Die Großbaustelle am Höchstadter Weberskeller liefert Diskussionsstoff. Drei Häuser entstehen.
Nach einer langen Planungs- und Genehmigungsphase und aufwendigen Gutachten hat der Höchstadter Gastronom Manfred Linsner inzwischen damit begonnen, der Höchstadter Ortseinfahrt oben am Kellerberg ein neues Gesicht zu verpassen. Auf Linsners weitläufigem Gelände, auf dem noch die Traditionsgaststätte Weberskeller mit angebautem Saal steht, wartet die Baugrube des ersten von drei geplanten Mehrfamilienhäusern darauf, gefüllt zu werden.
Karsten Wiese, Ehrenvorsitzender des Kellerbergvereins, und dessen Zweiter Vorsitzender Alfred Badum hätten es ebenso wie Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL) lieber gesehen, wenn Linsner sein Gasthaus renoviert und weiter betrieben hätte, statt es abzureißen. Das räumen sie offen ein, zeigen aber auch Verständnis für den Gastronom im inzwischen Rentneralter, der in der Gastro-Branche nicht mehr investieren möchte.
Baustopp wegen Brandschutz
Insgesamt 33 Wohnungen sollen in den drei neuen Gebäuden entstehen. Momentan bremst allerdings ein vom Landratsamt verhängter Baustopp den Fortgang der Arbeiten. Ein Brandschutzgutachten für die Tiefgarage müsse neu geprüft werden, sagt Linser, der aber damit rechnet, in den nächsten Tagen weitermachen zu können.
Dass das Brandschutzgutachten die Ursache für den Baustopp war, bestätigt vor Ort auch Bürgermeister Brehm. Linsner tritt damit Gerüchten entgegen, der Baustopp sei die Folge jüngst aufgetretener Schäden in dem einen oder anderen Kellergewölbe am Kellerberg.
Denkmalpfleger stimmen zu
Bürgermeister Brehm registriert immer noch eine Wohnraumnot in Höchstadt. Vor diesem Hintergrund habe man auch die Wohnbebauung am Kellerberg unterstützt, allerdings unter der Maßgabe, dass durch die Baumaßnahme keine Nachteile für die unter Denkmalschutz stehenden Felsenkeller entstehen, so der Bürgermeister. Das hätten Gutachten belegt und für die Pläne gab es auch vom Landesamt für Denkmalpflege grünes Licht.
Mit der Genehmigung erhielt der Bauherr allerdings die Auflage, schwere Baufahrzeuge nur von oben in die Baustelle fahren zu lassen. Dabei würden sie keine Keller überfahren, "nur etwa 1,50 Meter von meinem eigenen", sagt Linsner. Dafür seien beim Bau spezielle Sicherheitsvorrichtungen geplant.
Bürgermeister Brehm betont, dass Linsner ein Baurecht für die Wohnhäuser am Kellerberg hat. Die jüngsten Risse in einigen Kellern sieht Brehm "nicht zwingend im Zusammenhang mit der Baumaßnahme".