Kein Platz für die Feuerwehr - Bauherr muss umplanen

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Jürgen Hörrlein weist ein zum Abbiegen.
Jürgen Hörrlein weist ein zum Abbiegen.
 
Ende! Weiter geht es nicht in die Nebenstraße. Fotos: Pauline Lindner
Ende! Weiter geht es nicht in die Nebenstraße.  Fotos: Pauline Lindner
 

Weil das Feuerwehrauto in einem Notfall nicht um die Ecke kommt, muss ein Bauherr in Heppstädt sein Vorhaben mit fünf Häusern umplanen.

Noch ein bisschen vor, ganz langsam; noch ein paar Zentimeter, stopp! - das signalisieren die Hände von Feuerwehrkommandanten Jürgen Hörrlein dem Fahrer des neuen Löschfahrzeugs. Die beiden sind nicht bei einem Fahrtraining. Es ist ein Ernstfall. Kein Einsatz wegen eines Brandes, aber der Test, ob die Feuerwehr im Notfall ein künftiges Bauvorhaben in Heppstädt anfahren könnte.

In dem Adelsdorfer Ortsteil zweigt von der Kreisstraße eine schmale Straße nach Norden ab. Er ist inzwischen rechts und links mit Häusern bebaut. Mittendrin stößt in einem 90-Grad-Winkel ein Anliegerweg von vier Metern Breite auf die Teerstraße. Über ihn wird ein Haus und ein großes unbebautes Grundstück erschlossen.
Der Eigentümer dieses Grundstücks will es nun mit fünf Häusern bebauen und als Zufahrt seine Privatstraße verwenden. Pläne dazu hat er bei der Gemeinde eingereicht.
Bei der Diskussion im Bauausschuss kam zur Sprache, dass die Zufahrt recht schmal ist, möglicher weise so schmal, dass Rettungsfahrzeuge nicht an das zu bebauende Grundstück kämen.

Einbiegen ist unmöglich

Stopp! Das Löschfahrzeug stößt nun mit der Front an die Hecke an der Ecke des Privatwegs. Das Heck touchiert fast das Auto, das am Straßenrand der Zufahrtsstraße parkt. Ein Einbiegen ist unmöglich. Aber auch an anderen Stellen könnte das Feuerwehrauto nicht unmittelbar zum Brandherd vorfahren - dieses Argument lässt Hörrlein nur für ein Löschfahrzeug gelten. Bis 50 Meter sei das Verlegen des Schlauches unproblematisch. Hörrleins Bedenken betreffen die Rettung von Personen aus den Dachgeschossen der Häuser. Um einen Verletzten zu bergen, müsste die Drehleiter an das Haus gefahren werden können.

Andreas Maier (CSU) bittet seine Ausschuss-Kollegen, "hier nicht die Fehler von früher zu wiederholen." Damit meint er die Teerstraße, die selbst mit dem Schotterstreifen am Rande keine fünf Meter breit ist. Norbert Birkner (Freie Wähler) wendet sich an den künftigen Bauherrn und rät durch Umplanen einen Kompromiss zu finden. Sein Fraktionskollege Paul Sänger, der aus Heppstädt ist, fordert, egal wo die Zufahrt hinkäme, eine trompetenförmige Erweiterung der Einmündung der Zufahrt.

Bauherr und Planer haben mit den Bauplänen der Kommune schon mitgeteilt, dass für die Baufahrzeuge eine vorübergehende Zufahrt über ein anderes Grundstück des Bauherrn eingerichtet wird. Der Ausschuss legte nahe, diese Zufahrt - mit einem Wendehammer in der Mini-Siedlung - auf Dauer zu belassen.