Kita-Gruppe erlebt Erdbeeren mit allen Sinnen

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Ludwig und Larissa sind mit der Kita aus Hemhofen zum Erlebnistag auf den Erdbeerhof Schuster gekommen. Fotos: Christian Bauriedel
Ludwig und Larissa sind mit der Kita aus Hemhofen zum Erlebnistag auf den Erdbeerhof Schuster gekommen.  Fotos: Christian Bauriedel
Schilder weisen den Weg zum Erdbeerhof bei Gremsdorf.
Schilder weisen den Weg zum Erdbeerhof bei Gremsdorf.
 
Die Kinder der Kita setzen ihre eigenen Pflanzen mit dem Namensschild zum Wiederfinden.
Die Kinder der Kita setzen ihre eigenen Pflanzen mit dem Namensschild zum Wiederfinden.
 
Kistenweise Erdbeeren pflücken sich die Besucher des Feldes.
Kistenweise Erdbeeren pflücken sich die Besucher des Feldes.
 
Die Kinder am Hummellehrpfad. Die Brummer werden als Befruchtungshelfer eingesetzt.
Die Kinder am Hummellehrpfad. Die Brummer werden als Befruchtungshelfer eingesetzt.
 
Highlight: Ein aktives Hummelnest von innen.
Highlight: Ein aktives Hummelnest von innen.
 
Die Kinder beim Pflanzen.
Die Kinder beim Pflanzen.
 
Larissa und Ludwig beim Erdbeer-Pflücken.
Larissa und Ludwig beim Erdbeer-Pflücken.
 
Gabriele Schuster mit ihrem selbst gebauten Hummelschaukasten.
Gabriele Schuster mit ihrem selbst gebauten Hummelschaukasten.
 
Körbeweise frische Erdbeeren pflücken die Kinder.
Körbeweise frische Erdbeeren pflücken die Kinder.
 
Gabriele Schuster isst immer noch leidenschaftlich gern Erdbeeren.
Gabriele Schuster isst immer noch leidenschaftlich gern Erdbeeren.
 
 

Aus Spanien oder Marokko kommen sie im Supermarkt. Direkt vor der Haustür gibt es sie auch zum Selbstpflücken. Eine Kindergruppe aus Hemhofen hat im Erdbeerhof Schuster bei Gremsdorf einiges gelernt. Auch, ob Hummeln pupsen können.

Ja, sie kann sie noch sehen. Wenn wegen der vielen Arbeit mit dem Feld das Mittagessen ausfällt, ernährt sie sich manchmal einen ganzen Tag nur davon. Von ihren Erdbeeren. Gabriele Schuster steht auf dem Erdbeerfeld zwischen Gremsdorf und Höchstadt und schwärmt: "Probieren Sie mal die, das ist Korona. Eine ganz beliebte Sorte bei uns. Die Leute rufen oft sogar an, ob es sie schon gibt. Die kriegen sie auf dem Markt nicht."

Von den Früchten, die es im Einzelhandel gibt, hat Gabriele Schuster keine gute Meinung. Sie schwört aufs Selbstpflücken. Nicht verwunderlich, wenn man Chefin eines Erdbeerhofes ist, der nicht Lieferant für die Massen in den Märkten ist. "Im Supermarkt bekommen sie diese Sorte niemals. Die nehmen nur hellrote", sagt Gabriele Schuster. Auf das Konzept der Selbstpflücker-Felder kamen sie und ihr Mann Johannes Schuster vor über zehn Jahren. "Mit Erdbeeren Geld verdienen? Und dann sollen die Leute auch noch selbst pflücken? Wir haben den Skeptikern von damals bewiesen, dass die Idee gut ist", meint die Erdbeer-Königin von Gremsdorf.
In den Feldern sieht man viele leuchtend-orange Kindermützen umherstreunen. Interessierte Blicke, in die Hocke gehen und die leuchtend roten Beeren abknipsen. Im Minutentakt verschwinden die Schönsten in den Kindermündern.


Kinder entdecken die Erdbeere



Eine 15-köpfige Gruppe der Kindertagesstätte Hand in Hand in Hemhofen ist zum Erlebnistag gekommen. Eine eigene Pflanze dürfen die Kleinen einsetzen. Auf einem kleinen gelben Schild steht der Name des Kindes. Während der Saison können die Buben und Mädchen immer wieder kommen und sich um ihre Patenpflanze kümmern und natürlich ernten. Auch Ludwig und Larissa aus Hemhofen haben einen kleinen Korb bekommen und spazieren zwischen den Reihen umher. "Wir haben auch Erdbeeren zu Hause. Ich mag sie sehr gerne", sagt der Vierjährige. Larissa kennt vor allem die Gekauften. Stolz blickt die Fünfjährige auf ihren prall gefüllten Korb. Alles selbst gepflückt.

Mitten zwischen den grünen Rabatten steht ein weißer Kasten. "Wir haben drei Hummelvölker für uns im Einsatz. Mit 170 Euro ist es eine nicht ganz billige Anschaffung, aber es rentiert sich für unsere Pflanzen. Die Hummeln fliegen im Gegensatz zu Bienen schon bei Temperaturen von fünf Grad aus", sagt Gabriele Schuster.
Für die Schüler- und Kindergruppen, die während der Saison auf den Erdbeerhof kommen, haben die Schusters einen Lehrpfad mit verschiedenen Stationen zu den Hummeln eingerichtet. Höhepunkt: Ein Blick in ein aktives Hummelnest. Für den Laien sieht das braune Gebilde aus wie ein Gehirn aus Popcorn. Die Kinder sind begeistert. Das liegt auch daran, dass Gabriele Schuster, nebenbei Lehrerin, weiß, wie man Kinder begeistert. Eine Station beschäftigt sich mit der Frage, ob Hummeln pupsen können. Natürlich nicht, aber die Kleinen sind hellauf interessiert.


Wäschekörbe voller Erdbeeren



Auf den Feldern in Gremsdorf hat der Familienbetrieb etwa 30.000 Pflanzen. Der Absatz scheint zu boomen. Vormittags trudeln die ersten Pflücker ein. "An Samstagen sind es teilweise bis zu 50 Leute gleichzeitig, die auf dem Feld die Beeren sammeln", schätzt Schuster. Die meisten Kunden würden aus Bequemlichkeit gleich vorne am Rand des Feldes sammeln. Natürlich seien die hinteren Reihen dann übervoll mit den besten Früchten. Und die Menschen kommen und sammeln. "Es sind schon Leute mit Wäschekörben gekommen. Zum Marmelade machen." Am kleinen Stand gibt es mit Konfitüre und alkoholischem Erdbeerlimes auch eigene Spezialitäten des Erdbeerhofs. "Viele Leute glauben, dass es ab März schon Erdbeeren gibt, so wie im Supermarkt. Aber bei uns ist alles saisonecht", sagt die Erbeerbäuerin.

Einen Tipp hat sie auch für Hobbygärtner: Man solle schon im Herbst anfangen, sich um die Pflanzen zu kümmern, nicht erst im Frühjahr. Nach dem Sommer am besten mit dem Rasenmäher drüber. Das Herz dürfe natürlich nicht verletzt werden. Die Blätter mit Mulch liegen lassen, das steigere den Ertrag im darauffolgenden Jahr. Dann, wenn wieder die roten Beeren strahlen und die Hummeln fleißig über die Felder brummen.