Im Dohnwald fließt der Schweiß

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Hamed Edrissi, Bettina Reckentwald, Ruthild Schrepfer, Martin Jaeger und Hans-Dieter Bertrams (v. l.) wollen im Juli zehn Kilometer laufen. Foto: Max Kaltenhäuser
Hamed Edrissi, Bettina Reckentwald, Ruthild Schrepfer, Martin Jaeger und Hans-Dieter Bertrams (v. l.) wollen im Juli zehn Kilometer laufen. Foto: Max Kaltenhäuser
Hamed Edrissi, Bettina Reckentwald, Ruthild Schrepfer, Martin Jaeger und Hans-Dieter Bertrams (v. l.) wollen im Juli zehn Kilometer laufen. Foto: Max Kaltenhäuser
Hamed Edrissi, Bettina Reckentwald, Ruthild Schrepfer, Martin Jaeger und Hans-Dieter Bertrams (v. l.) wollen im Juli zehn Kilometer laufen. Foto: Max Kaltenhäuser
 

Die Aktion "Lauf10" soll vor allem Anfänger und untrainierte Sportler in Bewegung bringen. Die Turnerschaft Herzogenaurach unterstützt die Teilnehmer bei dem Vorhaben, in zehn Wochen fit für zehn Kilometer zu werden.

Etwas mehr als zehn Kilometer liegen zwischen den Stadtmitten Herzogenaurachs und Erlangens. Für Bettina Reckentwald, Ruthild Schrepfer und Hans-Dieter Bertrams eine Distanz, die sie noch vor einem Jahr lieber mit dem Auto als zu Fuß zurückgelegt hätten. Mittlerweile laufen die drei Hobbysportler regelmäßig problemlos zehn Kilometer und fühlen sich wesentlich fitter als noch vor wenigen Monaten.
Zu verdanken haben sie das dem bayernweiten Sportprojekt "Lauf 10", das seit 2008 sämtliche Bürger des Freistaates zum Laufen bewegt. Unter dem Motto "In zehn Wochen fit für zehn Kilometer!" kooperieren die Technische Universität München, die Abendschau im Bayerischen Rundfunk und der Bayerische Landes-Sport-Verband (BLSV) mit diversen Partnervereinen vor Ort und sprechen besonders Anfänger und untrainierte Sportler an.
Vor einem Jahr wurde das Projekt auch in Herzogenaurach ins Leben gerufen.
Die Laufsportabteilung der Turnerschaft bildete 2012 den einzigen Partnerverein des "Lauf10"-Projektes im gesamten Landkreis und verbuchte im ersten Jahr mit 30 Teilnehmern einen gelungenen Einstand. TSH-Laufwart Martin Jaeger, der zusammen mit Vereinsmitglied Hamed Edrissi am Donnerstagabend im Rahmen eines Pressegesprächs die diesjährige Neuauflage des Herzogenauracher Laufprogramms vorstellte, lobte die Veranstaltung in höchsten Tönen: "Gerade jetzt, wo die Frühlingsgefühle aufkommen und bei dem einen oder anderen der Winterspeck weg muss, ist der Lauf10 eine tolle Möglichkeit dazu."
Denn gerade untrainierte und unerfahrene Läufer möchte man damit zum Sport bringen. Mithilfe diverser Trainingspläne und fachmännischer Unterstützung werden alle Teilnehmer in vier unterschiedliche Gruppen eingeteilt, die sich je nach Lauftempo und Laufart unterscheiden.
So stieg der damals 69-jährige Hans-Dieter Bertrams beispielsweise in der dritten Gruppe ein, in der sämtliche Mitglieder in Intervallen abwechselnd Joggen und Walken. Doch schon nach wenigen Einheiten merkte er, dass er der Belastung nicht standhalten konnte. Daraufhin wechselte er problemlos in eine vierte Gruppe, in der lediglich gegangen wird. "Ich war früher sehr starker Raucher gewesen und hatte mich nicht mehr so viel bewegt. Da plagte mich mein schlechtes Gewissen und durch eine Spontanaktion habe ich mich für den Lauf10 angemeldet. Seither bin ich immer noch dabei", erzählt der 70-Jährige, der auch in diesem Jahr wieder zu den ältesten Teilnehmern zählen wird.
Vergangenes Jahr wurde er mit drei Trainingseinheiten pro Woche perfekt auf den Abschlusslauf in Wolnzach vorbereitet. "Ich kann das jedem nur empfehlen. Bewegung ist wichtig und hier wird man von erfahrenen Läufern unterstützt", lobt Bertrams, dem seine beiden Laufkolleginnen Bettina Reckentwald und Ruthild Schrepfer nur zustimmen konnten. Mittlerweile ist Bertrams der Turnerschaft auch beigetreten und ähnlich wie zwölf seiner Leidensgenossen des letztjährigen Lauf10-Projektes Mitglied der Laufsportabteilung.
Organisator Jaeger betont, dass dabei Zeiten keine Rolle spielen: "Es werden keine individuellen Zeiten gemessen. Es geht nur darum, dass man nicht stehen bleibt und ohne Pause letztlich die zehn Kilometer übersteht." Um noch besser für den Lauf in Wolnzach zu trainieren, bei dem zuletzt etwa 3500 Sportler angetreten sind, bietet die TSH zusätzlich zu den drei wöchentlichen Trainingseinheiten noch eine Teilnahme am Landkreislauf in Uttenreuth etwa einem Monat vor dem Abschluss lauf an. Doch bis dahin wird noch die eine oder andere Schweißperle im Her zogenauracher Dohnwald fließen.

Teilnahmevoraussetzungen Eine Mitgliedschaft bei der Turnerschaft Herzogenaurach ist für interessierte Teilnehmer nicht notwendig. Innerhalb von zehn Wochen werden alle Läufer je nach Fitnesszustand auf einen zehn Kilometer langen Abschlusslauf, der am 12. Juli in Wolnzach stattfinden wird, vorbereitet.
Die verschiedenen Leistungsgruppen beziehen sich auf den konditionellen Zustand der einzelnen Teilnehmer und unterscheiden zwischen Joggen, Walken und einer Mischform beider Laufarten. Das Mindestalter beträgt 15 Jahre und für die Teilnahme an den drei Trainingseinheiten pro Woche sollte die Erlaubnis eines Arztes eingeholt werden. Der Startschuss fällt am Samstag, 27. April, um 14 Uhr auf der Sportanlage der Turnerschaft. Für weitere Fragen steht Martin Jaeger (09132/795981 / martin.jaeger@herzovision.de) jederzeit zur Verfügung.

Gruppeneinteilung und Training Gruppe 1 (nur Laufen) fordert von den Sportlern, dass diese mindestens einen 20-minütigen Dauerlauf durchhalten. Dieser beträgt in der Gruppe 2 (Laufen/Walken mit Schwerpunkt Laufen) lediglich fünf Minuten. Mitglieder der Gruppe 3 (Walken/Laufen mit Schwerpunkt Walken) müssen eine Minute lang den Dauerlauf durchhalten. Die vierte Gruppe (Walken) fordert keine Voraussetzungen. Das Training der ersten drei Gruppen findet dienstags und donnerstags jeweils um 19 Uhr und samstags nach Absprache auf dem TSH-Gelände statt. Die Walking-Gruppe trifft sich stattdessen jeden Dienstag und Donnerstag bereits um 8.15 Uhr und samstags ebenfalls nach Absprache. Eine Trainingseinheit dauert etwa 60 Minuten.