47 Buschen und zehn Madla waren am Samstag für die Aufstellung der Kerwasfichtn in Neuhaus zuständig. Neu waren heuer das Küchla-Zammspiln.
Ein voller Erfolg war sie, die Idee von Oberortsburschen Julian Eibert zur "Generationenkerwa" in Neuhaus am Wochenende. 47 Burschen - aktuelle und ehemalige - und zehn Madla kümmerten sich um das Aufstellen der Kerwasfichtn am Samstag.
Die 30,5 Meter Länge waren da auch kein Problem. Eine knappe Stunde brauchten sie, einschließlich Schmücken von Krone und Kranz, was in Neuhaus traditionsgemäß nicht im Wald, sondern direkt vor Ort geschieht. Das vorab erfolgte Zuschneiden des in der eigens angebrachten Halterung steckenden Teils des Stammes hatte genau gepasst und nach ein paar Mal zurechtrücken, passten die Schrauben exakt in die vorgebohrten Löcher.
Und zukünftige Kerwasburschen, die fürs Mitmachen noch zu jung waren, die sahen einfach zu. "Wir gucken und nachher gehen wir auf Kerwa. Die ist nämlich da unten", erklärten Nico und Kian eifrig. Dass ihre Vorstellung von Kirchweih noch etwas anders ist als bei den Großen, kann man verstehen - sie kommen jetzt neu in die Schule.
Neuhauser halten zusammen Mit "da unten" meinten sie Schiffschaukel und einige Buden, die für die Jüngeren noch eine größere Anziehungskraft haben als alte Bräuche. Aber dass sie später auch einmal bei den Kerwasburschen mitmachen, davon waren die beiden überzeugt.
Das diesjährige Motto "Ob jung, ob alt, in Neuhaus herrscht Zusammenhalt" hat sich also bestens bewährt - nicht nur beim Aufrichten. Schon am Donnerstag zu Kerwasbeginn zogen "die jungen und die alten Kerwasburschen" gemeinsam ins Zelt und feierten mit der 2. Bürgermeisterin Jutta Köhler und den anderen Gästen den Bieranstich.
Neu waren heuer das Küchla-Zammspiln am Sonntag und auch der Einfall dazu, wie man das modern gestalten könne. Eine Musikbox wurde mitgeführt, die auf Geldeinwurf eine Wunschmelodie - sofern im Repertoire vorhanden natürlich - spielte. War die vorgegebene Zeit um, musste natürlich nachgeworfen werden.
Spende an einen guten Zweck Die Konstruktion hatten sich die Kerwasburschen selbst ausgedacht und die ist ein Geheimnis. Verraten wurde nur so viel: "Mehrere USB-Sticks sind zusammengeschaltet - CDs wären ja ins Wackeln gekommen." Äußerlich war der Box ihr technisiertes Innenleben nicht anzusehen.Der Dank der Burschen geht hier besonders an Irene Sänger, die sich spontan zum Bemalen des Kastens anbot.
Heutiges und von früher passt eben immer noch zusammen, ob es um Menschen oder um Technik geht. Man muss nur wissen, wie man's richtig macht. Von dem eingenommenen Geld finanzieren die Kerwasburschen ihre Unkosten. Was dann noch übrig bleibt, geht als Spende an einen guten Zweck.
Für einen solchen boten auch die Kerwakids mit Unterstützung von Erwachsenen selbstgemachten Kuchen, Kaffee und Grillbratwürste an. Die Organisation hier lag heuer erstmals beim TSV Neuhaus.
Ob Gasthäuser, Zelt oder Kerwasplatz, überall trafen sich die Neuhauser und ihre Gäste zum fröhlichen Beisammensein. Ob Alt und Jung auch in Zukunft die Kirchweih gemeinsam gestalten, dass wollen sie erst nach dem "Pilotprojekt 2014" entscheiden. Doch bislang war nur Zustimmung zu hören, also kann man sich für die kommenden Jahre überraschen lassen.