern Kritik und sprachen von schlechter Organisation, denn am Rand des Kirchenplatzes seien die Eingangsworte von Kotzer, Schroff und des Kaplans nicht zu verstehen gewesen. Auch habe sich der Zug plötzlich in Bewegung gesetzt, ohne dass das auf dem Kirchenplatz gleich zu bemerken war und deshalb habe sich der Zug unwahrscheinlich in die Länge gezogen. Das wiederum habe zur Folge gehabt, dass Kinder und Eltern am Ende des Zugs die Teilung des Mantels überhaupt nicht mehr mitbekommen hätten.
Auch der Zug durch die Kirchweih kam bei einigen Eltern nicht gut an. Gerade bei den Kindern sei zwischen den Kirchweihbuden die Laterne schnell zur Nebensache geworden. "Wir waren heute zum ersten, aber auch zum letzten Mal da", meinte eine junge Frau mit ihrer etwa vier Jahre alten Tochter aufgebracht. Dabei hätten die Erzieherinnen in der Kita die Kinder auf St. Martin vorbereitet, doch der Abend sei ziemlich enttäuschend gewesen.