Der Höchstadter Helferkreis "Helfende Hände" ist über die Diakonie organisiert. Nun ziehen die Helfer in die Hauptstraße um und streben eine Vernetzung mit anderen Helferkreisen in der Stadt an.
Höchstadt "Man bekommt so viel zurück", sagt Marianne Neuß. Auch wenn es nur ein dankbarer Blick oder ein Streicheln ist. In der Kleiderkammer der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber am Lappacher Weg sortiert sie zusammen mit Sabine Grasse Baby- und Kinderkleidung nach Größen. Bei den vielen kleinen Jäckchen, Höschen und Shirts macht den beiden Ehrenamtlichen die Arbeit sichtlich Spaß.
"Wir bekommen sehr viele Spenden", sagt Grasse. So viele, dass ihnen die Sachen auf den paar Quadratmetern Raum fast über den Kopf wachsen. Nächste Woche will die Kleiderkammer daher in die Hauptstraße 1, das ehemalige Handarbeitsgeschäft, umziehen.
Der bisherige Raum am Lappacher Weg soll dann ausschließlich als Gemeinschaftsraum für Schüler-Nachhilfe, Spielen und eventuell Deutschunterricht genutzt werden. Deutschunterricht findet bereits jetzt in der "Kleiderkammer" statt.
Jeweils an Samstagen, denn die "Fortuna", wo wochentags unterrichtet wird, bleibt am Wochenende anderen Veranstaltungen vorbehalten. Deshalb wurden bislang in der Kleiderkammer der Gemeinschaftsunterkunft samstags die Kleiderständer in die Ecke geschoben, um Platz zu machen für den Deutschunterricht.
Der Kreis "Helfende Hände", dem Sabine Grasse und Marianne Neuß angehören, ist über die Diakonie organisiert. Unter diesem Dach engagieren sich in Höchstadt 30 bis 40 Ehrenamtliche, sagt Sozialberaterin Anna-Lena Matern von der Diakonie. Bei der Versammlung letzte Woche hätten sich einige neue Helfer gemeldet. Dennoch gebe es noch Lücken im Helfernetz zu besetzen. Kommen beispielsweise Kinder zur Welt, stehe der Gang zum Standesamt an. Helfer würden gebraucht, die begleiten, die sich auskennen, ja vielleicht sogar dolmetschen können.
Fast noch dringender sucht die Sozialberaterin Menschen, die sich berufen fühlen, bei der Wohnungs- und Jobsuche zu helfen. "Weitgehend geregelt" sei hingegen die Nachhilfe für die schulpflichtigen Kinder der Flüchtlinge.
Auch Sammeln will geregelt sein
Nach dem Umzug ins neue Domizil in der Hauptstraße möchten sich die "Helfenden Hände" mit anderen Helferkreisen in der Stadt vernetzen. Dann sollen neue Strukturen greifen: "Es macht keinen Sinn, wenn jeder Helferkreis seine eigene Kleiderkammer hat", findet Sabine Grasse. Derzeit stehen die Öffnungszeiten in der Hauptstraße noch nicht fest. Das hänge davon ab, wie sich die anderen Helfergruppen einbringen. Eine dringende Bitte möchte Sabine Grasse aber loswerden: "Bitte nicht einfach etwas vor die Türe stellen!" Auch das Sammeln müsse in geregelten Bahnen ablaufen.
In der Gemeinschaftsunterkunft gebe es fast ausschließlich junge Leute. Der Bedarf sei daher entsprechend. Benötigt werden derzeit Winterstiefel, vor allem für Männer, Fahrräder und kleine Sofas, weil der Platz in den Zimmern nur beschränkt ist. Die Sachen sollen sauber und sofort benutzbar sein.
Kontakt
Wer gerne helfen oder spenden möchte, sollte sich bei der Sozialberaterin Anna-Lena Matern melden, am besten unter der E-Mailadresse asyl-hoechstadt@dwbf.de oder unter der Telefonnummer 09193/ 5014439.
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cleopatra-deinen Kommentar fand ich echt gut. Musste minutenlang lachen.
dankbare blick, wie schöön! mein dachboden müsste auch aufgeräumt werden: biete dafür den dankbaren blick!