Schaeffler-Werk muss schließen - Sprecher gibt Update zu Jobs

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Schaeffler hat eine seit Längerem geplante Werksschließung erläutert. Im Vergleich zur ursprünglichen Vereinbarung gibt es indes eine Abweichung.

Die anhaltende Konjunkturflaute trifft die Autoindustrie in besonderem Maße. Die Firma Brose aus Coburg musste jüngst einen gigantischen Verlust erleiden. Die indische Motherson Group, einer der weltweit größten Zulieferer, streicht an seinem Standort in Michelau (Kreis Lichtenfels) um die 340 Arbeitsplätze. Der mittelfränkische Weltkonzern Schaeffler hat indessen die Schließung seines Lineartechnik-Werks im saarländischen Homburg beschlossen. Infolge der Maßnahme fallen vor Ort rund 200 Jobs weg.

Begründet wird der Schritt mit den wirtschaftlichen Herausforderungen und der globalen Konkurrenz. Betroffen ist das kleinste der drei Homburger Schaeffler-Werke, das sich auf Medizintechnik spezialisiert hat. Die finale Schließung soll bis Anfang 2026 abgeschlossen sein. Zur Steigerung seiner Wettbewerbsfähigkeit hatte der in Herzogenaurach sitzende Automobil- und Industriezulieferer Ende vergangen Jahres ein strukturelles Maßnahmenprogramm vorgestellt, das unter anderem die Aufgabe mehrerer Standorte vorsieht. Gegenüber inFranken.de erläutert ein Schaeffler-Sprecher jetzt das Vorgehen.

Schaeffler-Sprecher äußert sich zu Werksschließung in Homburg - 30 Jobs bleiben erhalten

"Wie vorgesehen haben Arbeitnehmervertretung und Arbeitgeber einen Interessenausgleich zu den bereits im November 2024 angekündigten strukturellen Maßnahmen am Standort Homburg verhandelt", erläutert Schaeffler-Sprecher Marco Bosch den Wegfall des saarländischen Werks am Montag (2. Juni 2025) gegenüber unserer Redaktion. In einem Punkt gebe es inzwischen gleichwohl eine Änderung. Neu ist demnach der Erhalt von bestimmten Stellen.

Laut Ausführungen des Firmensprechers wurde abweichend von der ursprünglichen Ankündigung vereinbart, dass 30 Arbeitsplätze aus dem Linear-Werk zur Produktion von linearen Systemlösungen für bildgebende medizinische Anwendungen in Homburg verbleiben - "als eigenständiges Produktionssegment im Automotive-Werk", so Bosch. 

Das Lineartechnik-Werk selbst wird demnach zum Ende des ersten Quartals 2026 geschlossen. "Die beiden anderen Werke am Standort sind somit nicht direkt betroffen", hält der Schaeffler-Sprecher gegenüber inFranken.de fest.

"Anhaltend schwache Nachfrage": Schließung soll Wettbewerbsfähigkeit verbessern

Wie aus der im November veröffentlichten Unternehmensmitteilung hervorgeht, entstehen am Standort Homburg im Werk der Sparte Bearings & Industrial Solutions Komponenten für Antriebssysteme, Führungen und mechatronische Systemlösungen aus dem Bereich der Lineartechnik.

"Für den Bereich Lineartechnik findet durch die Verlagerung der Aktivitäten eine Konsolidierung statt, bedingt durch die anhaltend schwache Nachfrage im Sektor Industrial Automation", erklärt Schaeffler in seiner damaligen Verlautbarung. Die Maßnahme führe zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit und Kosteneffizienz im Bereich Lineartechnik.

Die deutsche Automobilindustrie leidet seit geraumer Zeit. Die Robert Hofmann GmbH aus Lichtenfels zieht jetzt Konsequenzen aus der anhaltenden Krisenstimmung und gibt ihre Autosparte auf. Infolge der Neustrukturierung liegt der Fokus des oberfränkischen Familienunternehmens künftig auf anderen Geschäftsfeldern.

Vorschaubild: © Pia Bayer/dpa