Um bei den Land- und Teichwirten punkten zu können, hat sich Alexander Tritthart, CSU-Kandidat für die Stichwahl um das Landratsamt, Unterstützung aus Berlin geholt. Vor rund 200 Besuchern sprach Landwirtschaftsminister Christian Schmidt in Lonnerstadt.
Für weniger Zurückhaltung gegenüber dem Biber und dem Kormoran hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) bei einem Besuch in Lonnerstadt ausgesprochen. Die CSU wollte mit dem Wahlkampftermin vor allem bei den Teichwirten im Landkreis punkten. Alexander Tritthart, CSU-Kandidat bei den Stichwahlen zum Landrat, bekam deshalb Unterstützung aus Berlin. Schmidt ist der Nachfolger von Hans-Peter Friedrich, der als Landwirtschaftsminister wegen der Edathy-Affäre zurückgetreten ist.
Nebenberufler sollen profitieren Rund 40 Minuten sprach der Minister im Saal des Gasthauses Sonne in Lonnerstadt vor rund 200 Besuchern. Ein zentraler Punkt war die Einkommenssituation nebenberuflicher Landwirte.Schmidt wolle sich in Brüssel dafür einsetzen, dass aktive Landwirte auch solche von Förderungen profitieren können, die ihren Betrieb diversifiziert haben und nicht hauptberuflich in der Landwirtschaft tätig sind.
Schmidt, der aus dem Nachbarlandkreis Neustadt-Bad Windsheim stammt, kenne die Teichwirtschaft gut. Daher sei ihm die Problematik um den fischhungrigen Kormoran bekannt. Wer den Kormoran unter Schutz stelle, müsse wissen, dass sich dies mit Ökosystemen und Teichwirtschaft "nur beschränkt verträgt". Er sei für ein ökologisches Gleichgewicht. Die Fischausbeute müsse aber sichergestellt werden.
Auch die Rolle der Energiewende für die Landwirte sprach Schmidt an: "Biomasse ist das Modell der Zukunft und eine wichtige Erwerbsmöglichkeit im ländlichen Raum." Trotz der Entscheidung, auf regenerative Energie zu setzen, seien die Details zu beachten: Wo stehen welche Windräder und wohin kommen Photovoltaikflächen?
Als Geschenk bekam der Landwirtschaftsminister einen Präsentkorb mit regionalen Produkten von Walter Jakob. Der Vorsitzende der Teichgenossenschaft Aischgrund hoffe, dass man beim Thema Biber und Kormoran immer auf offene Ohren stoße. "Der Pfad des Gesetzes ist breit", sagte er und sprach damit Spielräume an, die es beim Artenschutz in der Verwaltung gebe.
Bieber stößt man nur bei einer bestimmten Altersklasse auf offene Ohren...