"In der Reuth" sollen künftig 850 Menschen leben. Vor allem soll Geschosswohnungsbau mit sozialen Preisen zum Tragen kommen.
Schritt für Schritt kommt die Planung für das Wohngebiet in der Reuth voran. Nächster wesentlicher Punkt für die Bürger und Anwohner ist eine weitere öffentliche Informationsveranstaltung am 24. September. Bereits am Mittwochabend verfolgten mehrere Interessierte die Beratung im Planungsausschuss, dessen Empfehlung der Stadtrat dann am 17. Juli soll folgen und das "Wohngebiet" billigen und in die öffentliche Auslegung schicken soll. Diese wird voraussichtlich im September und Oktober erfolgen.
Anderthalb Jahre schon wird das neue Gebiet nahe der Rehaklinik besprochen und geplant, in vielen Sitzungen wurden Änderungen und Wünsche eingearbeitet. "Wir haben die Zeit für die Einarbeitung auch gebraucht", sagte Bürgermeister German Hacker (SPD) in der Sitzung am Mittwoch. Jetzt geht die Entwicklung des Baugebietes, das einmal 850 Menschen Wohnraum schafft, auf die Zielgerade. Vermutlich erst im kommenden Jahr kann laut Hacker dann der Satzungsbeschluss erfolgen.
Zwei Parkhäuser
Planerin Kristina Vogelsang erläuterte den Räten und Bürgern das Baugebiet und die Änderungsvorschläge, die eingearbeitet worden sind. So habe man gegenüber den ersten Planungen die bauliche Dichte zurückgenommen, aus tausend Bewohnern sind 850 geworden. Die an die bestehenden Anwohnerstraßen angrenzende Bebauung soll weniger massiv ausfallen, durch Doppelhäuser anstelle von Mehrfamilienhäusern an der dortigen Stelle, auch soll die Verkehrsbelastung im Süden begrenzt werden.
Prägend in dem Gebiet ist Geschosswohnungsbau. Auch die beiden Parkhäuser bleiben wie geplant. Geschaffen wird außerdem eine Kindertagesstätte, zur Auflockerung ist viel Grün vorgesehen. Das Baugebiet wird, wie Bürgermeister German Hacker erläuterte, ein Mix aus sozialem Wohnungsbau, frei finanzierten Mietwohnungen und Eigentum.
Hartnäckig trug die grüne Stadträtin Retta Müller-Schimmel einen Wunsch vor und wiederholte ihn mehrfach, trotz Belehrung durch den Bürgermeister. Es gebe Bedürfnisse von jungen Leuten, die sich gerne ein Grundstück kaufen würden, um dort erstmal einen kleinen Wohnwürfel aufzustellen und einen Baum zu pflanzen, sagte sie. Und wünschte, dass solch kleine und beengte Grundstücke angeboten würden.
Hacker entgegnete, dass das Wohngebiet "In der Reuth" ein ganz anderes Konzept habe. Für einen von der Ökoaktivistin gewünschten Platz mit Baum im Garten bräuchte man bei 850 Menschen die fünffache Fläche, das wäre nicht möglich und höchst ineffizient. In diesem Zusammenhang verwies der Bürgermeister auf die fast 20 000 Einpendler jeden Tag und darauf, dass die Stadt eine Liste von 700 Menschen habe, die sich gern in der Stadt ansiedeln würden und auf Wohnraum hoffen.
Und reagierte auf einen erneuten Einwand der grünen Politikerin hin, dass solche Wohnwürfel durchaus im privaten Bereich angeboten werden könnten ("Es gibt einen privaten Markt, nicht alles muss man städtisch regeln"). Abgesehen davon, dass eine solche Würfelansammlung schon überhaupt nicht zu dem Geschosswohnungsbau passe, der dort nun eben mal vorgesehen sei.