Jungs von Hüttla und Ponderosa stemmen Fichte in Zentbechhofen

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BaumaufstellenFoto: Sonja Werner
BaumaufstellenFoto: Sonja Werner
Geldschälchen, von der Hitze verzogen, aber als Baumschmuck durchaus brauchbar.Foto: Sonja Werner
Geldschälchen, von der Hitze verzogen, aber als Baumschmuck durchaus brauchbar.Foto: Sonja Werner
 
Braut Anja mit SchnapsFoto: Sonja Werner
Braut Anja mit SchnapsFoto: Sonja Werner
 
BaumaufstellenFoto: Sonja Werner
BaumaufstellenFoto: Sonja Werner
 
Blaskapelle ZentbechhofenFoto: Sonja Werner
Blaskapelle ZentbechhofenFoto: Sonja Werner
 
Kutsche für JunggesellinnenabschiedFoto: Sonja Werner
Kutsche für JunggesellinnenabschiedFoto: Sonja Werner
 
Neue KrügeFoto: Sonja Werner
Neue KrügeFoto: Sonja Werner
 
Saskia, Ilona, Rebecca, Braut Anja, Franz, Anja 2 und Lina (von links)Foto: Sonja Werner
Saskia, Ilona, Rebecca, Braut Anja, Franz, Anja 2 und Lina (von links)Foto: Sonja Werner
 
Einer der neuen KrügeFoto: Sonja Werner
Einer der neuen KrügeFoto: Sonja Werner
 

Eigentlich sollten die seltsamen roten Gebilde die Geldschälchen für das Schafkopfrennen sein. Aber die Sonne hat sie seltsam verzogen, so dass sie jetzt am Baum hängen - neben dem Schleier von Braut Anja aus Adelsdorf.

Eine Kirchweihfichte mit 28 Metern Höhe ziert seit Samstag das Kerwagelände rund um die Brauerei Friedel in Zentbechhofen. "30 Meter war sie lang", sagen die Burschen vom Stammtisch Ponderosa und vom Jugendtreff Hüttla, denen das Baumaufstellen oblag. "Zwei haben wir abgeschnitten - damit sie leichter wird in dieser Hitze heute. Hat aber nicht viel gebracht", fügen sie augenzwinkernd hinzu.

Wahr oder Kerwasgschmarri, den 28-Meter-Baum brachten sie jedenfalls in gemeinsamer Anstrengung ehrenvoll in die Höhe. Der Kranz - im vergangenen Jahr zu Ehren der damals gleichzeitig stattfindenden Fußballweltmeisterschaft mit den eigenen Fußballschuhen behängt - trug heuer als Schmuck auf den ersten Blick etwas undefinierbare, seltsam verbogene kleine rote Scheiben als Schmuck. Die Erklärung: Es handelte sich um Geldschälchen, die ursprünglich für das erstmals an der Kirchweih stattfindende Schafkopfrennen gedacht waren.
Die waren wohl ungünstig gelagert worden und in der großen Wärme schlichtweg geschmolzen und total verbogen. Für ihren eigentlichen Zweck waren sie also nicht mehr zu gebrauchen. Kurzerhand umfunktioniert baumeln sie jetzt in lichter Höhe - man ließ eben nichts verkommen bei der Zentbechhofener Kerwa.

Das Schafkopfrennen selbst war dennoch ein großer Erfolg. Anstelle des in früheren Tagen zum Kirchweihauftakt stattgefundenen Fußballspiels - immer weniger Aktive hatten Lust dazu gehabt - waren beim Karteln gleich 23 Tische besetzt. Der erste Zentbechhofener tauchte bei der Preisverteilung durch Kassier Bernd Hippacher zwar erst auf Platz 5 auf - die Sieger "kamen von anderswo her", doch das trübte die allgemeine Freude und gute Stimmung am Freitagabend nicht.

Bürgermeister Gerald Brehm (JL) und Pfarrer Stefan Pröckl hatten das Fässla richtig angestochen - ein Schlag nur war nötig gewesen. So stimmte alles auch am Freitag und die Nacht wurde lang.

Jungesellinnenabschied

Ach ja, und dann war da am Samstag noch die Sache mit dem Brautschleier an der Spitze der Kerwasfichtn. Sieben junge Damen aus Adelsdorf hatten die Zentbechhofener Kirchweih für eine Station des Jungesellinnenabschieds von Freundin und Braut Anja auserkoren. Persönliche Verbindungen von Organisatorin Anja 2 erbrachten die Zusage aus Zentbechhofen, den Schleier auf die Spitze des Baumes zu setzen. Ein Zweitschleier wurde natürlich extra für diesen Zweck angeschafft - der richtige wird ja noch anderweitig gebraucht. Im edlen Zweispänner fuhren die Damen also die nichtsahnende Braut nach Zentbechhofen, wo die Jungs von Ponderosa und Hüttla natürlich ihre Zusage erfüllten. Ob Braut Anja dann den extra zu Verkaufszwecken mitgebrachten Schnaps noch an die Zuschauer brachte - "So ein Jungesellinnenabschied kost' schließlich sei Geld" - war nicht mehr in Erfahrung zu bringen.

Verkauft worden waren jedenfalls bei den Zentbechhofenern die heuer extra angefertigten Kerwaskrüge. Jeder von der Ponderosa oder vom Hüttla hatte sich seinen Krug erstanden und ihn bei der Kirchweih natürlich gleich eingeweiht. Im Zelt gab es einen extra angefertigten "Bierkrughalter", der die edlen Schätze für die Dauer der Kerwa barg.

Sonntags traf man sich zum gemeinsamen Gottesdienst in St.Leonhard, dann zum Frühschoppen mit gleich anschließendem fränkischen Mittagstisch. Nachmittags spielten die Blaskapelle Zentbechhofen, die auch das Baumaufstellen begleitete, zur Unterhaltung auf.

Am heutigen Montag werden traditionsgemäß die Kindergartenkinder zum Essen eingeladen - bei Pommes und Chicken Nuggets sagt wohl keines nein. Abends folgt für die Burschen noch das Göger rausschlogn, Alleinunterhalter Jürgen Weber begleitet den Kirchweihausklang.

Ein Teil des Erlöses der Kirchweih geht wie alle Jahre an den Kindergarten und die Ortskirche.