Der Herzogenauracher Sven Renner ist unter einem erlesenen Kreis an Künstlern bei einer Ausstellung in der Schweiz. .
Es war im Februar 2015, als Sven Renner seine erste Ausstellung im Herzogenauracher Kunstraum präsentierte. Der Malerei widmet er sich zwar seit mehr als dreißig Jahren, doch lange Zeit geschah das im Verborgenen. Dann aber weckte er beim Herzogenauracher Kunstverein Aufmerksamkeit. "Ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft noch viel von ihm hören werden", sagte Elisabeth Hochleitner bei der Vernissage des "Neuen", im gewissen Sinne Spätberufenen, vor dreieinhalb Jahren.
Daran erinnert sich der 55-jährige Herzogenauracher heute gerne. Denn die Künstlerin hatte recht. Renner hat inzwischen ein größeres Publikum gefunden, jetzt auch außerhalb Frankens und Deutschlands. Drei Monate lang zeigt er vier seiner Werke bei einer Ausstellung in der Schweiz, in der auch "echte und erfolgreiche Profis" vertreten sind, wie Renner anerkennend feststellt.
Die Ausstellung nennt sich "Gegensätze". Der Schweizer Maler und Fotorealist Rainer Schoch hat in Stein am Rhein das Hotel Chlosterhof angemietet, in dem auf einer Fläche von 400 Quadratmetern er und 20 weitere internationale Künstler ausstellen, darunter auch Sven Renner. Der Herzogenauracher hatte den Aufruf zur Teilnahme auf Facebook entdeckt und sofort beschlossen, sich zu bewerben, wie er sagte. Und setzte sich mit seinen Vorschlägen prompt durch. Wobei es mehr als 500 Einsendungen gegeben habe, wie ihm gesagt wurde.
Das Gegensätzliche
"In dieser Ausstellung thematisieren Künstler, die kaum gegensätzlicher sein können, das Gegensätzliche", heißt es in der Beschreibung. Und weiter: "Schwarz und weiß, Quadrat und Kreis, abstrakt und realistisch - entstanden sind Werke durch und mit Gegensatz, in Material, Form, Prozess, Konzept, Farbe, Inhalt oder Technik." Die Künstler aus drei Ländern seien dabei "kreaktivgemeinsam, aber höchst gegensätzlich".
Renner fügt sich in dieses Gegensätzliche mit Bildern ein, die in die Richtungen Kubismus, Surrealismus, Popart fallen. Ihn habe bei der Vernissage fasziniert, auf welche verschiedene Macharten man stößt.
Mit Ehrfurcht
Für den Herzogenauracher, der zuletzt auf der "supermArt" in der Messe Nürnberg und auf der Jahresschau vom Bund fränkischer Künstler auf der Plassenburg in Kulmbach ausstellte, ist "Gegensätze" die erste "große" Präsentation. Mit Ehrfurcht, wie er sagt, betrachte er diese Chance, gemeinsam mit Gleichgesinnten, aber auch ein paar Künstlern von internationalem Format ausstellen zu dürfen. Er nutze das gern unter dem Aspekt "Staunen und lernen."
Schon der Organisator Rainer Schoch habe ihn "in Ehrfurcht erstarren" lassen: "Handwerklich ist der eine Granate", stellt Renner fest. Schochs fotorealistischen Bilder zeigen unter anderem Porträts bekannter Persönlichkeiten. So hat er zum Beispiel - als Einziger, wie Renner weiß - die Schauspielerin Ruth-Maria Kubitschek porträtieren dürfen. Und in den 80er Jahren hat er bei einem fünfjährigen Aufenthalt in Saudi-Arabien die Villa des früheren Königs Faisal mit Kopien von Werken der europäischen Hochkunst ausgemalt, wie es in der Vita des Künstlers heißt.