Im Wachenrother Rathaus hängt der Haussegen schief

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Im Wachenrother Rathaus hat es Spannungen gegeben. Foto: Niklas Schmitt
Im Wachenrother Rathaus hat es Spannungen gegeben. Foto: Niklas Schmitt

Die entlassene Verwaltungschefin klagt auf Wiedereinstellung. Gütetermin vor Gericht ist gescheitert.

Für dieses Jahr hat die Gemeinde Wachenroth noch keinen Haushaltsplan verabschiedet. Die Mitarbeiter im Rathaus arbeiten trotzdem am Limit. Der Grund: In Wachenroth ist seit März die Verwaltungschefin, die auch die Kämmerei unter sich hatte, nicht mehr im Dienst. Ihr wurde gekündigt. Seit September 2017 war sie Geschäftsleiterin im Rathaus.

Seit März ist die Stelle unbesetzt und sie könnte es noch einige Zeit bleiben, auch wenn eine Ausschreibung inzwischen erfolgreich war und jemand für die Nachfolge bereits gefunden wurde. Die gekündigte Verwaltungschefin klagt jedoch auf Wiedereinstellung.

Gütetermin gescheitert

Wie der FT aus Kreisen des Gemeinderats erfuhr, hatte es am 14. Mai vor dem Arbeitsgericht in Nürnberg einen Gütetermin gegeben, bei dem sich die Vertreter der Gemeinde und die Geschäftsleiterin aber nicht einigen konnten. Über die Kündigung soll jetzt in einer am 15. September angesetzten Verhandlung entschieden werden.

Wie ein ehemaliger Gemeinderat, der bei dem öffentlichen Gütetermin dabei war, berichtet, soll nach Aussage des Richters die Kündigung seitens der Gemeinde ohne Angabe eines Grundes und ohne vorherige Abmahnung erfolgt sein. Eine fehlende Chemie sei kein Kündigungsgrund, mussten sich die Vertreter der Gemeinde wohl sagen lassen. Offensichtlich habe es Spannungen zwischen dem Bürgermeister und seiner Verwaltungschefin gegeben. Die Kündigung sei auch von der Mehrheit im Gemeinderat abgesegnet worden.

Wie ein Gemeinderat dem FT vorrechnete, könnte Wachenroth die Zahlung von sechs Monaten Gehalt ohne Gegenleistung drohen, wenn das Arbeitsgericht die Kündigung zum 30. September bestätigt. Auch die Zahlung einer Abfindung könnte noch ins Haus stehen.

Lösung gesucht

Im Gemeinderat gibt es Stimmen, die mit der momentanen Situation alles andere als zufrieden sind. Ohne Verwaltungschef über eine absehbar längere Zeit gehe es nicht. Man brauche eine Lösung für die Gemeinde.

Bürgermeister Friedrich Gleitsmann (CSU) wollte sich zu der ganzen Sache gegenüber dem FT nicht äußern: "In einem schwebenden Verfahren sage ich nichts." Die gekündigte Geschäftsleiterin selbst war nicht zu erreichen.