Männergesangverein Fidelia Hemhofen beschließt die Auflösung

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Das Singen ist dem Geschäftsführenden Vorstand um Wolfgang König (r.) trotz der bevorstehenden Vereinsauflösung der Fidelia noch nicht vergangen. Foto: Johanna Blum
Das Singen ist dem Geschäftsführenden Vorstand um Wolfgang König (r.) trotz der bevorstehenden Vereinsauflösung der Fidelia noch nicht vergangen. Foto: Johanna Blum
In der Versammlung wurde gemeinsam gesungen. Foto: Johanna Blum
In der Versammlung wurde gemeinsam gesungen. Foto: Johanna Blum
 
Die letzte Ehrung: Wolfgang König steckt Herbert Dressel (r.) unter den Augen von Bürgermeister Ludwig Nagel eine Anstecknadel an. Foto: Johanna Blum
Die letzte Ehrung: Wolfgang König steckt Herbert Dressel (r.) unter den Augen von Bürgermeister Ludwig Nagel eine Anstecknadel an. Foto: Johanna Blum
 

Einen schwerwiegenden Beschluss mussten die Mitglieder des Männergesangvereins Fidelia Hemhofen in ihrer Hauptversammlung am Sonntag fassen. "Da wir ein reiner Männerchor sind und die Mehrzahl der Sänger jetzt doch in die Jahre gekommen ist, taugt das Singen nicht mehr", meinte Wolfgang König.

Nachdem die allgemeinen Punkte der Versammlung abgehandelt waren, stellte König den Antrag zur Vereinsauflösung. Von 22 anwesenden Mitgliedern waren 16 dafür und sechs dagegen. So war die Auflösung amtlich.
Der bisherige Vorstand, der seit sechs Jahren im Amt ist, wurde einstimmig wieder gewählt. Nun ist es die Aufgabe dieses Gremiums, die Auflösung abzuwickeln. Es war eine schwere Entscheidung, den Verein, der im Jahr 1901 gegründet wurde, nun wirklich aufzulösen. Die Auflösung war aber auch deshalb nötig, weil der Fränkische Sängerbund dem Verein, der dort schon lange als "Verein im Ruhestand" gemeldet ist, die Zuschüsse und Vergünstigungen gestrichen hat. Ein Chor wird vom Sängerbund erst mit zehn Sängern anerkannt. "Trotzdem freuen wir uns, dass der Gesang noch in unseren fünf Hemhöfner Sängern weiterlebt", sagte König.


Nach ausführlicher Diskussion haben sich die Chormitglieder nun darauf geeinigt, nicht geschlossen zu einem anderen Chor zu wechseln. "Nicht die Angst vor Frauen, sondern die Umstellung auf den Gesang in einem gemischten Chor mit der sehr unterschiedlichen Stimmlage der Männerstimmen, vor allem des Tenors, hat uns dazu bewogen", erklärte der Vorstandssprecher.

Der Verein verzichtet ab sofort auch auf die Vereinsförderung der Gemeinde, auch wenn er bis zur vollständigen Auflösung noch existiert. Aber auch Erfreuliches gab es: Baptist Breunig wurde in Abwesenheit für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt und Herbert Dressel für 25 Jahre. Die Versammlung endete nicht mit Grabgesang, sondern alle Anwesenden schmetterten "Nun ade, du mein lieb Heimatland!".